Shadowrun | Jesse (SC)

Das Bild ist nicht von mir (Quelle mir nicht bekannt)

Der Typ ist ne Nullnummer ohne glückliche Hand für irgendwas. Hält sich für Wunder den Pokerzocker – steht aber so hoch in der Kreide, dasses mit sein Skillz nicht weit her sein kann. Wenn du auf der Suche nach Talent bist, dann halt dich man lieber an Leutz die was drauf haben. Nicht an son Judenbengel der wo bei sein Mutti wohnt.
Onur

Die wenigsten Leute rallen es wirklich, aber es gab und gibt in Berlin nicht nur jüdische Gemeinden, sondern sogar’n Kibbuz. Vielleicht gibt’s auch mehrere davon, keine Ahnung – Jesse ist jedenfalls aus’m Adama Kibbuz. Richtig tief gläubig ist er wohl nicht, aber zwischen Großem Dschihad, Nazipack und Rassenhass – und jetzt halt den Konzernen – hat die Gemeinde eng zusammenrücken müssen, um nicht unterzugehen. Im Adama Kibbuz hier ist der Gedanke der Diaspora XL lebendig, denn der ist von israelischen Flüchtlingen nach dem Giftangriff Anfang des Jahrhunderts gegründet worden. Vielleicht haste mal von Salomon gehört – der ist Rabbiner vom Kibbuz. Anyway: Was Jesse echt drauf hat, ist mit Leuten zu quatschen. Weil er sich echt für die interessiert, und voll durchschaut. Ich mein: Ich bin weiß Gott nicht immer seiner Ansicht, und er hat ne ziemlich fiese Meinung von den meisten „Survivors“ hier – was mich wohl einschließt – aber er hat mich echt ertappt bein paar Sachen, und da hab ich nachgrübeln müssen. Echt heavy. Na anyway Süßer: Wennde das hier liest, ich denk an dich! Und denk dran: Frieden ist, wenn keiner mehr am leben ist der auf dich ballern kann. Stay safe!
Reza

Der Anteil, den der Adama Kibbuz an Jesses Wesen hat, scheint für seine Freunde (und jene, die das Prinzip jenes Kibbuz kennen) auf der Hand zu liegen: Jesse ist einer der nettesten Menschen, den sie kennen. Er besitzt scheinbar keinerlei Vorurteile gegen unideologische Andersartigkeit. Egal welche Hautfarbe, geschlechtliche Ausrichtung oder ob es sich um Metamenschen oder Norms handelt, es ist ihm schlicht fremd, dies positiv oder negativ zu konotieren. Dennoch ist Jesse kein alles liebender Gutmensch, welche so selbstgerecht mitleidig auftreten und selber grundsaetzlich der „Norm“ angehören.

Jesse ist sich der Vorteile seiner Hautfarbe, seines Mannseins, seiner Heteroidentität, seiner Bildung und seines Menschseins durchaus bewusst und geht damit sehr kritisch um. Ein Wesenszug, der ihn in den Augen jener, die weniger begünstigt vom Leben sind, zu einer sympatischen und seriösen Persönlichkeit unbedingten Veretrauens machen. Jesse ist dabei kein Freund von Gleichmacherei oder ein Anhänger des Wegdiskutierens von Andersartigkeiten – er verwendet vielmehr schlicht die Selbstdefinitionen der Marginalisierten, um eine Verbindung zu ihrer Denk- und Erwartungshaltung aufzubauen.

Tatsächlich kommt Jesse überraschend schnell mit den meisten Leuten gut aus, und es gelingt ihm ebenso schnell, Vertrauen zu erwecken, vorallem dann, wenn er es wirklich darauf anlegt. Natürlich helfen ihm dabei auch die Kommunikations-Skills, die er sich angeeignet hat und die von Counceling über Meta Kommunikation bis hin zu GFK und Back&Forth reichen. Hier kann er sich behaupten – zumindest solange, wie es etwas zu bereden gibt.

