Shadowrun | Berlin: Bezirke 2065

Die Berliner Bezirke vor der Berliner Einheit 2072


Die Karte mit Bezirksnamen als PDF Download

Berlin früher: 2065

// Dateiupload von TOLSTOI // 30.10.2073 – 10:00:00

Die Leute heute vergessen ja so schnell. Im aktuellen Berlin Upload wird ja das gesamte aktuelle Setup Berlins samt seiner 21 neuen Bezirke vorgestellt und von Außenstehenden sicherlich mit etwas zu viel Selbstverständlichkeit als Status Quo betrachtet – dabei ist dieser Status samt seiner Grenzen pfuschneu!

Berlin hatte bei Fall in die Anarchie 31 Bezirke und nach Ende derselben wieder 31 Bezirksvertreter, zu denen im Berliner Rat dann nochmal 25 Konzernvertreter dazukamen – die tatsächlichen Entscheide wurden aber in der geteilten Stadt Berlin der Sechziger durch die sogenannte „Konzernverordnetenversammlung“ getroffen, quasi ein Planungsgremium der bedeutsamen Berliner Konzerne innerhalb des damals entstehenden BERVAG Verwaltungskonzerns. Selbige Konzernverordnetenversammlung beschied auf dem Höhepunkt ihres Größenwahns am 7. April 2063 die Erste Berliner Bezirksreform (als habe es davor noch nie eine gegeben!), in deren Zug auch gleich das marode, aber im Berliner Neugeschäft blühende Königs-Wusterhausen zwangseingemeindet wurde.

Wie soll das denn gegangen sein? Ohne Okay von Brandenburg?
Blitzen

Die Annektierung Königs-Wusterhausens – getarnt sowohl als karitative Hilfsaktion als auch als Bestandteil des seit Jahrhundertbeginn begonnenen Eingemeindungsprozesses des Berliner Speckgürtels in die Stadt – wurde versucht unter reichlichen juristischen Verrenkungen des zwischen ADL-Regierung und Berliner Konzernen geschlossenen Berliner Vertrages zurechtzukonstruieren. Die Argumentation der Konzerne lief darauf hinaus, dass sie durch die ADL das Mandat erhalten habe, „alle notwendigen Maßnahmen zur Befriedung Berlins und den Wiederaufbau der Stadt“ zu treffen, wozu völlig logisch die Eingemeindung aller verbliebenen wirtschaftlich interessanten Gebiete Brandenburgs gehöre (klar, oder?). Dieser Logik wollte sich Brandenburg natürlich nicht beugen, machte ein Riesen-Trara – und erreichte am Ende nur kosmetische Zugeständnisse.
Brand’n’Burger

Ähm, was heißt da kosmetisvhe Zugeständnisse? Königs-Wusterhausen ist Stand 2072 NICHT (mehr) Teil Berlins.
Clipload24

Dann vergleich mal die Grenzen Berlins 2065 mit denen 2072: Königs-Wusterhausen mag nicht mehr „drin“ sein – was übrigens durchaus nicht auf Gesamtjubel in der Bürgerschaft trifft – dafür wurden die Konzerne aber „entschädigt“ durch Zuschlagung weiterer „Brachflächen“ zwischen Berlin und äußerem Ring (A10). Dass die Berliner Konzerne es tatsächlich geschafft haben, sich für die Rücknahme eines klaren Rechtsbruchs auch noch entschädigen zu lassen, zeigt nur noch deutlicher wie sehr wir schon eine Konzerndiktatur geworden sind.
Brand’n’Burger

GANZ so einfach und drastisch lief es zwar nicht ab, aber unstrittig ist es so dass die 2070 zu Berlin hinzugekommenen und 2072 verifizierten Brandenburger Flächen mehr oder weniger für symbolische Beträge oder auch gänzlich kostenlos an Berlin gefallen sind. Die Unbekannte an der Rechnung ist allerdings der Inhalt des Wertfeststellungsgutachtens der betreffenden Flächen einerseits und welche Geldströme aus der Berlinabgabe via ADL-Regierung an Brandenburg wandern. Brandenburg braucht Geld, und besitzt nicht genug, um mit den berlinnahen Flächen etwas anfangen zu können – die meisten davon in der Tat Brachen und Reste von Geisterdörfern sind, da alle wertvollen Gebiete (Potsdam!) schon lange eingemeindet wurden.
Konnopke

Und wieder stehen wir und staunen, warum es nicht zur Länderfusion von Berlin und Brandenburg kommt…
BiZZealot

Weil die Fusion die Frage aufwirft, ob das neue vereinte Bundesland dann insgesamt eine Freizone unter Konzernverwaltung wird oder die Fusion Anlass wird den Freistadt-Status Berlins zu „redifinieren“. Solange keine der beiden Seiten – ADL oder Konzerne – SICHER weiß, dass die Fusion in ihrem Interesse durchgeführt werden wird, lassen beide Seiten die Finger davon. Der Landesregierung von Brandenburg ist impotent, eine Fusion durchzusetzen oder sie zu verhindern, und mit dem Status Quo bei aller cholerischen Selbstinszenierung Empörung völlig zufrieden: KEINE dieser Politnulpen hätte im vereinten BB eine Chance, da macht es mehr Sinn im Amt in Brandenburg zu bleiben, seine Bezüge einzustreichen und bedauernd zu erklären, dass man ja nur deshalb völlig untätig sei und alles vor die Hunde gehen lasse, da einem das Geld fehle etwas zu tun. Die einzige Funktion der Brandenburger Regierung ist die des Bittstellers um ADL-Finanzunterstützung, und die wird Brandenburg nicht bekommen.
Brand’n’Burger

Das Folgende ist also eine Art Nachhilfestunde in jüngerer Vergangenheit: Ein Overview-File aus dem alten KSB-Netz, das ich mir erlaube zu updaten bzw. in Relation zur heutigen Situation und den Veränderungen 2072 zu setzen.

2065

Nachdem die Konzerne 2055 den größeren Teil Berlins unter Kontrolle gebracht hatten und in demselben Jahr die BERVAG (Berlin Verwaltungs AG) als gemeinsamen Verwaltungskonzern für jene Aufgaben geschaffen hatten, die sonst bei der Landes- und Stadtverwaltung liegen, wurde schnell eine Verwaltungsreform in Berlin durchgeführt, die bald in eine Neuordnung der Berliner Bezirke münden sollte.

Während die zukünftige Aufteilung der Stadt früh als Planungspapier kursierte, wurde dessen Umsetzung durch die Unfähigkeit, den Berliner Osten zu befrieden, immer wieder verschleppt. Zwischen ’55 und ’63 befanden sich nicht weniger als sechs verschiedene Pläne der „Vision Berlin“ in Diskussion, ehe sich am 7. April 2063 die Konzernverordneten (die Repräsentanten der Trägerkonzerne der BERVAG, quasi der BERVAG Vorstand jener Tage) auf folgende 32 neuen Berliner Bezirke einigten:

Wer Berlintexte oberflächlich liest, kommt schnell auf die Idee, dass diese Reform eigentlich nur ein kleiner Schritt war: Vorher gab es 31 Berliner Bezirke, 2063 wurden daraus 32 Bezirke, also blieb alles beim alten, nur Königs-Wusterhausen kam dazu. Das ist so aber nicht richtig: Tatsächlich wurden in der Bezirksreform ALLE Grenzen neu gezogen, und zwar quer über alle gewachsenen Strukturen hinweg strikt nach wirtschaftlichen Planungsinteressen der Konzerne. Das Ziel damals war nicht weniger als der Versuch, die „perfekte Stadt“ zu bauen, und zwar „von Grund auf“. Das war der eigentliche Grund, der hinter der Übernahme Berlins stand: Da war eine Stadt am Boden, quasi kriegszerstört, die am Reißbrett komplett neu errichtet werden konnte. Das perfekte, neue Konzernberlin – die „Vision Berlin“ mit ihrer Weltkonzernhalle, den Prachtboulevards, den nach Mitarbeiterqualifikation gestaffelten Wohn- und Geschäftssektoren sollte Zufriedenheit, Produktivität, Effizienz und Konsum auf neue, nie dagewesene Höhen heben. Ob dieses „Konzernexperiment“ der alleinige Grund für die Übernahme Berlins war, wird zwar immer wieder bezweifelt, mindestens aber ist es einer DER wichtigsten Gründe für das Wagnis Berlin.
Konnopke

Ebenso falsch ist es übrigens anzunehmen, aus 32 Berliner Bezirken wurden 2072 die heutigen 21 Berliner Bezirke einfach durch Zusammenlegung einzelner Bezirke: Indem bei der jüngsten Bezirksreform sowohl die Konzernplanung Berlins im Kompromiss aufgegeben werden musste als auch die Alternativen sich auf keine einheitliche Linie einigten und selbst die ADL-Botschafterin und Preussenstiftungsfrau Isabelle Jandorf darin scheiterte, eine Rückkehr zu den historischen Berliner Bezirksgrenzen als Kompromiss anzuschieben entstand ein ziemliches Kuddelmuddel. Die Grenzen von 2072 sind nicht historisch und nicht planerisch: Es sind Demarkationslinien von Einflussgebieten, und da Einflüsse sich ausdehnen oder zusammenbrechen können ist absolut unsicher wie „fest“ diese neuen Bezirke am Ende sein werden.
Fienchen

Unterm Strich sind die heutigen Grenzen wieder näher an der Situation von 2055 als an der Wunschvorstellung der Konzerne von 2065.
Node

Sektoren-Typen

Die 32 Berliner Bezirke wurden per BERVAG Verordnung III-2065 in unterschiedliche Nutzungs- und Sicherheitsklassen unterteilt. Diese scharfe Einteilung ließ sich im Zuge des Kompromisses zur Einheit Berlin natürlich nicht aufrechterhalten, dennoch ist es wichtig diese Vokabeln zu kennen, da verschiedene Papiere und Abteilungen der BERVAG nach wie vor in diesen Klassen und „Gebietsbewertungen“ denken.

Die Grenzen und Namen der Bezirke mögen sich geändert haben – das etablierte verwalterische Backbone der BERVAG wird aber noch ein paar Monate brauchen, um zu neuen Arbeitsweisen zu finden – FALLS Mutti Bärfuck das will.

Alte Bezirke 2065

KonzernSektoren [KS] (dunkelgrün auf alten Karten) waren jene Gebiete, die unmittelbar durch einen oder mehrere Konzerne direkt kontrolliert und selbst verwaltet werden. Die BERVAG wurde in diesen Gebieten nur in sehr streng umrissenen Grenzen tätig (z.B. bei Abfallbeseitigung, Wartung der bezirksübergreifenden Wasser-, Gas- und Stromversorgung sowie der Anbindung des WDANs (Wireless District Area Network) an das WMAN (Wireless Metropolitan Area Network).

WDAN und WMAN waren noch Pre-Crash2.0-Projekte, wie man sich denken kann. Quasi die Vorläufer der heutigen Wifi-Matrix, aber in viel geringerem Umfang und noch schwerpunktmäßig über HotBoxes laufend: Im Stadtgebiet verteilte Wifi Router, die tatsächlich den Schwerpunkt des Traffics abwickelten (im Gegensatz zum heutigen Cloud Routing).
Alex

Sicherheitsfragen regelte der Konzern des Bezirks alleine – und tut es nach wie vor. Im Zuge der Bezirksreform ’65 wurden die durch die Konzerne beanspruchten Gebiete nochmals ausgedehnt und in vielen Fällen die Grenzen der direkten Machtsphäre des Konzerns mit den etablierten Grenzen des Stadtteils oder alten (Teil-)Bezirks in Übereinstimmung gebracht – einige, aber längst nicht alle diese Grenzverschiebungen wurden 2072 zurückgenommen bzw. „der geänderten Interessenlage angepasst“ (was in Einzelfällen auch eine weitere Ausdehnung des Konzernsektors auf neue Nachbarschaften beinhaltete).

ResidenzEnklaven [RE] (hellgrün) waren gedacht als geschützte Wohngebiete, die in aller Regel von angrenzenden Sektoren klar abgetrennt sein sollten.

Die einmal geschaffenen Absperrungen wurden 2072 nur in den wenigsten Fällen abgebaut oder verlagert: Viele Residenzenklaven fungieren heute als eigenständige verwalterische Gebiete innerhalb was auch immer für eines Bezirkes sie nun liegen. Hierdurch erklären sich zum Teil die besonderen Mischungen gerade in westlichen alternativen Bezirken, in denen plötzlich superedle oder scharf abgegrenzte Wohnressorts in einem anderweitig liberalen Gebiet liegen (bzw. in es hineinragen).
Alex

Die REs wurden geschaffen, um die Sicherheit der gehobenen Konzernangestellten zu verbessern und die Sicherung von deren Wohn-, Einkaufs- und Freizeitlokalitäten effizienter (= kostengünstiger) zu gestalten: Statt jedes Gebäude und jede Anlage einzeln zu sichern, werden Sicherheit und Überwachung auf die gemeinsame Außengrenze aller Einrichtungen konzentriert, vergleichbar mit dem Prinzip einer Firewall.

Äh, bzw. vergleichbar mit den alternativen Wirtschaftsweisen der Alternativen, die ja auch ihre Versirgung auf Block- oder Kiezebene poolen?? JA, Konzerne lernen von Anarchos, wenn es ihnen nutzt.
Konnopke

Einmal in der RE, wird die Überwachung dünner, was den Residenten erhöhte Anonymität und Bewegungsfreiheit bietet, ohne das Gefühl zu haben in einer Art entmilitarisierten Überwachungszone zu leben. „Dünner“ heißt allerdings nicht, dass es keine gäbe – und spätestens an Grundstücksgrenze oder Villa-Eingang nimmt die Sicherheit doch wieder zu.

IndustrieSektoren [IS] (rot) sind jene Gebiete, die von den Konzernen zum Aufbau und Unterhalt von Fertigungsanlagen vorgesehen waren. Da in Berlin Arbeitskraft nach wie vor sehr preiswert ist – VIEL preiswerter als manche sonst maschinell durchgeführten Tätigkeiten – bedeutet dies in vielen Fällen, dass zu Beginn und Ende jeder Schicht große Mengen an Arbeitskräften aus den Wohn- und GeschäftsSektoren, vor allem aber den ErschließungsGebieten in die IS bzw. heute eben zu den im Stadtgebiet verteilten, in früheren IS aber dichter auftretenden Fabrikzentren hinein und hinaus bewegt werden müssen. Das entsprechend notwendige Sicherheits-Screening findet dabei zumeist während des Transportes statt, der in aller Regel aus Bussen und Lastwagen sowie Sonderzügen besteht. Trotz aller Sicherheit galten die IS bei den Konzernen als Sicherheitsproblem, weswegen diese einerseits bemüht waren, keine sensiblen Forschungseinrichtung und vergleichbare Objekte in IS anzusiedeln, und andererseits die Werkssicherheit daraufhin auszurüsten, dass diese in der Lage versetzen sollte Unruhen und Streiks niederzuschlagen. Mit zum Teil niederschlagendem Misserfolg.

FreiSektoren [FS] (blau) sind solche Gebiete, in denen die Konzerne ganz bewusst die Sicherheit und Überwachung zugunsten eines freien Transfers zurückfahren ließen. Im Wesentlichen waren (und sind) FS Gegenden Gebiete mit vielen Museen, Theatern und Galerien, aber auch Sektoren mit prachtvollen Einkaufsstraßen und Konsumpalästen. Da die zentralen FS Berlins tagtäglich von ungeheuren Menschenmassen bevölkert und durchquert wurden, die sich de facto ohnehin nicht überwachen ließen, zogen die Konzerne ihre Sicherheit auf ihr jeweiliges Einzelobjekt (das Museum, die Mall, das Restaurant) zurück – und beschränkten sich außerhalb dieser darauf, an neuralgischen Punkten Eingreiftrupps „für den Fall der Fälle“ bereitzuhalten.

An dieser grundsätzlichen Sicherheitsstrategie hat sich für Norm- und Alternative Bezirke nicht das Geringste geändert.
Node

Wohn- und GeschäftsSektoren [WGS] (hellgrau) waren und sind meist nach wie vor Stadtgebiete „in between“: Es sind die Gebiete, in denen „ganz normale Lohnsklaven“ wohnen, teilweise arbeiten, ihre Kinder in den Konzernhort schicken oder abends in die TridShow gehen. Innerhalb des alten Berlins waren diese Gebiete zwischen 2063 und 2072 oft noch mit Baubestand aus den 1970ern und früher versehen – zum Rand und Osten hin dominieren Neubauten, Shopping Parks und anonyme Wohnsilos, wie sie in den Nach-2000ern üblich waren. Vor 2069 wurden diese Gebiete „Residenzsektoren“ genannt, und es gab derer drei (Nord, Süd und West). Mit Falkensee kam dann ein vierter Residenzsektor hinzu (Nordwest) – dieser stellt somit strenggenommen den ersten „Gebietsverlust“ der Konzerne an die Anarchos dar.

Welche Anarchos denn bitte? Es gibt so gut wie keine organisierten Zellen in Falkensee: Das ganze Gebiet ist (teilweise halbfertig) mit Wohnbunkern vollgebaut, von Asseln und Zecken und Talkshowgästen bevölkert und wurde von den Konzernen schlicht aufgegeben.
Node

Warum eigentlich? Immerhin ist das ein ziemlicher Pestigeverlust, gerade wenn man bedenkt dass die Konzerne ja mit Berlin zeigen wollten wie man Stadtplanung, -aufbau und -betrieb „richtig“ macht…
Safiya Dafiya

Unterm Strich aus rein finanziellen Gründen. Der Berliner Kompromiss zur Einheit der Stadt ist ja nichts, was die Konzerne sich gewünscht haben. Tatsächlich war die damalige Situation für einige der beteiligten Berlininvestoren Grund genug, das gesamte Projekt „Konzernberlin“ als gescheitert zu erklären und sich aus dem Betrieb der Stadt komplett zurückzuziehen (siehe Berlinfile). Dieser Ausstieg inklusive Entzug der Beteiligung entzog der Berliner Projektkasse (und der BERVAG) einiges an Geld. Vor dem Zwang, sich von irgendetwas trennen zu müssen, fiel die Wahl schnell auf Gebiete, die bereits absehbarer Weise im freien Fall waren. Was eigentlich Schade ist: Geht mal in die VR Vision Berlin und schaut euch die Visualisierung des fertiggestellten Falkensee an.
Node

…. Wow …
BTLpuscha17

ErschließungsGebiete [EG] (dunkelgrau) waren solche Bezirke, die 2063 zwar bereits weitgehend von anarchistischer Gewalt bereinigt wurden (weswegen sie auf der Straße auch „ErSCHIESSungsgebiete“ genannt werden), deren Schicksal und Zukunft die Konzerne aber noch nicht beschlossen hatten. Kurz: Gebiete, um die man sich entweder gerade zu kümmern beginnt, oder um die man sich als Nächstes kümmern wird. EGs wurden von Baukränen und dem Anblick großer Anzeigetafeln zukünftiger Bauprojekte dominiert, unterdessen die AR von Verkaufsangeboten der Immobilienmakler und kommenden Büroflächen kündeten. Manche Gebiete sahen auch noch wüst und leer aus, ein Niemandsland, aus dem die anarchistischen Terrorzellen bereits abgerückt, die neuen Lohnsklaven aber noch nicht eingezogen waren.

Wie gesagt: Als offizielle Amtsbezeichnung für Bezirke existiert der Begriff nichtmehr, in Konzernpapieren, Projektierungen und dem Straßenjargon Berlins wird er aber weiterverwendet. Solange es in Berlin nochwas zu ersch(l)ießen gibt, wird das auch so bleiben.
Tzech

AnarchoZonen [AZ] (schwarz) schließlich waren das, was vom „Freien Berlin“ des Status F übrig blieb. Was die hier lebenden oder vielmehr vor sich hin vegetierenden Gestalten tun oder lassen, interessierte die Konzerne hochoffiziell nur in dem Maße, wie es das öffentliche Leben stört oder den braven Berliner Lohnsklaven nebenan in Angst versetzt. In der Regel genügten aber ein paar heroische Räumungs-Razzien oder die medienwirksam inszenierte Verhaftung eines „in Ostberlin untergetauchten Terroristen“, um das Volk zu beruhigen. Bis das am 12. September 2070 dann nicht mehr zu genügen schien.

Übergänge

Die Zonengrenze zwischen 2063er Konzerngebiet und Anarchozonen (der „Antianarchistische Schutzwall„) erstreckte sich von Norden nach Süden durch ganz Berlin, am Ostrand des kontrollierten Gebietes (von der Grenze zwischen den Bezirken 15/16 bis zur Grenze zwischen 22/20). Eine ähnliche Art der Grenze sicherte die Bezirke 30 und den damals neuen Berliner Bezirk 31 gegen die AnarchoZonen ab.

Ja, das bedeutet dass zwischen Königswusterhausen und Berlin ein Stück Absperrzaun und Sperren in der Walachei herumstehen.
Tzech

Die Berliner Grenze zum Umland war den Konzernen wesentlich zu teuer im Unterhalt, so dass dieses Projekt 2056 eingestellt bzw. nach deren „vollendeter“ Übernahme Berlins gar nicht erst neu aufgelegt wurde. Seither verfällt, was immer von früheren Grenzanlagen übrig ist.

Ja, ja, aktuelles und mehr dazu siehe Berlin-Upload, ist klar….
Ludo

Die Berliner Bezirke 2063–2072

Das Folgende ist eine Kurzübersicht, die dementsprechend unpräzise, verallgemeinernd und viele abweichende Teilgebiete desselben Bezirkes von 2063 nicht abbildet (soll heißen: es kamen in jedem Bezirk auch 2063 gänzlich andere Gebäude- und Sicherheitstypen vor). Außerdem wird kurz das „Schicksal“ des früheren Bezirks im Zuge der Berliner Einheit von 2072 beleuchtet.

Der Erste Bezirk: Bankenviertel – Der Bezirk mit der amtlichen Bezeichnung 01–KS-FBV war der KonzernSektor des Frankfurter Bankenvereines, seitdem der frühere Besitzer des Bezirkes IFMU aufgelöst wurde. Zum größten Teil bestand der Bezirk aus dem, was bis 2023 einmal das Berliner Regierungsviertel war, und beherbergt auch heute noch das Bankenviertel als Berliner Finanzplatz und die Repräsentanzen vieler wichtiger Gesellschafter und Geschäftspartner des FBV. Den Plänen des „Vereins“ entsprechend soll das Berliner Bankenviertel langfristig zum wichtigsten Geschäftsplatz für das Osteuropageschäft werden. HEUTE ist das Bankenviertel im Bezirk Mitte aufgegangen, die aufgrund der jüngeren Grenzverschiebungen auch immer mal wieder gerne „Neue Mitte“ genannt wird. Als Bankenviertel selbst zählt nur das engere Umfeld des FBV

Blick auf geräumte Straßen unweit des Alexanderplatzes 2063. Das Bild ist nicht von mir, sondern von andreewallin von Deviant Art.

Der Zweite Bezirk: Mitte – 02-FS–MitteWest war ein Freisektor, der aus Teilen der früheren Bezirke Mitte, Tiergarten und Charlottenburg zusammengelegt wurde. Neben Brandenburger Tor, Unter den Linden und Potsdamer Platz gehörten auch Siegessäule und Gedächtniskirche plus die „Arkologie“ Kurfürstendamm zum Bezirk, der zweifellos zum wichtigsten touristischen Anlaufpunkt innerhalb Berlins wurde. Wichtig hierbei ist, dass mit dem „Verlust“ einiger Ostberliner Gebiete und Zugewinn des „Zentrum West“ die „gefühlte Mitte“ der Stadt wieder ein Stück nach Westen rückte. HEUTE ist der frühere Zweite Bezirk im Prinzip wieder in seine westlichen und östlichen Bestandteile zerrissen und entspricht weitgehend der Lage und Ausdehnung des Bezirks Mitte Ende des 20. Jahrhunderts. Gerüchten zufolge hat sich Isabelle Jandorf und die Preussenstiftung zumindest im „historischen Herz“ der Stadt mit einer Initiative zur Wahrung des historischen Erbes durchsetzen können: So gehören viele Charlottenburger Gebiete – allen voran der Kurfürstendamm – wieder zum alten Bezirksgebiet, indessen die „Mitte“ wieder deutlich mehr gen Osten und Norden gerückt ist.

Der Dritte Bezirk: Friedrichstadt – Der zweite der drei Berliner Freisektoren trug die Amtsbezeichnung 03-FS-Friedrichstadt und umfasste jenes innerstädtische Gebiet, das einmal die Mitte des vereinten Berlins war plus einigen Teilen von Friedrichshain und einem schmalen Bereich des Prenzlauer Berges. Zu den bedeutsamen Lokalitäten des Bezirkes zählten der Alexanderplatz, die Oranienburger Straße, die Museumsinsel, die Berliner Altstadt und die Friedrichstraße. HEUTE ist vom Dritten Bezirk nichts mehr übrig: Ein Teil ist im umjubelt wiedervereinten Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg aufgegangen, ein großer anderer Teil fiel an Mitte und ein schmaler Streifen entlang der nördlichen Torstraße konnte sich Renraku einverleiben.

Der Vierte Bezirk: Kreuzberg – 04-FS-Kreuzberg war der flächenmäßig größte der drei FreiSektoren, obwohl er längst nicht den gesamten alten Bezirk Kreuzberg umfasste. Möglich war dies dadurch, dass die östlichsten Teile von Charlottenburg-Wilmersdorf und eine gute Portion des Bezirkes Schöneberg dem FreiSektor zugewiesen wurden. Der Bezirk, von dem der Freisektor seinen Namen hatte, galt seit jeher als der multikulturelle bis linke Schmelzpunkt der Stadt, und auch heute noch ist Kreuzberg weit über die Grenzen Berlins hinaus wegen seiner Künstlerszene bekannt. Als Hauptpunkt der Stadtkämpfe während des Großen Dschihads, als in Kreuzberg ein Emirat ausgerufen wurde, haben zahlreiche der alten Gebäude des Bezirks schwere Schäden abbekommen. Im Gegensatz zu anderen Bezirken, in denen die Konzerne ohne Sinn und Verstand, vor allem aber ohne Rücksicht auf die Geschichte ganze Viertel abreißen und neu aufbauen, bemühte man sich in Kreuzberg um Erhalt und sanfte Modernisierung – wohl wissend, dass die starke alernative Szene hier immer nur einen Hauch vom „Rückfall“ in die anarchistische Protestszene entfernt war. Während harte F-Aktivisten Kreuzberg schon lange als „linksalternatives Disneyland“ bespotten, erfreute sich der Bezirk auch dank seiner vielen sommerlichen Straßenfeste wie dem Christopher Street Day und dem Karneval der Vielfalt hoher Popularität und war auch bei den Konzernen als Aushängeschild der „Freiheitlichkeit“ einer Konzernordnung sehr dienlich. HEUTE ist Kreuzberg vereint mit Friedrichshain ein alternativer Bezirk, was viele aufgrund der engen Verflechtung der Konzerne im Bezirk doch erstaunt hat. Tatsächlich aber musste man eingestehen, dass der „Freisektor“ auch zu Konzernherrschaftszeiten im Prinzip selbstverwaltet und zergliedert in Aberdutzende unabhängiger Kulturkieze war – dem Bezirk diese Selbstverwaltung also auch offiziell zuzugestehen, war auf gewisse Weise nur logisch und ein kluger Schachzug. Die Alternativen in Fhain-Kberg sind weit davon entfernt, antikonzernerisch zu sein, und so gilt der alternative Bezirk nach wie vor als Flanier-, Amüsier- und Freizeitgebiet gestresster Konzerner, die hier ihrer Lust am Revoluzzerhaften (aber ja nicht zuviel!) nachgehen.

Blick auf das "Neue Zentrum Siemensstadt" in der Vision Berlin. Das Bild ist nicht von mir, sondern von Hideyoshi von Deviant Art.

Der Fünfte Bezirk: Siemensstadt – Der so genannte „Industriesektor West“ verdankte seinen Namen „Siemensstadt“ dem östlichen Teil von Spandau, der zu dem für schwere Industrialisierung vorgesehenen Bezirk gehörte. Neben der historischen Siemensstadt umfasste 05-IS-West die westlichen Teile Charlottenburgs und Wilmersdorfs und ein gutes Stück des einstigen Grunewaldes, das zwischen 2057 und 2062 in Teilen abgeholzt und mit neuen Fabrikanlagen zubetoniert wurde. HEUTE entspricht auch Groß-Siemensstadt wieder weit mehr seinen historischen Grenzen als früher. Die wahnsinnigen Bauvorhaben der Konzerne, angetrieben von einem an Verblendung grenzenden Wachstumsglauben, hat schwere Wunden im ganzen Altgebiet von 05-IS-West gerissen, die aber bald heilen werden: Der Bauboom im Bezirk endete bereits mit dem Crash 2.0, die meisten Projekte blieben in der Planungsphase stecken oder kamen kaum über Rodung und Bauebnung hinaus. Die hierdurch verfügbar gewordenen Flächen fanden nach Überwindung des Crashs bald neue Abnehmer, die aber nicht vorhaben hier Schwerindustrie anzusiedeln – davon gibt es schließlich in Rhein-Ruhr genug – und was immer sie bauen lieber „eine Nummer kleiner“ angehen. Ein gutes Motto für Berlins aktuelle Bautätigkeit.

Der Sechste Bezirk: Tegel Süd – Müller Schlüter Infotech ist der Besitzer des südlichen Teils von Tegel und nördlichen Teils von Tiergarten, aus dem der Bezirk mit Namen 06-KS[MSI] gebildet wurde. Zusammen mit Schering/AG Chemie im Norden bildet der MSI Konzernsektor einen geschlossenen Ring um den einstigen Zivilflughafen Tegel (TXL), der damit komplett nach außen hin abgeschirmt wird. Die Sicherheit der Zugänge zu diesem Ring ist dabei der eines Flughafens in nichts nahestehend: Jedes Fahrzeug wird geprüft, und Zutritt zum Konzerngebiet gibt es nur auf Einladung und ordentliche Anmeldung hin. HEUTE hat sich daran trotz Grenzverschiebungen wenig geändert.

Der Siebte Bezirk: Wedding – Detailinfos zum Brennpunkt: Wedding finden sich an anderer Stelle. Dieser HEUTE wieder mit Mitte vereinte Ex-Bezirk ist eben erst dabei, sich von den Jahren des Chaos zu erholen, und weit davon entfernt, auf dem Niveau des restlichen Mitte zu sein (wofür die den Bezirk durchtrennende A100 des „inneren Rings“ der Hauptgrund sein dürfte). Weddings Zukunft bleibt auch als Teil von Mitte ungewiss.

Der Achte Bezirk: Pankow Süd – Wie in anderen Städten, so hat Renraku auch in Berlin eine Arkologie errichtet, die den größten Teil des heutigen Bezirkes 08-KS[Renraku] bildet. Bedingt durch die geschlossene Bauweise des Konzernsitzes gelang es Renraku, relativ unbeschadet durch die Jahre der Berliner Anarchie zu kommen und bei der Eroberung Berlins die Umgebung der Arkologie schnell zu erobern und abzusichern. HEUTE wird Renrakus Bezirk wieder Prenzlauer Berg genannt (warum er Pankow-Süd genannt wurde bleibt mir ohnehin schleierhaft) und seit 2063 erheblich umgebaut.

Alles unter Kontrolle im Saeder-Krupp Bezirk "Drakenberg" (ugs). Das Bild ist nicht von mir, sondern vom Videospiel Tiberium Wars.

Der Neunte Bezirk: Tempelhof – Schon seit sehr langer Zeit hat Lofwyrs Konzern Saeder-Krupp die unangefochtene Hoheit über das nördliche Tempelhof und den dazugehörigen Flughafen mit der Kennung THF. Ungestört konnte SK während der Jahre der Anarchie in Berlin seine Präsenz und Installationen ausbauen, so dass der Bezirk 09-KS[SK] zwischenzeitlich mehr von einer über ein größeres Stadtareal verteilten Arkologie als von einem natürlich gewachsenen Stadtbezirk hatte. Mit der Übernahme von Messerschmitt-Kawasaki kontrollierte SK dann auch den Flughafen Schönefeld [SXF] und den gleichnamigen Bezirk, allerdings verhinderte die Lage des Bezirks von Proteus die Vereinigung beider Einzelbezirke zum größten extraterritorialen innerstädtischen Konzerngebiet der ADL. Kein Wunder also, dass HEUTE gerade im südlichen Berlin sich das Bild der Bezirke erheblich verändert hat. Das eigentliche Gebiet Tempelhof ist hiervon weniger betroffen, mehr schon die anderen, mittelbar zu S-K gehörenden Territorien.