Ein entscheidender Nachteil, der sich daraus ergibt, ist dass man ihn gemeinhin als ungefährlichen Softie betrachtet, was zwar an sich nicht fatal ist, in einer gewalttätigen Welt aber oft die halbe Miete bei der Bewältigung von Problemen ist. Zwar kann Jesse bei Bedarf in die Rollen eingeübter dominater Personas schlüpfen – aber ein Ersatz für körperliche Abschreckung ist auch dies nicht immer.

Auch hat er Schwierigkeiten, mit Situationen oder Personen umzugehen, bei denen jede Kommunikation hinfällig ist. Hier weiß er auch selbst, dass er mit seinem Latein schnell am Ende ist. Kampfsituationen, speziell überraschend auftretende, machen ihn panisch. Er hat eine gesunde, will sagen: massive Angst vor Verletzung und Schmerzen, die um so größer wird, desto isolierter er in Kampfsituationen ist. Dabei ist es durchaus nicht so, dass er Auseinandersetzungen generell scheut – nur wenn diese jeder Kontrolle zu entgleiten drohen (seiner ebenso wie derjenigen auf seiner Seite – melden sich sehr deutlich seine atavistischen Fluchtinstinkte. Er kann sich vornehmen zu kämpfen und sich darauf einstellen – aber wenn er das Gefühl hat, dass die Rahmenbedingungen zu ungünstig sind, kann er sehr gut darauf verzichten, sich aus fehlgeleitetem Machisme heraus ein paar Kugeln fangen zu gehen.

Name: Jesse Edelman / Straßenname: Jesse / Rasse: Norm / Profession: Chamäleon

Gespielt von: Ascaso

Shadowrun | Lotte (SC)

Das Bild ist nicht von mir (Quelle mir nicht bekannt)

MEMLOAD ::: 03-04-2059 [„die Augen schließ zu, Kindchen, schlaf ein…“singt die dünne Stimme, „wenn der Morgen kommt sind sie alle dein, all die hübschen kleinen Pferdchen, all die hü…“ ein weiterer Hustenkrampf schüttelt ihren dürren Körper. „Träume von Gold und Edelstein, die Sonne lacht und sie sind all dein, all die hübschen klei…“] ::: END

MEMLOAD ::: 23-11-2060 […das Blut unter ihren Fingern ist noch nicht geronnen. Er kann noch nicht lange Tod sein. Das Mädchen greift nach dem Messer und setzt es am Arm des Mannes an. Ihr Blick streift das Gesicht des Toten, doch die breiige Masse beeindruckt sie schon längst nicht mehr. Sie schneidet. Haut und Muskeln klaffen auseinander, geben etwas metallisches frei. Jetzt muß sie aufpassen, Janni hat sich mal einen Finger abgeschnitten, als er die Klinge aus dem Arm einer Frau geholt hat. Aber das Mädchen weiß wie es geht. Noch ein Schnitt und sie hält die blutigen Messer in der Hand…] ::: END

MEMLOAD ::: 01-05-2063 […“Lotte“ sagt das Kind. Ihr Kinn ist trotig vorgereckt, die Augen funkeln. Stark sein. Die Schwachen sterben. Ich bin stark. „Ich bin von der Wilden13, sagt der Junge. Er hält ihr die Hand hin. Das Mädchen ist mißtrauisch. Aber dann lächelt der Junge und sie hat keine Angst mehr. „Ich hab etwas zu essen. Bist du hungrig, Lotte?…] ::: END

MEMLOAD ::: 23-03-2067 […das Mädchen rennt in den Eingang eines Hauses, wird hineingestoßen von dem großen schlanken Mann hinter ihr, der mit einer großkalibrigen Pistole auf das gegenüberliegende Hausdach zielt. Hinter ihr kommen noch drei Kinder. Sie sind mitgekommen um Lotte zu beschützen. Sowohl vor den fremden Verfolgern als auch vor den Männern, die gekommen sind um zu helfen, wie sie gesagt haben… Schon wieder Schüsse, überall Schüsse. Der kleine Junge wird förmlich auseinandergerissen. Er ist tot bevor er auf dem Boden aufschlägt. das Mädchen lebt…] ::: END