Auch einige Teile von NeuWilmersdorf – z.B. das alte Steglitz – haben sich kräftig entwickelt. Das Bild ist nicht von mir, sondern von Robert Brown.

Der Zehnte Bezirk: NeuWilmersdorf – „Der größte Teil des alten Wilmersdorf liegt im Namen von NeuWilmersdorf“ lautete ein Berliner Spruch der Sechziger. Und tatsächlich bestand NeuWilmersdorf vor allem aus früheren Teilen von Zehlendorf und Steglitz plus Teilen des Grunewaldes und nur zu einem winzigen Teil aus dem Altbezirk, an dessen Namen der Sektor mit Konzernbezeichnung 10–RS-West erinnert. Als flächen- wie einwohnermäßig größter ResidenzSektor Berlins wurde NeuWilmersdorf dicht und oft sehr lieblos bebaut. Zum trostlosen Eindruck des Bezirkes trug hierbei auch der Versuch bei, Wohn- und Produktionsstätten enger aneinander anzusiedeln und den im Crash 2.0 schwer beschädigten Dienstleistungssektor Berlins zumindest in Teilen durch vermehrte Industrialisierung zu kompensieren. Schon hat man aber begonnen, zahlreiche der Fabrikanlagen wieder still zu legen und deren Betriebe in die Randgebiete wie Bernau und Strausberg zu verlagern. Was aus den dahinrostenden Industriegegenden des früheren Residenzsektors West aber einmal werden soll, ist unklar. HEUTE ist der frühere Sektor auf die Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf und Zehlendorf aufgeteilt.

Der Elfte Bezirk: Dahlem – Wie eine paradiesische Insel inmitten eines Güllesees wirkte die Residenzenklave Dahlem, deren Fläche auch große Teile des früheren Grunewaldes umfasst. Unter den Residenzenklaven galt Dahlem schon früher als vornehmste Adresse. Die Sicherheit war – und ist – entsprechend engmaschig, ein Betreten der HEUTE komplett in Zehlendorf aufgegangenen Enklave ohne Berechtigung und Anmeldung so gut wie ausgeschlossen.

Der Zwölfte Bezirk: Gatow – Während Aztechnology die Bezirksreformen von ’63 und ’72 dazu verwendete, seine Liegenschaften in Spandau – und im Brandenburger Umland! – deutlich auszudehnen, hatte man an der Übernahme des südlichen Teils von Spandau in den Sechzigern kein Interesse. Nachdem man Gatow in den 2010ern und 2020ern geradezu verbrecherisch mit Wohnsilos zugestellt hatte und damit die sozialen Probleme des Abstiegsbezirkes gen Süden ausweitete, wurde Gatow eine Sackgasse, deren Straßenverlauf entweder an der Grenze zu Potsdam oder der neu entstandenen Residenzenklave Kladow-Großglienicke-Sacrow endet. Dass Aztechnology sich dafür stark machte, das komplette Gebiet bis inklusive Sacrow 2072 nach Spandau einzugemeinden – was die Gebiete HEUTE auch sind – hat mit einiger Sicherheit mit den besonderen Zähl- und Wahlmodalitäten der neuen Berliner Ordnung zu tun.

Um viele seiner Gebiete kümmert sich Aztechnology bis heute nicht. Das Bild ist nicht von mir, sondern von Robert Brown.

Der 13. Bezirk: Spandau – Wohl in Erwartung zukünftigen Wachstums in Europa und in der Hoffnung, sein Prestige zu steigern, dehnte Aztechnology sein Gebiet in Spandau im Zuge der Reformen gründlich aus. Baulich getan hat sich seitdem aber auffallend wenig. Weder verschwendet Aztechnology besondere Ressourcen für den Ausbau, noch die Absicherung der Gebiete – nur einige Prestigegegenden wie das im Volksmund „Spree-Manhattan“ genannte Geschäftszentrum rund um das Rathaus und die Yachtclubs entlang der Havel haben bisher das Interesse des Konzerns finden können. In weiten Teilen des Restes – speziell Staaken – sieht es kaum besser aus als im Erschließungsgebiet Gatow. Und oft sogar schlechter. Daran hat sich auch im HEUTE weiter vergrößerten und vereinten Spandau wenig geändert.

Der 14. Bezirk: Tegel Nord – Die nördliche Hälfte des geschlossenen Konzernrings rund um den Flughafen Tegel wird durch Schering und die AG Chemie beansprucht. Der dazugehörige Bezirk hieß bis 2072 im Konzerndeutsch 14–KS[ScheringAGC] und bestand wie sein südliches Pendant aus einer weitgehend geschlossenen baulichen Struktur, die eher den Eindruck eines erweiterten Flughafens mit Abfertigungs- und Lagerhangars erweckt als ein Stadtbezirk (unter Ausnahme von Alt-Tegel und dem Tegeler Hafen sowie den Erholungseinrichtungen der hochgestellten Entwickler). Daran hat sich abgesehen von einigen Grenzverschiebungen HEUTE nichts geändert.

Der 15. Bezirk: Reinickendorf – Der Residenzsektor Nord war der kleinste der früheren drei Berliner Residenzsektoren, galt dabei aber einer der angenehmsten. Trotz mehrerer Neubaumaßnahmen haben Bezirksteile wie Lübars, Hermsdorf oder Wittenau noch viel ihrer alten Struktur erhalten können – und selbst die im Stile des Märkischen Viertels errichteten Massenbehausungen zählen dank ihrer Zergliederung durch Parks und Grünflächen sowie einige der letzten Weiden Berlins zu den gelungeneren städtebaulichen Entwürfen. Diese Betrachtung verwirrt viele, die mit dem Begriff „Reinickendorf“ in den Sechzigern DAS Höllenloch der Anarchie in Berlin meinen. Das Missverständnis rührt einmal mehr durch die Diskrepanz zwischen dem offiziell Reinickendorf benannt Bezirk und dem im Volksmund so benannten „traditionellen“ Gebiet Reinickendorf: Das tatsächliche anarchistische Höllenloch „Reinickendorf“ war in den Sechzigern verwaltungstechnisch der Anarchozone Pankow zugeordnet. Erst durch jüngere Befriedungsmaßnahmen konnte es HEUTE wieder in das Reinickendorfer Gebiet eingemeindet werden.

Verbaute Kieze, Gebäudeschäden und Stromdiebstahl in Pankow Nord. Das Bild ist nicht von mir, sondern von Robert Brown.

Der 16. Bezirk: Pankow Nord – Der Sechzehnte, während einer kurzen Boomphase 2004–2016 intensiv bebaute Bezirk Pankow wurde formell durch die Draco Foundation beansprucht und wird es möglicher Weise noch immer. Im Gegensatz zu den anderen Konzernen aber zeigte die Draco Foundation niemals den rechten Willen und Einsatz, ihre Liegenschaften in Berlin tatsächlich in Anspruch zu nehmen und unter Kontrolle zu bekommen. Unwillens, die Interessen der Foundation über Gebühr zu unterstützen, sahen die Konzerne (und hier besonders Renraku) von weiteren Befriedungsversuchen Richtung Nordosten ab – alle nicht von Renraku selbst kontrollierten Gebiete Pankows fielen im Laufe der Jahre auf den Status einer unkontrollierten Zone zurück und wurden schließlich 2063 auch amtlich als AnarchoZone 23–AZ1 klassifiziert. HEUTE hat sich die Situation kaum verbessert und nach Ansicht einiger sogar weiter verschlechtert.

Die Anarchozonen – Der 17. bis 20. Bezirks waren der „harte Kern“ des anarchistischen Gebietes von Berlin und die betreffenden Territorien sind auch heute noch überwiegend alternativ verwaltet. In den Sechzigern bedeutete dies ganz klar, dass es zugleich jene Gebiete waren, die ganz besonders weit unten auf der Prioritätenliste der Konzerne standen. In den Straßenschluchten und der weiten Ödnis von Bezirken wie Lichtenberg, Groß Marzahn, Fredersdorf und Groß Köpenick wirken bis heute Bausünden aus der Zeit der DDR nach – auch wenn die meisten Gebäude jener Tage zwischen mangelnder Instandsetzung und Vandalismus in der Zeit des Status F in sich zusammengestürzt sind. Aus der Luft betrachtet, wirkten die AnarchoZonen auch HEUTE noch in Teilen wie das zerbombte Berlin am Ende des Zweiten Weltkrieges. Die hier nötigen Investitionen, um die Bezirke wieder zu beleben, sind selbst vorsichtigen Schätzungen nach astronomisch. Und die Zukunft der AnarchoZone – bzw. der Alternativen Bezirke im Osten – somit gesichert. Allenfalls an Groß-Köpenick mit dem Müggelsee und den 2037 eingemeindeten Orten Schöneiche und Woltersdorf schienen die Konzerne mittelfristig interessiert zu sein, möglicher Weise als vierte und größte Residenzenklave.

Der 21. Bezirk: Schöneweide – Das HEUTE wieder zu Köpenick gehörende „Schweineöde“ ist im Besitz von Ford-EMC und besitzt genau so wenig Interessantes, wie der spöttelnde Berliner Name andeutet. Was gäbe es auch zu sehen in einem Bezirk – einer heutigen Enklave – der ganz von einer Fahrzeugfabrik, einigen Wohnsilos, Geschäftsgebäuden und einigen Malls beherrscht wird, die Jahr für Jahr immer enger zu einer einzigen baulichen Struktur zusammenwachsen? Schöneweide ist de facto ein Sprawl im Sprawl, auch wenn Ford-EMC sie nicht mit modernen Begriffe wie „Cloud Arcology“ belegt. „Schön“, jedenfalls, ist sie nicht, und eine „Weide“ gibt es hier auch nirgendwo.

Der 22. Bezirk: Schönefeld – Eichwalde, Schulzendorf, Großziethen, diese einstigen Orte existieren heute nicht mehr. Im Zuge mehrerer Erweiterungen des Flughafen Schönefeld und später der umfassenden Neubauten unter der Herrschaft von Messerschmitt-Kawasaki wurde das Gesicht des Bezirkes Schönefeld radikal verändert. Mit der Übernahme von Messerschmitt-Kawasaki durch Saeder-Krupp gehört auch der Bezirk 23-KS[MK] zu SK – fraglich war und ist aber, was SK mit einem zweiten Flughafen und weiteren Konzernliegenschaften, die den Bedarf des Konzerns in Berlin bei Weitem übersteigen, langfristig anfangen will. Mehrfach wurden bereits Gerüchte laut, Saeder-Krupp wolle sich von Schönefeld trennen oder umgekehrt seine Aktivitäten vom sehr beengten Drakenberg nach Schönefeld verlagern. Proteus wäre dies gewiss sehr recht – denn dessen früherer 23. Bezirk bildet eine prekäre Schneise zwischen beiden SK-Bezirken, mit der sämtliche Beteiligten äußerst unzufrieden zu sein scheinen – was HEUTE zu der Situation führt, dass Proteus‘ Sitz nach Zehlendorf gewandert ist, unterdessen die Schneisengebiete von Gropiusstadt infolge langjähriger Vernachlässigung (ähnlich Falkensee) in den „Anarchobankrott“ wanderten.

Der 23. Bezirk: Tempelhof – Während der größte Teil von Tempelhof schon so lange unter Kontrolle von Saeder-Krupp ist, dass dieser von Teilen der Bevölkerung in Drakenberg umbenannt wurde, ist der Rest jenes Bezirks zusammen mit Teilen von Schöneberg, Steglitz und Neukölln 2063 zum Bezirk 23–KS[Proteus] zusammengefasst worden. Das, was zumindest von der BERVAG in den Sechzigern Tempelhof genannt wurde, umfasst alte Ortsteile Berlins wie Buckow, Marienfelde und Britz – und natürlich die alte Arkologie von Fuchi, die im Kreis der Proteus-Verschwörer der Gründer den internen Namen „Megiddo“ trug.

Mumpitz! Megiddo war der interne Name für Proteus‘ Bürozentrum in Berlin, und wie auch Fuchi selbst hatte Proteus zwar hochtrbende Arkologie-Pläne für Berlin, die aber allesamt durch Übernahme-Fail Berlins, Crash 2.0, Wirtschaftskrise und other piles of drek in diversen Stadien der Unvollendung blieben (falls sie es überhaupt aus der Vision Berlin schafften).
Tzech

Ach? Und die riesige, vor sich hin rottende Ark am Rand von Gropiusstadt bilde ich mir ein, oder was?
Glasnossie

Das IST Proteus‘ „Unvollendete“, Du Hirsch!
Tzech

Äh. Und wo IST nun Fuchis Berliner Arkologie?
Solid Sneka

Keine Antwort?
Solid Sneka

Wir sind uns nicht sicher. So dumm das klingt. Unser best guess ist, dass Proteus‘ Arkobau und Fuchis Arko dieselbe Arko sind, weil baulich in der Region nichts anderes Sinn macht. Verschwörungstheoretiker faseln natürlich von einer unterirdischen Arkologie – ich hab sogar mal wen im Beep gehabt der wollte mir weismachen die Arko sei mit „Tarntechnologie“ verborgen (ja, klar), jedenfalls aber gibt es keine eindeutigen Aufzeichnungen wo genau diese Arkologie denn gestanden haben soll. Ich persönlich glaube, dass es die nie gegeben hat, übrigens. Das ist eine von diesen Myths die durch fehlende Quellen entstehen: Weil Fuchi viele Arkos hatte, dachte jemand im Geschäftsverkehr das Berliner Büro sei auch eine, erwähnte das in einem Nebensatz („die Leute in der Berliner Arkologie sagen…“) und dieses Statement wurde in weiteren Dokumenten wiederholt. „Fuchi = Arko“ hat genau wie „Renraku = Arko“ einen gewissen gedanklichen Automatismus. Was dabei vergessen wird, ist die brutale Realität des STUSS den Arkologien wirtschaftlich darstellen, jedenfalls in Gegenden mit so niedrigen Grundstückspreisen wie Berlin und jede Menge PLATZ! EBENFALLS wird übersehen wie großzügig PR-Abteilungen und Medien mit dem Begriff Arkologie um sich holzen, auch wenn sie nur einen weitgehend selbstversorgten Wohnblock oder irgendeine Kombination von „Fabrik plus Wohnungen“ meinen. Dass KONZERNZOMBIES auf diesen Stuss reinfallen und denken sie sind einer der wenigen Auserwählten, die in einer Arkologie ein sorgenfreies Leben führen, gut – ich kann es nur nicht ertragen, wie dämlich RUNNER zuweilen sind.
Konnopke

Von hier aus führte Proteus im Jahr 2060 einen umfassenden Schlag gegen Anarchisten im 20. Bezirk, die man im Besitz der so genannten „Sandmann-Datei“ glaubte. Bis zuletzt war der kurze Abschnitt der Zonengrenze zwischen 23/20 einer der am schärfsten gesicherte und einer der letzten aktiv umkämpften Teilbereiche der Innerberlinerischen Grenze.

Der 24. Bezirk: Blankenfelde – Bestehend aus dem südlichen Teil Marienfeldes sowie Lichtenrade, Mahlow und eben Blankenfelde war der Residenzsektor Süd trotz großes Fläche vergleichsweise dünn bebaut: Hier dominiert nicht der Anblick vielstöckiger Wohnblocks (obwohl es auch diese gibt), sondern Mehrfamilienhäuser und Doppelhäuser mit kleinem Garten und anderen Auswüchsen des Spießertums. Zum Bezirk gehört auch Berlins größte Schrebergartensiedlung „Sonnenplatz“, bei der man an schönen Tagen das Fett brutzeln sehen kann – sowohl auf dem Grill, als auch im Liegestuhl. HEUTE ist der Bezirk in Schönefeld aufgegangen.

Der 25. Bezirk: Teltow – Vom Ortskern Teltow über Stahnsdorf bis nach Buchholz-Rehbrücke erstreckte sich diese angeplante Residenzenklave, die bis zuletzt eher noch die Bezeichnung eines Erschließungsgebietes als die einer fertigen Enklave verdient. Im Zuge der Eingemeindung wurden das zuvor durch einen tatsächlich gebauten Teil der Berliner Mauer abgetrennte und im Laufe der Jahre völlig verfallene Stahnsdorf dem Erdboden gleichgemacht. Kurz vor dem Crash 2.0 waren die Planierraupen abgerückt, und das Gebiet war in grauenvoll schöner Regelmäßigkeit von Straßenbögen durchzogen, an denen dann – ganz im Vorbild amerikanischer Kleinstädte der 1950er – eine neue Siedlung hochgezogen werden sollte. Bei deren Planung – siehe „Vision Berlin“ – setzte man natürlich auf Fortschrittlichkeit und modernste Technik: Teltow sollte eine „Musterenklave“ werden, und ein „schillerndes Beispiel“ für die schöne neue Konzernwelt, ein „Denkmal ihrer Leistungsfähigkeit“, wie die Konzernseiten verkündeten. Davon ist HEUTE vergleichweise wenig (nämlich: nichts) geblieben. Der Crash würgte alle Projekte ab, die lange Zeit des Brachliegens führte in Verbindung mit Kabeldiebstahl und und normaler Erosion ungepflegter Straßen zur Verwilderung, erste Rohbauten bekamen Risse oder wurden durch Squatter bezogen. Heute ist Teltow in Köpenick aufgegangen.

Der 26. Bezirk: Potsdam – Eine Weile lang hielt sich hartnäckig das Gerücht, Potsdam werde zu so etwas Ähnlichem wie einem riesigen Museum umgebaut. Schon immer aber warfen Kritiker ein, dass „so viel Museum keine Sau braucht“ – eine Ansicht, der sich die Konzerne offenbar angeschlossen hatten, bis die Preußenstiftung sich dem mit Hilfe der Draco Foundation entgegenstellte. Bei weitgehendem Erhalt der rettbaren historischen Bausubstanz wurde das in den Sechzigern komplett umzäunte Potsdam vielmehr zur bestgeschützten Residenzenklave des neuen Berlins umgebaut: Einer in sich geschlossenen Luxus-Wohnstadt zwischen Schlössern, prachtvollen Gärten und liebevoll remodellierten Altstadtgassen, die einen fast vergessen lassen, dass jedes kleine niedliche Einzelgeschäft letztlich nicht mehr ist als die jeweilige Fachabteilung des einzigen Kaufhauses. Die Sorge um das Wohl der bestens zahlenden Privilegierten, die hier auch HEUTE leben, ist den Konzernen auch die Beschäftigung gleich mehrerer Teams von Zauberkundigen wert, deren unablässige Arbeit an den schwer belasteten Potsdamer Gewässern inzwischen wahrhafte Wunder vollbracht hat.

Einige Bewohner Falkensees traf die Eingemeindung nach Berlin überraschend. Das Bild ist nicht von mir, sondern aus dem Videospiel Killzone 2.

Der 27. Bezirk: Falkensee – Im Zuge der Bezirksreform 2063 entschlossen die Konzerne sich reichlich spontan, das westlich benachbarte Falkensee ebenso wie die wüste Ortschaft Dallgow-Döberitz nach Berlin einzugemeinden (warum man auf die ebenso nahe liegenden Orte Bötzow, Schönwalde und Wansdorf verzichtete, ist Anlass zu reichhaltiger Spekulation). In einer Nacht- und Nebelaktion rückte im Frühjahr des Jahres die Berliner Sonderpolizei (damals noch nicht die SST, sondern eine Art Vorläufergruppe) in Berlins neuesten Bezirk aus, um etwaige dort noch hausende Illegale dingfest zu machen und zu deportieren. Außerhalb des Blicks der Öffentlichkeit wurde Falkensee in nur wenigen Tagen komplett „gesäubert“, die Gebäude „entkernt“ und der Ort selbst weitgehend „saniert“. In Windeseile wurden Bautrupps nach 27–WGS-Nordwest geschickt und die ersten Wohnblocks so schnell hochgezogen, dass man sich es glatt sparte Falkensee als Erschließungsgebiet zu deklarieren, sondern es gleich als neuen „Residenzsektor Nordwest“ den Medien präsentierte. Was aus den früheren, ca. 300 in Form einer alternativen pazifistischen Sekte in Falkensee lebenden Einwohnern geworden ist, bleibt bis HEUTE ungeklärt, die Hoffnungen auf ein schönes, neues Falkensee zerschlugen sich jedenfalls mit dem Crash 2.0.

Der 28. Bezirk: Velten – Die Orte Hennigsdorf und Velten bilden den baulichen Kern des 2058 nach Berlin angeschlossenen und 2063 zum Bezirk 28–IS-Nord gewordenen Gebietes. Dazwischen erstreckte sich noch bis 2060 abgesehen von einem Solar- und Windpark meistenteils Brachland, das  Parzelle für Parzelle in Industriegelände verwandelt werden sollte. Mit der Bezirksreform ’62 hat das Gebiet – einmal mehr vorschnell – seinen Status als Erschließungsgebiet abgelegt und die Anerkennung als neuer Industriesektor Nord von der Konzernverordnetenversammlung zugebilligt bekommen. HEUTE ist der ebenfalls unter dem Crash 2.0 zum Nullwachstum gebremste Bezirk mit Oranienburg vereinigt; die meisten seiner Ortskerne zählen als Manövergebiet des BGS.

Der 29. Bezirk: Oranienburg – HohenNeuendorf oder Birkenwerder wären an sich treffendere Namen für Berlins nördlichsten Bezirk gewesen, da sich die namensgebende Ortschaft 2062 eigentlich außerhalb Berlins befand (Folge eines der größten Immobiliendeals zur Anarchozeit, siehe Berlinfile). Dass der Name trotzdem der eines wesentlich weiter entfernten Ortes ist, mag ebenso sehr an der Hybris der damaligen Stadtverwaltung wie an der einstigen historischen Bedeutung der Stadt Oranienburg liegen. Glück gebracht hat der Name der „Siechenstadt“ dem Bezirk jedenfalls nicht. Bauskandale, Misswirtschaft, im Bankrott geendete überehrgeizige Großprojekte der frühen Megakonzerne, all dies hat eine desolate und hoffnungslos verschuldete Umgebung geschaffen, die nur zur Situation HEUTE – der Nutzung als Manövergebiet oder Nichtnutzung als Brache führen musste.

Der 30. Bezirk: Bernau – Die Ortskerne von Schönow, Bernau und Zepernick bildeten die frühe Substanz des 30. Bezirkes, der lange nicht über den Stand eines Erschließungsgebietes hinauskam. Davon hat er letztlich profitiert, denn in den Jahren der Anarchie fand eine deutliche Konzentration der Bevölkerung im innerstädtischen Bereich statt (bzw. eine Abwanderung zahlreicher anderer Bevölkerungsschichten), so dass der Bezirk Bernau weitestgehend leer war und von Verwüstungen verschont blieb. Natürlich gingen die Jahre, in denen sich niemand um den Bezirk gekümmert hat, nicht spurlos an diesem vorbei – da aber hier keine „Widerstandsnester“ zu räumen waren, rangierte Bernau mit einem Male wieder weiter oben auf der „To Do“-Liste der Konzerne, und schnell hatten einige Pioniere die sich bietende Gelegenheit erkannt und begonnen, in den Bezirk zu investieren. Mit einiger Sorge beobachten dieselben Leute das Abgleiten des (Nord-)Pankows in das Chaos der Anarchie, und mehr als nur ein paar Petitionen sind an die Draco Foundation eingegangen, den Konzernsektor 16 unter Kontrolle zu bringen und Bernau somit nicht von seiner Zukunft abzuschneiden. Eine Antwort hierauf, allerdings, erfolgte nie. HEUTE, so hört man, haben die meisten Unternehmer in Bernau Kredite bei der Russenmafia aufnehmen müssen, wenn sie nicht ihr Geschäft oder ihre Fabrik gleich an diese verkauft haben – der Bezirk wurde schließlich mit Pankow vereint.

Der 31. Bezirk: NeuStrausberg – Die Zonengrenze durch Berlin mag die Mobilität der in der Anarchozone lebenden Bevölkerung nicht komplett verhindern, aber sie erschwert sie deutlich. Als Reaktion hierauf hatten die Konzerne die Errichtung eines neuen Industriesektors „jenseits des Ostens“ der Stadt verfügt, der gezielt nur für Fertigung „nonsensibler Industriegüter“ (wie z.B. Druckgusserzeugnisse, Zuliefer- und Wegwerfteile, Baustoffe, Zementwerke) vorgesehen war. Da die Konzerne letztlich davon ausgingen, die Anarchozonen irgendwann „abzuschaffen“ und den Industriestandort NeuStrausberg (31-IS-Ost) überflüssig zu machen, hatte man sich bei Planung und Bau der Fertigungsanlagen entsprechend wenig Mühe gegeben: Die Mehrzahl der Anlagen und Maschinen sind uralt und an anderen Fertigungsstätten ausrangiert worden. Gefertigt wird nach „Dritte Welt Standard“, das heißt unter erbärmlichen Bedingungen, geringen Lohnkosten und Nichtbeachtung aller möglichen Umwelt- und Sicherheitsauflagen.

Blick auf das neue Zentrum von KönigsWusterhausen. Das Bild ist nicht von mir, sondern von Robert Brown.

Der 32. Bezirk: KönigsWusterhausen – Das letzte Addendum zum Berliner Moloch 2062 war die aufstrebende Stadt KönigsWusterhausen, die sich in den Jahren der Berliner Anarchie prächtig entwickelt hatte: Wie keine andere Stadt der näheren Umgebung konnte KönigsWusterhausen sowohl Kriegsflüchtlinge aus Frankfurt/Oder wie Anarchieflüchtlinge aus Berlin aufnehmen und vielen Unternehmen eine Art „Exil“ bieten, die sich aus Berlin zurückziehen mussten. Die ausgedehnten Flüchtlingsbarracken und Wellblechbehausungen sind inzwischen zunehmend verwaist, das neue entstandene Zentrum der Stadt wurde zwischenzeitlich zum 32. Berliner Bezirk reorganisiert und hatte unter einer Art „Besatzermentalität“ der Berliner Konzerne und der BERVAG den „ordentlichen Betrieb“ als neuer „Industriesektor Süd“ (32-IS-Süd) aufgenommen, ehe die Brandenburger Landesregierung 2072 die „Herausgabe“ der Stadt erzwingen (bzw. durch anderweitige Zugeständnisse und Gebietsschenkungen erkaufen) konnte.

Shadowrun | Berlin: Geschichtsstunde

 

glassfront.jpg

Berlin 2073. Blick auf eine beliebige der neu errichteten, anonymen Bürobauten im Neuen Westen der Stadt (im Bild: Vermutlich Troll-Sicherheitsmann, in der Kantine des neuen Europacenters).

 


Fast Forward

// Dateiupload von KONNOPKE // 14.10.2073 – 20:00:00

Um zu verstehen, wie es zum Status F kommen konnte, woher die aberwitzige Ignoranz der anderen ADLänder über Berlin kommt und warum vor allem niemand scharf darauf war, den Status F in der Hauptstadt Berlin zu verhindern, ist es erforderlich, kurz in die Vergangenheit einzusteigen. Und ich meine anders als im aktuellen Berlin Upload KURZ! Also bitte verzeiht mir die notwendige Verallgemeinerung, Überzeichnung und Verdichtung sehr langer und sehr komplexer Vorgänge auf einige wenige Nenner.

Für die zu diesem Beitrag unweigerlich kommenden Postings habe ich [HIER] ein Extra-Forum eröffnet. Ist besser für die Lesbarkeit des Beitrages. Fassen wir zusammen, dass diese Darstellung Konnopkes persönliche Ansicht zur Geschichte ist. Die man in Ansätzen teilen kann oder eben nicht. Ich persönlich teile sie nicht, halte aber den „Effekt“ der Außenwirkung Berlins auf die Wahrnehmung der Metropole in den Augen der „Wessis“ für stichhaltig. Jedenfalls deckt sich das Gesagte mit einer Berlin-Haltung, die mir schon bei verschiedenen Nicht-Berlinern ausgefallen ist.
Radowski

Sonderrolle

Berlin kam schon immer eine Sonderrolle zu. Ein radikales Unverständnis existiert zwischen Berlinern und Nicht-Berlinern, und hier speziell Nicht-Berliner aus dem Westen der ADL. Auf der einen Seite ist da der Berliner, der sich und seine Stadt für ungeheuer wichtig nimmt und ganz naiv davon ausgeht, dass jeder in Deutschland sich für Berlin interessiert. Weil Berlin so groß ist. Und so bedeutend. Politisch. Geschichtlich. Seht auf diese Stadt. Ich bin ein Berliner. Und so. Auf der anderen Seite sind da die Nicht-Berliner, denen Berlin so unglaublich am Arsch vorbei geht, dass die Berliner sich vermutlich nen Strick nehmen würden, wenn sie es je erfahren würden. Gewiss: Berlin ist ständig in den Medien, ob zu Zeiten der Mauer wegen der Mauer, zu Zeiten des Mauerfalls wegen des Falls der Mauer, ob zu Hauptstadtzeiten wegen der Hauptstadt oder zu Status F Zeiten wegen des Status F. Der Unterschied ist nur: Nicht-Berliner sehen diese Beiträge, und sie sind ihnen vollends schnurz. Weil Berlin ungeheuer weit weg ist. Und warum das so ist, das erfahrt ihr jetzt. Nach der nächsten Maus.

Sumpfzone

Man nehme eine Deutschlandkarte zur Hand. Egal von welchem Jahrhundert. Und man entdeckt, dass es im Berliner Umland verdammt wenig gibt. Jedenfalls verdammt viel weniger als in einem vergleichbaren Gebiet irgendwo sonst in den ADL. Und das war auch schon immer so. Genauer gesagt sollte da nichtmal Berlin sein. Denn Berlin ist streng genommen ein geschichtlicher Irrtum. Im Mittelalter etwa, da war im Westen schon einiges los, im Süden ebenso, und in der späteren Mark Brandenburg war noch das große Garnichts (dieser Kreis hat sich inzwischen geschlossen, kann man sagen). Da, wo Berlin heute ist, war seinerzeit ein leeres Sumpfgebiet, in dem nur ein paar Leute lebten. Und die waren keine Germanen, sondern Slawen. Was für das Verständnis der erwachten Natur und Magie von Berlin wichtig zu bedenken ist (ein Gruß an alle Triglawsanbeter und Neuwenden da draußen)! Dieser Haufen Sumpf und Sand wurde dann zwar irgendwann von Eroberern aus dem Westen beansprucht, aber allzu scharf war man auf die Gegend nicht. Kein Wunder, dass hier das Raubrittertum blühte und auch die Schweden immer mal gerne durchs Land zogen, um weiter südlich gelegene „echte“ Ziele anzugreifen.

Saupreußen

Also: Im Westen Reste römischer Grundzivilisation, bedeutende Handelsmetropolen, große Höfe, Kölner Dom und alles, in Brandenburg nur Moskitos und ein unbedeutender Hof, der von Gernegroßens beherrscht wird, denen man netter Weise die Kurfürstenwürde gegeben hatte (eine Art Wahlrecht für den deutschen Thron). Dann der Unfall: Der preußische Kurfürst kommt durch einen Trick aus der Klamottenkiste zu einem polnischen Königstitel. Und revolutioniert irgendwie seine Kriegsführung. Mit der er den Schweden gehörig aufs Maul gibt. Was folgt, ist eine feindliche Übernahme kleinerer Wettbewerber. An deren Ende da ein riesiges Preußenreich sitzt, das viele der weitaus bedeutenderen Reiche im Westen plötzlich bestimmen will. Berlin und Potsdam kommt ins Trideo-Äquivalent der Zeit. Und alle sind schwer genervt davon.