MEMLOAD ::: 2068 […der große schlanke Mann kümmert sich jetzt um das Mädchen. Lotte vertraut Alex, er trinkt mit ihr Schokolade und zeigt ihr wie man schießt. Er hat ihr eine Pistole und Granaten für ihre Zwille geschenkt…] ::: END

MEMLOAD ::: 03-04-2071 […das Mädchen steht in der Leere der Ruine und Glas knirscht unter ihren Springerstiefeln. Die Fenster blicken leer nach draußen. Irgendwo knattert ein Rotor. Die Tische im Computerraum sind noch da. Aber die Rechner und die Kinder sind weg. Auch sie. Fast erwachsen. Siebzehn. In der AR steht ein Kuchen mit Kerzen vor ihr. Aber man kann die AR nicht essen. Also pustet das Mädchen nur die Kerzen aus. Nimmt einen Schluck aus der Flasche und lässt ihr Glas auf dem kalten rissigen Betonboden zerplatzen…] ::: END

Name: KEIN EINTRAG / Straßenname: Lotte / Rasse: Norm / Profession: Allrounder

Shadowrun | Jill (SC)

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Jill? Ja, die kenn ich. Hat die fiese Angewohnheit, einen zu heidnischer Stunde aus den Federn zu klingeln. So wie neulich: Ich lieg fest am Pennen, es ist keine Ahnung – kurz vor 6 in der Frühe? – da bimmelt es: Ja, hallo, hier Jill, mir ist grad eingefallen du hast da doch nen Handflächenscanner, kann ich den Mal eben ausborgen, ich bring ein paar Kumpels mit. Nen paar Minuten später steht ne Menascherieh von Fremden in meiner Teeküche – mit Krossongs, immerhin – packen ihre Patschefoten auf den Scanner den wo ich beim Trödel gekauft hab, dankesehr, bitteschön, und wech sind se wieder. Ich mein: Nix zu meckern. Jill istn Schatzi und ein guter Kunde. Aber dass diese Rabenviecher sich nicht an ornlische Öffnungszeiten halten können tun, echma!

Whoopie

Name: KEIN EINTRAG / Straßenname: Jill / Rasse: Norm / Profession: Straßenhexe

Gespielt von: Sue

Shadowrun | Alex (SC)

Das Bild ist nicht von mir (Quelle mir nicht bekannt)

Alexander? Wer solln das sein? Ach, der. Ja, mal gehört. Alex. Irgendso’n Straßentyp ausm Wedding. Gehörte die letzten Jahre quasi zum Kiezbild. Oft in Parks unterwegs. Schweigsam. Mehrn Penner als wer den wode kennen müsstest. Dann Blammo – heuert der Batsche ihn an. Zusammen mit ner Kiezhexe, nem Drohnencowboy und nem Hack der wo ausschaut als wärer grade ausm Konzkatalog gepurzelt. Weirde Sache das. Alex. Kamma sich merkn den Nam. Hab ich inner Pisse, Mann.

Bronco

Name: KEIN EINTRAG / Straßenname: Alex / Rasse: Elf / Profession: Mietwumme

Gespielt von: Jamal

Shadowrun | Paris (SC)

Das Bild ist nicht von mir, sondern von i-doru von Deviantart.com

MEMLOAD::: „Einen frisch gepressten Orangensaft für mich. Am besten in so ner Maxi-Ausgabe. Und äh…“ Der Ork blätterte in der Karte, „.. zweimal das große Frühstück.“ Er blickte sich zufrieden zu Verbena um „Du?“ „Ein Müsli.“ war die ergebene Antwort. Paris sah erst die beiden & dann Alex zu, wie sie ihre Bestellung aufgaben.

Der Kaffee war schal und schmeckte nach gar nichts. Seit gestern Abend war sein Kopf wie ausgeleert, als hätte jemand sein System gehackt und seitdem nur Nulloperationen ausführen lassen. Dann kam ab und zu wieder eine Erinnerung hoch: ND gibt ihm einen Handschlag, sie hat sich diese Hauer für das Projekt einbauen lasen. Für sein Projekt. Streng geheim. Außeneinsatz, seine Eltern wären bestimmt stolz auf ihn. Gleichzeitig wird die Erinnerung von einer anderen überlagert, die den gleichen Zeitraum einnimmt: er sitzt in seiner Wohnung in der Arco, vor sich die Akte aus Dr. Heinrichs Datenarchiv, fühlt sich verraten. Sie wollen ihn umpolen, Gehirnwäsche, das wird er nicht mitmachen. Ein Plan sitzt da drin fest:

Abhauen.