Siegermächte

Weil Preußen plötzlich wichtig ist, wächst Berlin rasch an. Naja, genauer gesagt kauft sich der Herrscher neue Bürger ein. Auch der Kreis schließt sich dieser Tage mal wieder. Davor hieß er Berlinförderung. Was zu keiner Zeit mitwächst, ist Brandenburg: Berlin schlürft alles Wachstum weg, es findet aber keine Anbindung zu den preußisch besetzten Westgebieten statt. Die sind weit weg. Und hassen die Preußischen Besatzer. Die Berliner tun das übrigens auch. Denn der Berliner an sich ist eine kleine Nummer. Der allem Pomp und Glanz zutiefst abgeneigt ist. Das ist Tradition, schon seit dem „Berliner Unwillen“, als die Berliner dem Kurfürsten seine erste Schlossbaustelle unter Wasser setzen, damit dieser Westpinkel sich nach Hause verpfeift. Was er nicht tut. Wie dem auch sei: die Berliner wurden noch nie nach ihrer Meinung gefragt. Für die Herrschenden ist ihre Stadt ein Wahrzeichen, ein Fanal, ein Symbol, für den Berliner auf der Straße einfach nur seine Stadt. Sein Kiez mit ein bisschen was drumrum. Und so bleibt es auch. Den Medien entgeht es, dass der Berliner kein Fan von Preußen ist. Für sie ist da nur das Berlin der Hohenzollern. Den Medien entgeht später auch, dass ganz Berlin links wählt, während Deutschland längst rechts marschiert. Für die Medien wird Berlin zur Nazi-Hauptstadt, obwohl das Gegenteil der Fall ist. So wird Berlin erobert und als Symbol für Deutschland zerteilt. Die Welt findet es angemessen. Die untereinander ungeteilten Westdeutschen auch. Und der Berliner versteht es wieder mal nicht, warum er die Scheiße anderer Leute auszubaden hat.

Spekulanten

Während Ostberlin die Tradition der Stadt fortsetzt, das Umland weiter leer lutscht und sich als alles raffende Protz-Hauptstadt der DDR unbeliebt macht, wird Westberlin zum Nur-noch-Symbol. Alle wirkliche politische Macht endet mit dem Tod von Preußen und Germania: Berlin wird feierlich bestattet. Endlich ist man die Scheiße los. Dann fällt die Mauer, und zu viele Politiker müssen das Versprechen einlösen, dass Berlin wieder Hauptstadt wird. Verdammt! Man ist nicht begeistert. Im Westen nicht, und in Berlin erst recht nicht. Denn jetzt schlägt die Stunde der Spekulanten. Bauskandal und Bankenpleite. Gescheiterte Länderfusion und Entfremdung zwischen Altberlinern und Zugezogenen. Umbau der Mitte zur Protzburg der Konzerne. Und steigende Verachtung der Wessis für das Fass ohne Boden Berlin. Die Haltung der Berliner zu ihrer Stadt wird noch bizarrer als zuvor: Einerseits ist man stolz, Hauptstadt zu sein, andererseits möchte man keine damit einher gehenden Nachteile hinnehmen. Also Regierungssitz gerne. Aber nicht in meinem Kiez. Beachtung der Weltöffentlichkeit gerne. Aber bitte weg mit den Snobs aus der Friedrichstraße. Oder zieht endlich eine Mauer um das Zugezogenenghetto Prenzlberg. Beneide mich darum, in Berlin zu wohnen, aber bleib bloß weg!

Straßenkämpfe

Stärker als jede andere deutsche Stadt war und ist Berlin ein Schmelztiegel. Berliner bilden sich ungeheuer viel darauf ein, Berliner zu sein, können ihre Wurzeln aber meist nicht allzu weit zurückverfolgen: Irgendwann kam jeder als Ausländer, Kaffer, Provinzler, Wessi, Ossi oder eben Schicki-Micki hier an. Aus diesem Umstand entstanden zwei Grundhaltungen: Erstens, sich zwar lautstark über die Eigenarten der anderen zu beschweren, diese aber letztlich hinzunehmen. Herz mit Schnauze nennen das einige. Große Fresse und nix dahinter nennen das andere. Zweitens entstand die Grundhaltung „Wir gegen den Rest“: Wer nicht nur über Metamenschen lacht, sondern diese ganz ernsthaft angreift, verstößt gegen das ungeschriebene Herz-mit-Schnauze-Gesetz. Und fängt sich massig Ärger ein. Die Neo-Anarchistische Bewegung war kein Berliner Phänomen. Aber hier konzentrierte sie sich. Und verband sich mit der Berliner Geisteshaltung zu einer kraftvollen Bewegung, der Politik, Staatsmacht und Konzernmafia nicht gewachsen waren. Der Berliner ist am Besten, wenn er zornig ist!

Status F

Die Anarchie in Berlin wurde allgemein scharf kritisiert. Und wortgewaltig verurteilt. Tatsächlich wurde sie begrüßt. Weil man damit die Verantwortung für Berlin los war. Weil man am Hauptstadt-Umzug nach Hannover verdienen konnte. Weil man im gesetzlosen Berlin neue Prototypen von Konzern-Allmacht austesten konnte. Weil man unter Berufung auf eine Art Blockade-Politik gegen die linken Elemente in Berlin endlich diesen nicht mehr zuhören musste! Historisch hatte Berlin keinen „Sonderzustand“ erreicht, sondern endlich seinen vorbestimmten „Ausgangsstandpunkt“ zurück gewonnen: Ein Kaff in der Streusandbüchse. Ein großes Kaff, aber ein (außen)politisch völlig Unbedeutendes. Kein Fanal einer großen Idee.

Nur ihr Grab.

Konnopke

Shadowrun | Berlin früher: Rein & raus AD2065

// gepostet von TOLSTOI //
Den folgenden Post hab ich aus dem alten KSBnet gerettet – sogar mit den OLDPOSTS der damaligen Kommentatoren. Er schildert das „Rein und Raus“ nach bzw. aus Berlin etwa um das Jahr 2065 herum. Für aktuelle Infos zur Ein- und Ausreise werft einen Blick in den aktuellen Berlin Upload.

Und 8 Jahre altes Zeug postest Du jetzt nochmal warum?
Spatz

Damit alle über den Dummsülz lachen können, den Du vor X Jahren verzapft hast. Ist doch logisch.
DurgaSIN

Das Link zum aktuellen Upload ist broken! Da lande ich auf so ner Konzernseite die mir irgendwas verkaufen will.
Ghostsoap

Ich weiß und sitze mit anderen Leuten schon dran. In der F-Matrix sind mehrerer Hosts down und alles deutet darauf hin dass die alte Anlage im Sperberkiez gewasted wurde. Und eh ihr wieder „Konzernverschwörung“ brüllt: Diesmal sieht es aus, dass Ausschachtungsarbeiten der M-Bahn schlicht ein gutes Dutzend Kabelbäume durchtrennt haben, für die wir erstmal Ersatz schaffen müssen. Bis das angeleiert ist, wird die Helix down sein und mit ihr auch das File. Ich denke mal bis 21. Oktober ist alles wieder oben, Berlin-File inklusive.
Tolstoi

Warum jetzt ausgerechnet am 21. Oktober?
Ghostsoap

Weil heute der 21. September ist, also „in einem Monat“? Solange wird es dauern, den Schaden zu beheben. Ist ja nicht irgendein alter Deskserver, der da mal eben durchgeschmort wäre. Im Keller des alten Continenta Gebäudes stand einer der zentralen Virtuality Server, noch von Fuchi :) Den zu ersetzen wird nicht ganz einfach und vermutlich läuft es auf einen Re-Root hinaus (richtet euch schonmal auf vermehrte Lags in den kommenden 4 Wochen ein – besser ihr ladet nen ressourcenschonenden Avatar und stellt eure VR auf MedRes ein. War halt Pech, dass keiner die Tunnelarbeiten auf dem Schirm hatte).
Tolstoi

Konzernverschwörung?
Spatz

berlinblick.jpg
Berlin 2065. Präsentation der VR-Simulation Berlin++ durch deren Visual Developer Friedrich Lutter (links). Im Hintergrund Visualisierungsstand des zukünftigen Berlin anhand der damals vorliegenden Pläne des Konzernrates: Geradeaus der Fernsehturm, davor die in der Präsentationssekunde gerade in Zeitraffer entstehende Weltkonzernhalle, direkt rechts davon im fernen Hintergrund die geplante neue Europäische Forschungszentrale von CATCo (2065 ein AAA-Megakonzern und Nummer 9 der größten Konzerne der Welt), rechts davon und weiter vorne der Berliner Dom, daneben die geplante Niederlassung von Orbital Dynamix (SK), dazwischen im fernen Hintergrund die geplante größte Berliner Arkologie, die Europazentrale von Novatech. Keines der hier zu sehenden Gebäude wurde tatsächlich gebaut. Aus der VR Berlin++ ging mittelbar die VR Vision Berlin hervor.

Getting There. And Out.

Hi. Ich bin gebeten worden, etwas zum Thema An- und Abreise zu posten. Damit wir uns recht verstehen: Wenn du ein Konzerner bist, steht dir jede An- und Abreise offen. Es geht also hier nicht darum, welcher Bahnhof die schönsten Zierpflanzen oder welche Commuter-Linie die beste Onboard-Trids hat. Sondern nur ganz praktisch für alle „zwielichtigen“ Elemente da draußen, wie man Berlin erreicht – und verlässt.

Mit „zwielichtig“, da meint er uns, oder?
OLDPOST by Spatz

Du bist SO weise.
OLDPOST by Khan

Per Flugzeug

Es existieren in Berlin 4 Flughäfen, über die man sicher und bequem nach Berlin gelangen kann: Tegel, Schönefeld, Tempelhof und der Heliport Gatow.

Daneben existieren noch ne bunte Palette weiterer Liftoff-Punkte. Im Osten beim Volkspark Friedrichshain ist ein Punkt, der regelmäßig von ner Gruppe frei operierender Heli-Piloten angeflogen wird, um schwarz Passagiere ein- oder auszufliegen.
OLDPOST by Spatz

Und nachdem du diese Info hier ins Netz gestellt hast, kannst deinen Arsch drauf verwetten, dass wir den Punkt nicht mehr anfliegen werden, du Riesenplins!
OLDPOST by Bugatti

War VPF nicht auch schon damals im Abdeckungsradius vom Block?
Spatz

Ach iwo. Die waren da noch kräftig damit beschäftigt, die Zwei-Meilen-Zone um die Humboldthöhe niederzuhalten. Hatten die sich auch gewiss leichter vorgestellt – aber wenn die bösen Anarchos aber auch immer wissen, welche Luftkorridore gerade verstärkt überwacht werden … Gott segne unsere Freunde aus dem Untergrund.
Todstefanz

Gemein ist allen vier Flughäfen, dass diese fest in Konzernhand und entsprechend gesichert sind. Tempelhof gehört Saeder-Krupp, Tegel wird betrieben von der Luft- und Stadtverkehrsgesellschaft Berlin (L&S-VGB), Schönefeld wird betrieben von der United Airport Corporation UAC (was faktisch bedeutet dass Schönefeld der Deutschen Treuhand ÖAG gehört) und die HeliCorp ist ein unabhängiges Berliner Unternehmen, das inzwischen auch die Reste der alten Cargolifter-Anlagen übernommen hat, um die seinerzeit gescheiterte Idee auf Basis heutiger Technik neu zu beleben.

Man beachte den feinen Unterschied: Der Mann sagt „wird betrieben von“, nicht „gehört“. Mit Ausnahme von Gatow gehören die Flughäfen exakt zu den Konzernen, von denen ihr denkt, dass diese die Eigentümer sind. Die meisten haben nur eine eigene Betreibergesellschaft gegründet, in aller Regel aus Gründen des internationalen Flugrechts und der Risikoabschirmung gegen verirrte Boden-Luft-Raketen.
OLDPOST by Aleta

In den letzten Monaten und Jahren sind Gatow und die Cargolifter-Anlage durch mehrere Hände gegangen – oder zumindest gab es immer mal Schlagzeilen, dass sie es tun würden – von daher hier mal besser zeitnah die Knoten checken.
OLDPOST by Khan

Stimmt! Ewigkeiten nix mehr von der Cargolifter-Anlage gehört. Muss ich doch glatt mal wieder nen Fly-by machen.
DasFliegendeAuge

Zwei Worte: Lass es.
Laserpointer

Ich unterbiete! Ein Wort: Scheißidee!!
ZyklonB

Berichte von häufigen Flugzeugabstürzen in Berlin sind schlicht unwahr.

Hängt davon ab, was „häufig“ ist, oder? Hummeln, ick hör Euch brummeln!
DasFliegendeAuge

Ich denke es geht eher um die vielbeschworenen Raketenabschüsse von Zivilmaschinen, die es im bösen F-Berlin angeblich fast täglich gab. Weil ja niemand an nem Donnerstagnachmittag ne bessere Idee zur Freizeitbeschäftigung hat, als 100 kapitalistische Konzernsklaven in einem riesigen Block aus Treibstoff und Metall vom Himmel zu holen und damit 300 anarchistische Kiezbürger in der Flugschneise zu erschlagen.
Omskfreund26

Per Bahn

Ob per Transrapid oder ECE: Alle großen deutschen Bahnverkehrsnetze bieten auch Anschlüsse in Berlin. Strecken wie Bahnhöfe werden durch die betreffenden Gesellschaften und – was wenigen bewusst ist – auch durch den Bundesgrenzschutz überwacht und gesichert. Dieser greift auch hart durch, wenn es um die Sicherheit der Bahnverbindungen und um Versuche illegaler Einwanderung in die ADL via die Freistadt Berlin geht: Das Fernbahnnetz gehört der ADL, auch in Berlin!

Nach einigen üblen Terror-Anschlägen auf Bahnstrecken in den letzten paar Jahren ist die Sicherheit der Züge jetzt echt TIGHT und steht der Flughafensicherheit kaum nach.
OLDPOST by Khan

Süß, was man früher so geschrieben hat.
Khan

Per Auto

Nachdem der „Speckgürtel“ Berlins größtenteils eingemeindet wurde (was durchaus nicht unter Begeisterungsrufen der Bevölkerung geschah, im Gegenteil!) rangiert das verbliebene Umland Berlins unter den bevölkerungsärmsten Landstrichen Deutschlands (auf Platz 2 hinter Mecklenburg-Vorpommern). Nur vereinzelt gibt es Klein(st)städte, denen es gelingt mit Tourismus mehr schlecht als recht zu überleben. Der große Rest des Landes gleicht zunehmend einem Land der einsamen Alleen und der Geisterstädte. Von der Anreise per Auto muss generell abgeraten werden. Zwar sind die alten Transitstrecken nach Berlin trotz ihres erbärmlichen Zustandes im Allgemeinen sicher, aber im Falle eines Notfalles ist man sehr auf sich allein gestellt. Und wenn man mit seinem Auto in Berlin angekommen ist, was macht man dann mit ihm? Die meisten Autos von Berlinfremden sind den Berliner Verhältnissen schlicht nicht gewachsen, sind zu neu, zu wenig verbeult, zu attraktiv für Diebstahl und zu empfindlich für die Widrigkeiten von Schlaglöchern, Scherben und Carjackings.

Erneut: Das trifft natürlich vor allem für Leute zu, die bestenfalls Halblegale oder SINlose sind und sich in den Zonen im Osten bewegen wollen. Wer Konzerner ist oder wessen ID in Ordnung ist, kann mit seiner Karrre natürlich in die Konzernzonen fahren, wo sein Auto so sicher oder unsicher ist wie überall sonst auch. Vorsicht: In vielen Konzernzonen im Westen ist ein aktiver Erkennungschip mit dazu passender SIN Pflicht! Und das Sensor- und Verkehrsüberwachungsnetz im „Neuen Westen“ (ALI) ist pfuschneu und SOTA!
OLDPOST by Khan

Per Hover

Eine dritte, meist vergessene Anreisemöglichkeit besteht über die Wasseradern, die nach Berlin führen. Berlin hat mehr Brücken als Venedig, war einmal eine Hansestadt und hatte mehrere sehr Marine-begeisterte Herrscher. Das Erbe dieser Zeit sind sehr gute Wasseranbindungen zu Elbe, Oder und Ostsee – Wasserstraßen, die zunehmend von Hoverfahrern benutzt werden, um Fracht und Passagiere nach Berlin und wieder hinaus zu bringen. Obwohl die meisten Hover jeden beliebigen Punkt in Berlin ansteuern können, endet die Fahrt der meisten am Westhafen, dem zentralen Frachtanlaufpunkt aller Wasserverbindungen, oder am Urbanhafen, wo aber meist nur Passagiere abgesetzt werden. Die Fahrt mit Hover dauert länger als mit Zug oder Flugzeug, ist aber schneller und sicherer als mit dem Auto, und dabei nur geringfügig teurer als der Transrapid. Der zentrale Vorteil der Hover-Reise aber ist, dass Ankunft und Abfahrt nirgendwo zentral verzeichnet werden, da jeder Hoverkapitän – viele davon sind polnische Veteranen der Eurokriege – auf eigene Rechnung arbeitet.

Dem ist heute eigentlich nur hinzuzufügen, dass der Urbanhafen ein scheißgefährliches Pflaster geworden ist, in dem Jugoslawen, Türken und Russen einen erbarmungslosen Krieg um Ankerplätze und Durchfahrtsrechte führen. An und für sich ist der Konflikt totaler Stuss, da das große Geld im OV bestimmt nicht am Urbanhafen liegt – es geht soweit man das von außen mitkriegt mehr um irgendwelche Ehrenhändel und Beleidigungen
Khan

Das ganze ist eine einzige verfickte Kaninchenzüchterscheiße! Ursprünglich hatten die großen Syndikate sich zum Thema Urbanhafen zusammengeschlossen und eine Art Dauerfrieden vereinbart, gemäß dem Motto: Vereinte Stärke, geteilte Gewinne. Aus der Win-Win-Win-Situation wurde dann irgendwann eine Konstellation, bei der irgendeine der drei Parteien ein kleines bisschen mehr Win hatte als die anderen. Der Rest ist Geschichte: Aus Verhandlungen wurden Auseinandesetzungen, aus diesen wurde Streit, und als eines Nachts drei Hover brannten – und auf einem von ihnen das Favgirl von Murad Alkhazim, dem Urbanhafenchef der Wölfe, war der Krieg da.
DerLetzteAutoduellist

Böse Zungen wollen wissen, dass die Anschläge im Urbanhafen von gar keiner der drei Seiten ausgeführt wurden, sondern von Runnern, die im Dienste einer unbekannten vierten Partei standen.
Tolstoi

Konzernverschwörung!
Spatz

Shadowrun | Knochensplitter Zeitleiste

Die folgende Timeline beruht zum überwiegenden Teil auf der Timeline aus der Shadowhelix, wo auch die Infos zu den Autoren zu finden sind. Diese Zeitleiste hier ist ständig „in Arbeit“ und wird im Laufe der Zeit neue Einträge entsprechend den Ereignissen der KNOCHENSPLITTER Kampagne erhalten.

Um mehr Übersichtlichkeit zu erreichen, wurden die Beiträge unterteilt in

  • schwarz – irgendwo in der Welt
  • dunkelrot – ADL oder europäische Nachbarstaaten (speziell Polen/Russland) betreffend
  • hellrot – Berlin oder direktes Umland unmittelbar betreffend
  • violett – unmittelbar die Charaktere und die Kampagne betreffend

Außerdem wurden Einträge in der ferneren Vergangenheit stärker gerafft und zusammengefasst.

Vor 2030

  • Das Shiawase Urteil [1999] Ein drei Monate andauernder Streik der LKW Fahrer verursacht schwere Unruhen in New York aufgrund von Hungersnöten. Ein Seretech LKW Konvoi mit Medikamenten wird in New York von einem bewaffneten Mob im Glauben, es handle sich um einen Lebensmitteltransport, überfallen. Die Sicherheitsbeamte von Seretech setzen sich mit Waffengewalt zur Wehr. Dabei sterben 200 Aufständler und 20 Sicherheitsbeamte von Seretech. Der US-Supreme Court wertet die Beschützung des LKW Konvois durch Waffengewalt als notwendig und unterstreicht, dass Seretech so tausende Leben gerettet hat und ignoriert die hunderte Tote durch die gewaltsame Beendigung des Konflikts. Durch das Shiawase Urteil wird der Grundstock für die Exterritorialität der Megakonzerne gesetzt.
  • Nahost-Krieg [2004] Libyen greift Israel mit chemischen Waffen an, Israel reagiert mit einem nuklearen Vergeltungsschlag.
  • Großes Erdbeben in New York [2005] 200.000 Menschen werden getötet und es entsteht ein Sachschaden von mehr als 200 Milliarden Dollar. Es sollte 40 Jahre dauern, bis New York wieder komplett aufgebaut ist. Die UN verlegt ihren Sitz nach Genf, Schweiz. Die Ostküstenbörse zieht wegen der Folgen des Erdbebens nach Boston um.
  • Zweiter Korea-Krieg [2005/06] Der zweite Korea Krieg beginnt indem japanische Konzerne Nord- und Südkorea zu einem Krieg zwingen. Anfang 2006 feuert Nord-Korea Atomwaffen auf Japan ab, diese erreichen ihre Ziele aber nicht und richten keinen Schaden an. Ende 2006 wird Nord-Korea überrannt. Nach dem japanischen Sieg über Nord-Korea ruft Japan das Japanische Kaiserreich aus
  • Super-GAU in Cattenom [2008] Am 4. März kommt es in dem lothringischen KKW Cattenom zur Kernschmelze. Das Saarland, Lothringen und Luxemburg müssen aufgrund der radioaktiven Wolke aufgegeben werden. Insgesamt kommen 37.241 Menschen ums Leben, 98.487 werden verstrahlt.
  • Der Lone Eagle [2009] Die Unabhängige Amerikanische indianische Bewegung (Sovereign American Indian Movement (SAIM)) besetzt die Shiloh Raketenabschussbasis in den USA. Die Basis wird von einem Delta Team zurückerobert, allerdings gelingt es der SAIM eine interkontinentale, ballistische Rakete mit Nuklearsprengkopf auf Russland zu feuern. Die Rakete explodiert nicht. Niemand konnte bisher plausible Gründe dafür nennen. In der Folge werden Indianer in den USA durch den Re-Education and Relocation Act (Nepean Act in Canada) in Umerziehungslager zusammengetrieben.
  • VITAS [2010] Die erste VITAS-Welle raffte ein Viertel der Menschheit dahin.
  • Das Jahr des Chaos [2011] Ungeklärte genetische Expression (UGE): Menschliche Mütter bringen Kinder zur Welt, die wie Elfen und Zwerge aussehen.
  • Überflutungen in Europa [2011] Starke Orkane treiben verseuchtes Wasser aus der Nordsee in Elbe und Rhein. Weite Teile der Niederlande, Dänemarks, Belgiens und Norddeutschlands werden überflutet. Später bekommt die Überschwemmung den Namen Schwarze Flut.
  • Beginn der Sechsten Welt: 24. Dezember 2011: Der erste große Drache wird gesichtet. Der große östliche Drache Ryumyo in Japan. Aufstand in einem Umerziehungslager für Ureinwohner, angeführt von Daniel Howling Coyote.
  • Gründung Tír na nÓgs [2014] durch Abspaltung Irlands von Großbritannien.
  • Gründung Aztlans [2015] durch Umbenennung Mexikos. Drahtzieher ist ARO (Aztechnology).
  • Großer Geistertanz [2017] der erwachten Schamanen der ameriknischen Ureinwohner als Reaktion auf veranlassten Genozid der US-Regierung.
  • Vertrag von Denver [2018] beendet Krieg des Souveränen Stammesrates gegen USA/Kanada.
  • Goblinisierung [2021] Verwandlung von etwa jedem zehnten Mensch in einen Ork oder Troll.
  • Verkauf der SOX [2020] Guillaume, Großherzog von Luxemburg im deutschen Exil, verkauft die verstrahlten Gebiete seiner Heimat in der SOX an die Konzerne, die dort Forschungsanlagen errichten, und kassiert so ein Vermögen.
  • VITAS-2 [2022] löscht ein Zehntel der Weltbevölkerung aus.
  • Berlin nicht länger Regierungssitz [2023] Bundesregierung und Parlament ziehen – um den täglichen Aufständen, Ausschreitungen und gewalttätigen Demonstrationen zu entkommen – in ein abgeriegeltes Gebiet bei Hannover um.
  • Erster Computercrash [2029] In Folge Erschaffung der Matrix. Die Bundesregierung rekrutiert im Kampf gegen das Crash-Virus die Hacker des Chaos-Computer-Clubs in Hamburg. Während die berühmten „Sechs von Altona“ im Kampf mit dem Virus sterben, bilden die Überlebenden dieses Cyber-Kommandos die Keimzelle der Schockwellenreiter.

2030 bis 2050

  • Gründung der Ghul-Nation Asamando in Afrika [2030]
  • Gründung der UCAS [2030]
  • Eurokriege [2033] 19. Mai: Mit der russischen Invasion von Finnland und Polen beginnen die Eurokriege. Polen wird binnen drei Monaten überrannt. Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland schließen sich zur Skandinavischen Union zusammen, die im Abwehrkampf gegen die russische Invasion ihre erste Bewährungsprobe besteht. 5. Juli: russische Panzerkeile erreichen die Elbe, Dresden wird besetzt und die Landesregierung Sachsens von den Russen deportiert. 30. August: In Sachsen übernimmt eine Notfallregierung aus Generälen der Bundeswehr die Macht. Die russischen Panzerverbände umgehen Berlin und stoßen entlang der Elbe nach Norddeutschland vor, wo sie vorerst von der European Defense Force und der neugegründeten MET2000 gestoppt werden. Hamburg: In der verzweifelten Hoffnung von Kriegshandlungen verschont zu werden, erklärt sich die Hansestadt zur „Entmilitarisierten Zone“ und wirft die Bundeswehr und -marine aus ihrem Hafen hinaus. 2034: Russische Besetzung Polens endet. In der Folge eine Reihe von Nachkriegsregierungen inkl. Versuch einer konstituellen Monarchie (Königreich Polen). Während sie die Österreicher im Abwehrkampf gegen den Großen Dschihad mit Truppen unterstützten, war keine von ihnen im Stande, die Lage in Polen selbst zu stabilisieren.
  • Der Große Dschihad [2033] Weltweite Ausrufe zum Heiligen Krieg. Ausbruch von Krieg im Nahen Osten und Vorstoß nach Europa. Schwere Unruhen in Berlin, als Kreuzberg zum Emirat ausgerufen wird. Ausbruch von Straßenschlachten im ganzen Stadtgebiet, die durch vergrößerte Bewaffnung von Teilen der Bevölkerung im Zuge der Kriegsangst vor den Russen noch wesentlich verschlimmert werden. Staatliche Kontrolle in Berlin bricht zusammen auch als Folge des Abzuges von Eingreiftruppen (MET2000) Richtung Westen zur Abwehr der Russen vor Hamburg.
  • Abspaltung von Tir Tairngire vom Salish-Sidhe Council [2035]
  • Status F in Berlin [2037] Neo-Anarchisten, Trotzkisten und Anarcho-Syndikalisten rufen mit der Verkündigung des „Letzten Gesetzes“ die Anarchie aus, und erklären Berlin unter dem Status F zum „Anarchistischen Großversuch“.
  • Llofwyrs Enthüllung [2037] Der Große Drache Llofwyr erklärt, dass ihm 63 % der Saeder-Krupp Aktion gehören, und übernimmt die Kontrolle des Konzerns.
  • Gründung des Süddeutschen Bundes [2038] durch Abspaltung von Baden-Württemberg und Bayern von der BRD. In Folge Verabschiedung der „Hygieneverordnung“, die die Internierung aller Metamenschen in Sammellagern vorsieht. 28. Oktober: Die sog. „Rottweiler Befreiung“ aller Orks und Trolle aus dem größten der von der Regierung Hungarten in Schwaben eingerichteten Sammellager für Metamenschen unter Führung des späteren Trollkönigs Berthold markiert den Beginn der Trollkriege.
  • Die Nacht des Zorns [2039] Tausende Metas und deren Freunde und Familienmitglieder kommen bei globalen Unruhen ums Leben.
  • Polnischer Bürgerkrieg [2039] Als die Zustände in noch immer kriegswüsten und uneinen Polen sich verschlimmern und eine humanitäre Katastrophe droht, wendet sich die letzte Regierung der Republik Polen um Wojciech Rybiński an Russland um Hilfe; hierauf Bürgerkrieg und Gründung der Nationalrepublik Polen (eine Militärdiktatur) sowie Abspaltung der Freien Republik Polen.
  • Baubeginn der Renraku-Arkologie in Seattle [2040]
  • Erste Policlubs in Europa [2041]
  • Auftauchen der Sekte der Universellen Bruderschaft [2042]
  • Anerkennung der Konföderation Amerikanischer Staaten als Staat [2045]
  • Gründung der ADL [2045] 08. Mai: Die ADL wird gegründet, was mit einer weitgehenden Neuordnung der Bundesländer einher geht. Das Trollkönigreich Schwarzwald wird offizieller Teil der ADL (Ende der Trollkriege). Berlin erhält „Assoziierten Status“.
  • Geburt von Paris [1. März 2048] in Berlin
  • Aufstieg von Proteus [ab 2048] Die „Gründer“ genannten Verschwörer hinter der Proteus AG übernehmen 2048 unterstützt durch den Frankfurter Bankenverein mittels Strohfirmen die Bauruinen eines Arkobau-Projekts zu einem Spottpreis. Die Prometeus-Stiftung wird nach Veruntreuung des letzten Rests an Kapital durch die Gründer offiziell als vermögenslos aufgelöst. Daraufhin Baubeginn der künftigen Proteus-Zentrale auf Helgoland durch Strohfirmen. 1. Januar 2049 erfolgt offizielle Gründung der Proteus AG und Bezug ihrer Zentrale auf Helgoland. 2051 gewährt der Konzerngerichtshof Proteus Exterritorialität, der Bundesgerichtshof der ADL folgt dieser Entscheidung.