Egal wie, nur raus aus der Arco, weg von den Eltern, die einen hirnlosen Klon haben wollen, nicht ihn. „… ist hier vielleicht nicht der richtige Ort dafür, was?“ Alle schüttelten die Köpfe. Paris bemerkte, daß er Susanne die ganze Zeit über angestarrt hatte, und senkte den Blick auf seine Tasse.

Nulloperation.

Auf dem Weg zu Verbenas Hideout. Paris sah durch die Scheiben von Susannes Auto auf den morgendlichen Verkehr, Kreuzberg. Nicht viel los, ein Bezirk für Nachtschwärmer.

Ab uns zu sah ihn Susanne von der Seite an, setzte zu einem Wort an, ließ es dann aber doch stecken. Klaus streicht ihm mitfühlend über das Haar „willst du das wirklich? Ist ne harte Welt da draußen“. Gabriel nickt. Die beste Chance, sich zu beweisen, seine Fehler wieder auszubügeln. Sonst wird er aus dem Programm geworfen; aber das hier ist sein Baby, sein Plan. Ein bißchen hat er schon Angst, aber es wird ja nicht für ewig sein.

ND kommt rein, begrüßt ihn mit einem Handschlag. – Als sie in das Gebäude traten, ging Paris den Schildern Richtung Toiletten nach und hatte gerade noch Zeit, in eine der Kabinen zu stürzen, bevor er den restlichen Mageninhalt in die nächste Kloschüssel übergab. Immer und immer wieder, bis nur noch Galle übrig war und er sich schließlich den Mund mit seinem verschwitzten T-Shirt abwischte.

Seine Beine wollten nicht so richtig; am Waschbecken stützte er sich mit beiden Armen am Beckenrand ab und sah in seine strähnigen Haare vor dem Abfluss hängen. Wasser an, und kalt in Gesicht. Er strich sich die Strähnen zurück und sah im Spiegel sein Gesicht: tiefe Augenringe, eingefallene Wangen. In den Augen: nichts. Zoom auf die linke Iris, bis er im Grau die fein eingearbeiteten Schriftzeichen des Zeiss-Ikon Logos entdecken konnte. Standbild. Dann umschalten auf normale Sicht, keine Änderung am Bild.

Er versucht, den anderen darin zu sehen, den 23jährigen Konzerner, der sich entschließt, für die Vorgesetzten sein Gehirn umpolen zu lassen, sich eine andere Ethik einzuimpfen, um besser funktionieren zu können. Er kann sich genau an dessen Gefühle und Ziele erinnern – genauso gut auch an die implantierten Motivationen.

Naiv, so scheißnaiv. Alle beide. Nicht überlebensfähig.

Da steht etwas anderes vor ihm, etwas, das aus dieser schizophrenen Mischung entstanden und erst 14 stunden alt ist.

Er glaubt nicht an den Quatsch, den Verbena, ihm erzählt hat, von wegen dass er der wäre, der er sein wolle. Den Scheiß hätte Paris V.1.0 geglaubt. Der hier ist genauso ein Arschloch wie Gabriel, nur arbeitet er nur noch für eine Person: sich selbst.

Er nimmt eine Pille aus der Flasche, die ihm Finnrichs gegeben hat, und schluckt sie trocken. Sieht darin das Medikament, das Gabriel abtötet, und Paris 1.0. Ab jetzt wird er die beiden unter Kontrolle haben, sie für seine Zwecke gebrauchen, sie gegen ihre Erschaffer benutzen.

Die Schweine. :::END

Name: Gabriel Rilke / Straßenname: Paris / Rasse: Elf / Profession: Hacker

Gespielt von: Eva