2050 bis 2059

  • Technologiekurve [2052] 2XS, besonders intensive BTL-Chips, werden erfunden, und Biotech kommt in den Massenmarkt
  • Atlantis entdeckt [2054] Entdeckung von Atlantis 150 Meilen vor Kreta.
  • Geburt von Lotte [3. April 2054] in Kiel
  • Universelle Bruderschaft entlarvt [2055] Das UCAS FBI ermittelt, dass die Sekte der Universellen Bruderschaft durch Insektengeister kontrolliert wird. Die UB wird verboten und ihre Besitzungen aufgelöst, aber ohne dass die Gründe dafür der Öffentlichkeit mitgeteilt werden. Andere Nationen greifen die Bemühungen auf. Bis 2056 ist die UB aufgelöst. Ein Knight Errant Firewatch Team zündet im August 2055 einen unterirdischen Nukleasrsprengkopf im größten Bau der Insektengeister in Chicago. Die erhoffte Wirkung bleibt aus, stattdessen brechen Insektengeister aus der Erde hrrvor und überfluten Chicago. Die Stadt wird daraufhin von UCAS-Truppen und Einheiten der Nationalgarde abgeriegelt. Die Stadt wird unter Quarantäne gestellt, nach offiziellen Angaben um die Ausbreitung eines neuen VITAS-Stammes zu verhindern.
  • Rückeroberung Berlins durch die Konzerne [2055] In einer generalstabsmäßig geplanten und durchgeführten Militäraktion eroberten Konzerntruppen – mit politischer Rückendeckung der Bundesregierung – unter dem Vorwand der Zerschlagung der Universellen Bruderschaft und der Niederwerfung angeblicher Hungerrevolten im „Sommer des Hungers“ (2056) den größten Teil Berlins und beenden den Anarchistischen Großversuch. Die Anarchos, die den logistisch und militärisch überlegenen Konzerntruppen einen erbitterten Abwehrkampf lieferten, aber ihren Widerstand nicht wirklich effektiv koordinieren können werden in den Ostteil zurückgedrängt und dort in dem Teil von Berlin, den sie mit Mühe halten können, letztlich eingemauert.
  • Paris besucht die SK Grundschule [2055–2059] im neuen, erweiterten SK Sektor in Berlin
  • Kampf um Proteus [2055] Der östliche Drache Chong Chao übernimmt das Finanzimperium Zhao Xinangs und steigt – unerkannt – zur Grauen Eminenz hinter Proteus auf. Er beschwört einen Konflikt mit der AG Chemie herauf, und versucht beide Konzerne zu übernehmen. Schließlich tötet der Große Drache Nachtmeister Chong Chao und verleibt dessen Besitztümer dem FBV ein.
  • Super Tuesday [2056/57] Der UCAS Kongress erkennt 2056 Dunkelzahn als Staatsbürger an. Im November 2056 werden Päsident Steele und Vizepräsident Booth in der „langweiligsten Wahl des Jahrhunderts“ im Amt bestätigt. Bald darauf wird das Wahlergebnis als manipuliert entlarvt und für „null und nichtig“ erklärt. Die Neuwahlen im August 2057 gewinnt Dunkelzahn knapp, kommt aber etwa zehn Stunden nach Einschwörung bei einem Bombenanschlag auf seine Limousine ums Leben. Vizepräsident Kyle Haeffner übernimmt das Präsidentenamt. Die Untersuchung der Ermordung von Präsident Dunkelzahn wird durch die Scott Kommission aufgenommen. Am 12. August 2057 erfolgt die Verlesung von Dunkelzahns Testament durch Nadja Daviar auf den Stufen vor dem Watergate Hotel in Washington. In Folge Gründung der Draco Foundation sowie des Dunkelzahn Institute of Magical Research.
  • KNOCHENSPLITTER BEGINNT. Abenteuer des Präludiums mit den Charakteren Maestro (by Claas) und Lex (by Sue)
  • Verkauf von Lotte [23. November 2058] durch die drogensüchtige Mutter an eine Schattenklinik
  • Konzernkrieg [2059] 7. Januar: Tadamako Shibanokuji, Vorstandsvorsitzender von Yamatetsu, erleidet einen Herzanfall. Seine Stimmanteile übernimmt Yamatetsu-Vorstandsmitglied Saru Iwano. 22. Februar: Tadamako Shibanokuji stirbt in der Klinik. Seine Anteile gehen aper Testament an seinen Sohn, den Ork Yuri Shibanokuji. 5. Mai: Yamatetsu kündigt die Verlagerung seines Firmensitzes nach Wladiwostok (Russland) an. 16. Mai: Dosan Aburakoji, Repräsentant für Renraku im Corporate Court, begeht in Kyoto Selbstmord. 6. Juni: Fuchi klagt Renraku im Corporate Court an, Insiderwissen von Miles Lanier dazu verwendet zu haben, Geschäftsgeheimnisse von Fuchi zu stehlen. Die Klage wird innerhalb von 24 Stunden fallen gelassen. Miles Lanier verlässt Renraku und verkauft seine 4 Millionen Anteile am Konzern an die Zürich-Orbital Gemeinschaftsbank. 11. Juli: Absturz von Flug 1118 aus Tokio in den Redmond Barrens von Seattle tötet 200. 19. Juli: David Hague, ein Repträsentant von Fuchi im Corporate Court, wird tot in den Redmond Barrens gefunden; sein Nachfolger wird Li Feng von Wuxing Inc. 29. September: Der Weiße Montag: Größter Tageskursverlust an der Tokioter Börse innerhalb der letzten 70 Jahre. 6. Oktober: Richard Villiers von Fuchi kündigt die Gründung von Novatech an. Miles Lanier wird Direktor für Sicherheit. 20. Oktober: Leonard Aurelius verkauft seinen Ares Aktienbesitz an Arthur Vogel. Vogel tritt als Präsident von Sierra Inc. zurück und wird durch Gary Grey abgelöst. 27. Oktober: Leonard Aurelius wird Mitglied des Vorstandes von Cross Applied Technologies. Cross Applied Technologies wird AAA Megakonzern. 19. Dezember: Die Renraku-Arkologie in Seattle wird für den Besucherverkehr geschlossen und stellt den Kontakt zur Außenwelt ein; als Grund werden Computerprobleme angegeben. In Berlin besetzen Proteus-Truppen das ehemalige Fuchi-Gelände. Shiawase verklagt die Proteus AG deshalb vor dem Konzerngerichtshof, verliert aber den Prozess, da Proteus den „legalen Erwerb“ des Geländes nachweisen kann.
  • Gründung des ADL Bundesamtes für Hermetik und Hexerei [2059]

2060 Das Jahr der KI

  • 3. Februar: Der CEO von Renraku Inazo Aneki zieht sich für unbestimmte Zeit aus dem Geschäftsleben zurück. Haruhiko Nakada übernimmt als Interims-Geschäftsführer die Kontrolle
  • 19. Mai: Ein Virus unbekannter Herkunft greift den Matrixknoten von Seattle an und richtet innerhalb von nur 10 Minuten schwere Schäden an. Personen, die zu dieser Zeit online waren, leiden unter Gedächtnisverlust, Psychosen oder sterben an Hirntod.
  • 5. April: Fuchi kauft der Zürich-Orbital Gemeinschaftsbank 4 Millionen Renraku-Aktion ab; als Reaktion kauft Renraku große Teile von Fuchi.
  • 5. April: Shikei Nakatomi wechselt von Fuchi in den Vorstand von Renraku.
  • Paris beginnt Fachausbildung zum System Admin bei SK in Berlin.
  • 23. April: während Renraku-Truppen mit militärischer Gewalt die Fuchi/Novatech-Arkologie in Unna (Dortmund) einnahmen, was 164 Tote und erhebliche Sachschäden zur Folge hatte, schlugen zeitgleich Einsatzkräfte von Novatech in Düsseldorf zu, und besetzten die dortige Renraku-Zentrale. Dank des Verrats von Renraku-Mitarbeiterin Mariko Wabanati, die hinter den Kulissen mit Richard Villiers zusammenarbeitete, war diese Aktion in nur 30 Minuten erfolgreich abgeschlossen, und forderte lediglich 32 Opfer.
  • Mitte des Jahres: Der Shadowrunner Sandmann wird von seinem Erzfeind, der Proteus AG getötet. Zuvor kann er jedoch seine gesammelten, für Proteus kompromittierenden Erkenntnisse in der sog. „Sandmann-Datei“ sichern, die er anderen Runnern zuspielt. Zwischen Mai und November: löst die Proteus AG eine Großoffensive gegen die Neoanarchisten im Osten Berlins aus, da sie dort die sogenannte „Sandmann-Datei“ vermutet.
  • 7. Juni: Korin Yamana von Fuchi kündigt seine Hochzeit mit Mitsuko Shiawase von Shiawase Envirotech an.
  • 14. Juni: Shiawase kauft alle noch verfügbaren Anteile von Fuchi auf; Korin Yamana übernimmt einen Direktorenposten im Vorstand von Shiawase.
  • 28. Juni: Offizielle Auflösung von Fuchi Industrial Electronics.
  • 3. Oktober: 301 Kilometer westlich von Petrolia taucht – wie in Dunkelzahns Testament angekündigt – eine vulkanischen Insel aus dem Meer auf, die der Großdrache testamentarisch inklusive Mineralförderungsrechten Federated-Boeing zugesprochen hatte. Der Konzern untersucht die Insel, findet aber nichts Interessantes und überlässt sie ihrem Schicksal (was er im Jahr des Kometen noch bereuen wird).
  • November, UCAS: Präsident Haeffner und Vizepräsidentin Daviar werden mit überwältigender Mehrheit wiedergewählt.
  • Die Wehrpflicht in der ADL wird abgeschafft. Ferner wird die Bundeswehr in diesem Rahmen umstrukturiert.
  • Die United Nations verabschieden die Resolution 3031 (Local Rights), die es erlaubt die Einhaltung von Bürgerrechten in bestimmten Bereichen mit unabhängigen UN-Beobachtern zu überprüfen.
  • Das Apep Consortium wird gegründet.
  • Der dänische Multi Maersk Incorporated Assets fusioniert mit dem Norwegischen Schwerindustriekonzern Kvaerner ASA und heißt seither auch Kvaerner-Maersk.
  • Köln: Der Sternschutz übernimmt die Überwachung der nobleren Teile der Kölner Innenstadt, wo er rücksichtslos und gewaltsam gegen Straßenkids, Bettler und andere konsumstörende Elemente vorgeht.
  • Proteus schließt einen Versorgungsvertrag mit Trans-Orbital ab, wodurch der Bau seiner Raumstation Treffpunkt: Raumhafen deutlich beschleunigt werden kann. Der Vertrag wird bis zum Ende des Baus der Station sorgsam geheimgehalten.
  • Die Republik China verliert die Kontrolle über Peking an den selbstausgerufenen Kaiser Li Tianzi. Der Versuch, Peking zurück zu erobern, scheitert.
  • Rhein-Ruhr-Megaplex: Das Jahr der großen Rattenplage: Riesenratten haben sich übermäßig vermehrt, und Konzerntruppen, Polizei und MET2000 brauchen bis zum Herbst, um das ganze mit ähnlich radikalen Mitteln zu bekämpfen, wie die Insektengeister bei der „Aktion Zebra“.
  • Zweites Dezemberwochenende, Schwerte: Eine großangelegte Polizeiaktion gegen die Autoduellisten läuft völlig aus dem Ruder, als sich die Duellisten mit den lokalen Gangs verbünden und der Polizei schwere Straßenkämpfe liefern – die sogenannten «Crash-the-City»-Tage, die im folgenden Jahr zum gleichen Datum in Krefeld eine Wiederholung erfahren.
  • Berlin: 2060 kommt es zu einer Art von angespanntem Frieden – oder eher: Waffenstillstand zwischen anarchistischem und Konzern-Berlin. Nach der Zerschlagung von Schattenland Frankfurt Umzug des wichtigsten deutschen Schattenland-Knotens in den anarchistischen Osten Berlins, wobei eine Crew aus dortigen Anarchisten vom bisherigen Sysop Tell das Ruder übernimmt (Antifa, Anne Archiste, Dator und Roter Korsar sowie Corpsshark, der zusammen mit Konwacht aus Frankfurt gekommen ist). Auch die Otaku unter Führung Mnemosynes, die 2061 die „Operation Erntedank“ überstehen, siedeln sich später hier an. Obwohl inzwischen „geduldete“ Grenzübergänge – sowohl nach Brandenburg als auch ins westliche Konzern-Berlin – existieren, können sich die Anarchisten im Osten aber auch weiterhin nie sicher fühlen.

2061 Das Jahr des Kometen

  • Der Halleyische Komet nähert sich der Erde. Eine Vielzahl bisher unbekannter Phänomene werden damit in Verbindung gebracht. (Ausbruch von SURGE, natürliches Orichalkum etc.)
  • 7. Mai: Inazo Aneki (Gründer von Renraku Computer Systems) kehrt aus Tibet zurück.
  • Mai: Gemeinsam mit einer Allianz verschiedener Otaku unter dem Namen Overwatch betritt Inazo Aneki die seit 18 Monaten von der Außenwelt abgeschottete Renraku Arkologie und versucht, die aufständische KI Deus mit Kill Codes zu besiegen. Nachdem Deus für abgeschaltet gehalten wird, begeht Aneki Selbstmord. Die Befreiung der Arkologie wird medienwirksam Sherman Huang zugeschrieben.
  • Berlin: MCT Media und die DeMeKo sponsern gemeinsam das Benefiz-Konzert „Ragnaröck“ für „die Opfer der Anarchie“. Über der Open-Air-Arena kommt es zum spektakulären Zweikampf zwischen den verfeindeten Großdrachen Lofwyr und Alamais.
  • September: Der Halleyische Komet ist mit bloßem Auge sichtbar; Manastürme und Katastrophen steigen weltweit spürbar an.
  • September: Ibn Eisa, Führer der Islamischen Einigkeitsbewegung, wird ermordet doch erwacht wieder zum Leben. Dadurch Wiedervereinigung Arabiens – die Jamil Islamyah-Anführer schwören Ibn Eisas Islamischer Einheitsbewegung (IEB) die Treue. Erst Jahre später wird offenbar, dass der wiedererwachte Körper durch eine eingedrungene Geisterentität kontrolliert wird.
  • Hedwig Gabler, Anführerin der faschistoiden Groß-Badischen Kreuzzugsbewegung wird von ihren Anhängern aus dem Gefängnis in Zweibrücken befreit. Während sie sich (vermutlich) im Nordschwarzwald verbirgt, nehmen die Aktivitäten nationaler Terroristen in Badisch Pfalz weiter zu.
  • Oktober: Ausbruch des Ring of Fire; Japan von Vulkanausbrüchen und Flutwellen erschüttert. Auch amerikanische Westküste und Philippinen betroffen. Japanisches Kaiserhaus durch Naturgewalten ausgelöscht; Abgeordnetenkammer verfügt Abzug aller japanischen Truppen aus dem Ausland zur Verteidigung der Heimat. General Saito in San Francisco verweigert Gehorsam.
  • ADL Bundestagswahl. CVP, LDFP und PNO bilden eine Koalitionsregierung, außerdem sitzen ESP, USPD, Die Grünen, DNP, PNE und ASU im Parlament in Hannover.
  • In der „Operation Erntedank“ führen Konzerntruppen von Saeder-Krupp, DeMeKo und der Proteus AG sowie Sicherheitskräfte der Bundesbehörden der Allianz eine großangelegte Hetzjagd auf die Otaku durch. Ähnliches spielt sich auch in anderen Ländern Europas ab.
  • 1. November: Ahnengeister warnen vor der Rückkehr der Toten.
  • 27. November: Berichte über natürliche Orichalcumfunde starten ein weltweites Orichalcum-Fieber.
  • Heiligabend: die astrale Gestalt des Drachen Ghostwalker entkommt dem Riss, nimmt physische Gestalt an und fliegt nach Denver, wo er schwere Verwüstungen anrichtet; Aztlan verlässt Denver, drohender Krieg zwischen NAN, UCAS, CAS wird durch neuen Vertrag von Denver unter Anerkennung der von Ghostwalker als oberste Autorität verhindert.
  • Heiligabend: Erst bestätigte Berichte über Angriffe einer neuartigen Geisterform, der Shedim (Totengeister). Freistaat Westphalen: Der abtrünnige Theurge und Gründer des Mitternachtszirkels – Markus Stein – veranstaltet an den Externsteinen ein Ritual, das von der Bischofsgarde gesprengt wird. Dabei tauchen Shedim auf, die Opfer beider Seiten besetzen, und das ganze wird zu einem Massaker.

2062 Nach dem Kometen

  • Januar: Die CAS geben Kopfgeldprämien aus gegen Zauberkundige, die Leichen reanimieren.
  • 3. Januar: Der letzte Überlebende des japanischen Herrschaftshauses Yasuhito (ein Kind) wird der Welt offenbart und zwei Tage später zum Kaiser gekrönt.
  • Februar: Japanische Abgeordnetenkammer widerruft das Yomi-Dekret, durch das der japanische Kaiser Metamenschen zur Yomi Insel deportieren ließ; der Großdrache Masaru und die Hukbo ng Bayan Laban sa Hapon – kurz HUK – beginnen die philippinische Revolution gegen die Japaner. Masaru wählt sich Summer Crosbie als offiziellen Sprecher und Drachenübersetzer.
  • 2. bis 5. Mai: Ausbruch von Gewalttätigkeiten an der Salish-Sidhe/Tsimshischen Grenze; Tausende sterben durch Einsatz biologischer Waffen; Waffenstillstand vereinbart am 5. Mai, gebrochen im Juni desselben Jahres.
  • 21. Juni: Lofwyr tötet den Großdrachen Nachtmeister, CEO des Frankfurter Bankenvereins im Luftkampf über Frankfurt.
  • 15. März: Gewaltiges Erdbeben erschüttert Yucatan; weiterhin Stürme und Flutwellen und Kampf der natürlichen und toxischen Geister
  • April: Der Halleysche Komet ist nicht länger sichtbar; mit seinem Verschwinden ebben auch die Katastrophen auf der Erde ab.
  • Während eines Stadtkriegsspiels zwischen den „ADL Allstars“ und den „Borkumer Jaildogs“ (einem Team aus Häftlingen) entkommt Markus Allenbrink – Mitglied der Kommandoebene der Nationalen Aktion – bei einer von außen inszenierten Häftlingsbefreiung zusammen mit Pjotr Gargaris aus dem Großgefängnis Borkum.
  • September: Tereschkowa-Marsmission: Das Yamatetsu-Raumschiff Tereschkowa erreicht den Mars und die Crew landet auf der Planetenoberfläche.
  • 31. Oktober Die Insel Lyonesse erschient vor der Südküste Britanniens
  • Leipzig: Uwe Kleinfort – Erbe des HKB-Mitbegründers Dietrich Kleinfort – taucht unter, da er unter dringendem Verdacht steht, seinen Vater ermordet zu haben. Wenig später wird er in Cardiff/Wales gesehen.
  • Afrika: Im Tschad, im Niger, dem Sultanat Timbuktu und den in den Mauretanischen Nomadenreichen wütet eine außer Kontrolle geratene E7-Pandemie, die Millionen Tote fordert. [5]
  • Skandinavische Union: Ares Macrotechnology zerbombt den Proteus-Arcoblock auf der dänischen Insel Rømø mit einem Thor-Geschoss.
  • Syrien erobert den Libanon.
  • Ghostwalker ruft die Großen Drachen der Welt zu einer Versammlung. Er weigert sich die testamentarische Verfügung Dunkelzahns zu akzeptieren und fordert, dass der Titel des Wissenshüters und der Hort des toten Drachen im Nachhinein durch einen traditionellen Nachfolgeritus vergeben werden muss. Der Rat der Drachen beschließt einen Ritus als indirekte Konfrontation angemessen den Erfordernissen der Sechsten Welt durchzuführen. Fast unbemerkt von der restlichen Welt tragen sie im Verlaufe des Jahres den Ritus zwischen sich aus, der erst Anfang 2063 endet.

2063

  • Die Schattenklinik fliegt auf – Lotte kommt in eine Kinderaufbewahrungsanstalt, aus der sie fliehen kann. In Folge Anschluss von Lotte an die Kinderbande der „Wilden13“ in Berlin-Kreuzberg.
  • 25. Januar: Wilhelmina Graff-Beloit verstirbt in ihrem Habitat im Zürich-Orbital.
  • Anfang Mai, Tir Tairngire: Von Rinelle ke’Tesrae organisierte Demonstrationen stören massiv die Durchführung des Aufstiegsritus. Millionen Tir-Bürger boykottieren den Test und blockieren den Zugang zu Prüfungszentren. Gegenmassnahmen der Polizei führen zu Verhaftungen mehrerer hundert Regimegegner, es gibt viele Verletzte und einige Todesfälle.
  • Mai, Tir Tairngire: Zwei Tage nach Abschluss der Prüfungen zum Aufstiegsritus wird das Büro des Proktors des Ritus in Portland bombadiert. Tausende Testergebnisse werden vernichtet.
  • Tir Tairngire: Feana Sterling wird in den Prinzenrat aufgenommen und wenige Tage später von Rinelle ke’Tesrae ermordet.
  • Tir Tairngire: Ein Attentatsversuch auf Prinz Jonathan schlägt fehl.
  • Leipzig: Uwe Kleinfort – Erbe des HKB-Mitbegründers Dietrich Kleinfort – taucht unter, da er unter dringendem Verdacht steht, seinen Vater ermordet zu haben. Wenig später wird er in Cardiff/Wales gesehen.
  • Afrika: Im Tschad, im Niger, dem Sultanat Timbuktu und den in den Mauretanischen Nomadenreichen wütet eine außer Kontrolle geratene E7-Pandemie, die Millionen Tote fordert.
  • Skandinavische Union: Ares Macrotechnology zerbombt den Proteus-Arcoblock auf der dänischen Insel Rømø mit einem Thor-Geschoss.
  • Syrien erobert den Libanon.
  • ADL: Während eines Stadtkriegsspiels zwischen den «ADL Allstars» und den «Borkumer Jaildogs» (einem Team aus Häftlingen) entkommt Markus Allenbrink – Mitglied der Kommandoebene der Nationalen Aktion – bei einer von außen inszenierten Häftlingsbefreiung zaus dem Großgefängnis Borkum.
  • Philippinen: Der Großdrache Masaru und die Hukbo ng Bayan Laban sa Hapon – kurz HUK – beginnen die philippinische Revolution gegen die Japaner. Masaru wählt sich Summer Crosbie als offiziellen Sprecher und Drachenübersetzer.
  • September: Tereschkowa-Marsmission: Das Yamatetsu-Raumschiff Tereschkowa erreicht den Mars und die Crew landet auf der Planetenoberfläche.

2064 Matrix Crash 2.0

  • August: Winternight beginnt mit der Operation Firnbul und löst mit Hilfe von mächtigen Sturmgeistern das schwerste Winterwetter seit langer Zeit hervor.
  • 2. November: Der zweite Matrix Crash unter Beteiligung der AIs Deus und Magera sowie dem Otaku Pax und der Terrorgruppe Winternacht und deren Computerwurm Jörmungandr sowie einer Reihe von EMP Schlägen gegen zentrale Knoten, die der Eindämmung des Matrixverfalls dienen sollten.
  • In der Folge: Erstes Auftauchen sogenannter Technomancer.
  • Herbst: Lucian Cross, CEO von Cross Applied Technologies, stirbt bei einem Flugzeugabsturz; in der Folge Takeover-Versuch durch Damian Knight (Ares).
  • Amerikanische Präsidentschaftswahlen durch Crash verhindert; Putsch der Neue Revolution (tritt für Neugründung der alten USA ein) scheitert, tötet aber Präsident Kyle Haeffner. General Angela Colloton verhängt Kriegsrecht.
  • 3. November: Staatstreich der Neuen Revolution in den UCAS. Präsident Kyle Haeffner wird entführt und später bei einer Befreiungsaktion ermordet.
  • 11. Februar: Arkady Korolenko – Generalsekretär der Russischen Republik seit 2049 – verstirbt an Leberkrebs. General Dzehrmiya Orguznev – ehemals führender Politoffizier der Roten Armee in Polen – tritt die Nachfolge Korolenkos im Amt des Generalsekretärs an.
  • 15. März: Dzehrmiya Orguznev wird nach nur einem Monat im Amt, während der Inspektion von Truppen in Novosibirsk bei einem Angriff des Drachen Booryazmei getötet.
  • Im Zuge des Matrixcrashs Sturz der Militärdiktatur der Polnischen Nationalrepublik und Vereinigung des Landes mit der Freien Republik Polen.

2065

  • Paris schließt die Fachausbildung zum System Admin bei SK ab und beginnt seine Karriere.
  • Novatech fusioniert mit Transys Neuronet und Erika zu NeoNET und wird zweitgrößter Konzern hinter Saeder-Krupp.
  • 12. – 16. Februar: In der zweiten globalen Matrixkonferenz beraten die größten der Welt über einen Ersatz für die zerstörte Matrix.
  • ADL: Der A-Konzern IFMU (Internationale Fahrzeug- und Maschinenbau-Union) geht endgültig unter, als Cross Applied Technologies und die Würtembergische Handelskammer überraschend ihre IFMU-Anteile abstoßen. Der ehemalige AA-Konzern wurde in der Folge von der Proteus AG, dem FBV und Saeder-Krupp unter sich aufgeteilt.

2066

  • Cross Applied Technologies gehört nicht mehr zu den AAA Megakonzernen. Dafür steigt Horizon in den Kreis der größten Zehn auf.
  • Zusammen mit dem Salish-Shidhe Council erhält der Seattle Metroplex den Zuschlag für die Olympischen Sommerspiele im Jahre 2074.

2067 Das Jahr der Zusammenkunft

  • 5. März: Extraktion von Paris.
  • 23. März: Beginn von Paris+Alex‘ Abenteuer ndes „Ersten Prologs“ mit dem Run auf Drogenlabor.
  • 28. April: Paris+Alex Run für Manne vom Metal’s (Beschattungsjob)
  • 14. Mai: Paris+Alex DeMeKo Job (Messe-Run), Schmidt: Big Joe
  • 28. Mai: Paris+Alex Run auf Forschungslabor (Extraktion von Ulrich Harms)
  • 10. Juni: Paris+Alex Kiezabenteuer (Datenbeschaffung für Big Joe)
  • 14. Juni: Paris+Alex Run auf Villa Sconti
  • Vom Crash 2.0 schwer beschädigt, wird die Ute Nation in das Pueblo Corporate Council eingegliedert.
  • Mitsuhama zieht sich aus Tsimshian zurück. Das Salish-Shidhe Council erklärt das Gebiet zum Protektorat, was einige Spannungen mit den NAN nach sich zieht
  • Jahresanfang: Die Ortsgruppen der großen Parteien in Hamburg spalten sich unter dem Eindruck von deren ungeliebter zentralistischer Politik von ihren Mutterparteien ab und hängen ihrem Namen jeweils ein H hinten oder vorn an. So entsteht etwa aus der USPD die HUSPD. Da die ADL-Parteien aber unverzüglich neue Ortsgruppen in Hamburg gründen, existieren in der Hansestadt bald annähernd doppelt so viele Parteien wie zuvor.
  • Die vorletzte Bürgerschaftswahl in Hamburg wird von Macken des neuen Augmented Reality-Netzes und ständigen Demonstrationen und Unruhen von Opfern des zweiten Crashs und anderen Unzufriedenen sowie Aufrufen zum Wahlboykott in Form von AR-Vandalismus überschattet. Die Wahlbeteiligung erreicht einen historischen Tiefstand, eine HESP- und LDFP-Koalition übernimmt die Regierung.

2068

  • 6. November: General Angela Colloton wird 11./56. Präsidentin der UCAS
  • In Hamburg stolpert die Koalition aus LDFP und HESP über die „Belsen-Affäre“, als herauskommt dass Finanzsenator Dr. Steinhaag zwischen Januar und September des Jahres mithilfe des Maklerbüros Belsen und Partner Grundstücke aus dem Besitz des Senats an Konzerne verkauft und das Geld auf Privatkonten der Senatsmitglieder geschleust hat.

2069 Das Jahr der Vorbeben

  • Abenteuer des „Zweiten Prologs“ von Lotte, Alex und Paris.
  • Irgendwann zuvor wird der abtrünnige japanische General Saito aus Kalifornien verdrängt
  • Januar: Angela Colloton wird als Präsidentin der United Canadian and American States vereidigt.
  • Mehrere große Erdbeben erschüttern die San Andreas Spalte; durch Absenken der San Pedro Platte versinken große Teile des südlichen Freistaates Kalifornien im Meer und Los Angeles ist vollständig vom Festland abgetrennt. Durch das Erdbeben in Kalifornien bricht auch der Mount Rainier bei Seattle erneut aus. Seitdem regnet es über Seattle regelmäßig Asche und sauren Regen.
  • Massenausschreitungen enttäuschter Wähler in Hamburg im Zuge der sog. „Belsen-Affäre“. In Folge stattfindende Neuwahlen Mitte 2069 führen zu weiterer Zersplitterung der Parteienlandschaft.
  • Oktober: Erstmalig Direktwahl des Hamburger Senats14 Senatoren und Senatorinnen durchgeführt, die bereits im ersten Wahlgang – und diesmal mit hoher Wahlbeteiligung – einen funktionsfähigen Senat hervorbrachte. Dabei wurden auch eine Reihe parteiloser Experten zu Senatoren gewählt und Vesna Lyzhichko (HUSPD) wird neue regierende Bürgermeisterin.
  • 25. März: Beginn des „Gemini“ Handlungsbogens mit Run gegen Lysopharma AG für Schmidt Joachim Schindler
  • 28. März: Erstes Treffen von Paris+Alex mit Benjamin „Ben“ Karfunkel
  • 30. März: Erstes Treffen von Paris+Nyjah (Susanne Lenz)
  • 31. März: Paris‘ erste Behandlung bei Dr. Finnrichs
  • 1. April: Bens Tod durch Lysopharma Mutterkonzern
  • 3. April: Paris und Alex stehlen Prototypen eines neuen Cyborg-Systems von der Lysopharma Mutter
  • 4. April: Paris hackt in das System, um mehr Infos über sich und Nyjah zu bekommen. Dabei wird er von Black ICE angegriffen. Alex kann gerade noch den Stecker ziehen und muss mit Lotte abhauen. Paris liegt im Koma und wird zu Finnrichs gebracht, Alex und Lotte verschwinden.
  • ::: FADE TO BLACK ::: (Ende der Vorabenteuer von Alex, Paris und Lotte)

2070 Das Jahr des Anbeginns

  • Russische Regierungsbehörden gestehen ein, daß ein schwimmendes Atomkraftwerk seit etwas über einem Jahr vermisst wird. Umweltschützer befürchten ein maritimes Tschernobyl.
  • ADL: Patrik Windaus, der greise aber immer noch fitte Top-Exec der Lufthansa feiert seinen 90sten Geburtstag.
  • Hamburger Vertreter verlassen geschlossen den Bundesrat, da die Assoziation Hamburgs mit der Allianz Deutscher Länder in ihren Augen eine Einbahnstraße zum Schaden Hamburgs darstellt. In der Folge erzwingt der Senat den Abzug des Bundesgrenzschutzes aus Fuhlsbüttel (Nordstadt) und stellt die Weichen für die Abspaltung Hamburgs von der ADL.
  • Herbst: Flächendeckende Stromausfälle und Eruptionen von Gewalt in München im Zuge ungeklärter Hexenjagden auf angebliche Technomancer und Winternacht-Terroristen.
  • Dezember: Bai Li, eine Künstliche Intelligenz 2. Generation konvertiert offiziell zum Buddismus.
  • RUN 00 :: VORLAUF :: 2. bis 3. Dezember: Alex, Paris, November und Jill werden von Batsche-Schmidt von der Straße weg angeworben, um für einen Schmidt eine gestohlene Ware wiederzubeschaffen. Die Runner treffen sich mit dem Schmidt – der SK Sicherheitsleiter am Flughafen Tempelhof, Johann Sigorsky – im Café Freder in der Metropolis Arkologie. Sein Problem: Ein wichtiger Prototyp eines neuen (aber problembehafteten) Komlinks der SK Tochter AT&T ist aus einem Lager am Flughafen gestohlen worden, zu dem es „aus Versehen“ geschickt wurde. Sigorsky vermutet ein Insiderjob, braucht aber Beweise, und das bis zur Konferenz am nächsten Vormittag. Aufgrund der Hinweise die Sigorsky liefert gelingt es den Runnern, die Diebe zur mutmaßlichen Übergabestelle des Beutegutes zu verfolgen, müssen aber zusehen, wie jenes Runnerteam von Russen in Uniformen der Sonderpolizei in Fetzen geschossen wird. Die Runner bringen den Koffer der Ermordeten an sich, finden diesen aber leer vor. In Ermangelung anderer Optionen und da sich die Verdachtsmomente erhärten, der AT&T Entwickler Geoffrey Hoskowitz habe etwas mit dem Diebstahl zu tun, dringen die Runner in dessen Hotel – das Luxushotel euleXia in der Uhlandstraße – ein. Dabei erfahren sie, dass Hoskowitz von einer unbekannten Partei erpresst wird und in der Tat den Diebstahl ermöglicht hat. Sekunden später rückt ein Ork-Auftragsmörder an, der offenbar die Spuren vernichten will und Hoskowitz tötet. Zwischen dem Ork und der Hotelsicherheit müssen die Runner sich absetzen, haben Sigorsky aber genug Hinweise liefern können, dass dieser vor seinen Bossen nicht als Totalversager dasteht und seinen Posten (dieses Mal) halten kann.

2071 Die Gegenwart

  • Februar: Alex und November mieten eine Wohnung im Asselkiez (Wedding, Judenstraße 14) als Unterschlupf und Treffpunkt der Gruppe an.
  • RUN 01 :: LEICHEN IM KELLER :: 22. Juni: Alex, Paris, November werden von Batsche-Schmidt an einen Auftraggeber bzw. dessen Schieber „Node“ weitervermittelt, dessen Klient ein im Zweiten Weltkrieg verschollenes Kunstwerk in den Katakomben des historischen Flughafens Tempelhof vermutet. Beim Treffen mit den Leuten des Schiebers im arcanova lernt die Gruppe sowohl Putin als auch Jesse kennen.