D&D | BLUT+EISEN: Lamprekt

lamprekt.jpgLamprekt Nertius ist der Inhaber der HandelsCompagnie für Curiosa und Memorabilia H.C.C.M. – und Onkel der Jägerin Luri Nertius, die sich dieser Tage im Norden des Unsrigen Reiches abmüht, einige jener Preziosen aufzutreiben, mit denen das Handelshaus sein Geschäft macht. Um die Nachfrage nach jenen „verlorenen Gegenständen“ zu verstehen, muss man natürlich die Nesgarische Kultur kennen:

In einem Reich, das so ganz rückwärts gewandt ist wie das Unsrige, in dem noch nach eintausend Jahren die Glorientaten der Helden des Schwarzen Krieges besungen werden, ja, in denen die Familien sogar jene berühmten ihrer Vorfahren gleich Göttern anbeten und ihnen Altäre im Haus einrichten, da ist natürlich jedes Objekt, das alt genug scheint, aus jenem Krieg zu stammen, eine Heilige Reliquie.

Und das umso mehr, je deutlicher sich das Objekt auf einen der überlieferten Helden zurückführen lässt.

Lamprekt Nertius hatte die Weisheit, den Markt für jene Objekte schon früh zu erkennen: Einstmals ein Krämer im ärmlichen Hafendorf Rabon, hörte er von seinen eigenen Großeltern all jene Sagen und Legenden vom großen Krieg – und davon, dass dessen wichtigste Schlachten hier oben im Norden, in der Provinz Kadelon, hoch oben im Maarengebirge, geschlagen wurden.

Er war jener Tage ein junger Mann, und wie viele junge Spunde nahm auch er sich ein „Heldenjahr“ – eine Pause von seinem Leben, um auf den Spuren der Familienhelden zu wandeln und es ihnen gleich zu tun. Im Gegensatz zu den meisten anderen jungen Männern (und einigen Frauen), die das „Heldenjahr“ im Wesentlichen zum Reisen, Huren und Prassen verwenden, zog er hinauf in die Berge, spürte lokalen Sagen nach – und fand ein paar Objekte, die er dank sorgsamer Recherche mit einem einflussreichen Maarener Geschlecht in Verbindung bringen konnte.

Das Gold, das er durch Verkauf jener Trophäen erzielte, übertraf seine kühnsten Hoffnungen. Jahre des Pfannen- und Tandverkaufs hätten ihm niemals solch einen Wohlstand beschert. Er übernahm das Handelshaus seines just verstorbenen Vaters und ließ sich die HandelsCompagnie ins Reichsregister eintragen. Auch erwarb er ein Schiff – die Kurtisane – und fand eine Mannschaft, die willens war, für ihn zu segeln.

Allerdings gestaltete sich die Suche nach weiteren Schätzen als schwierig. Mehrere Expeditionen in den Nordwesten Kadelons blieben erfolglos oder verschwanden. Einige Male wurde er böse über’s Ohr gehauen – und als sein Bruder, ein Jäger, samt dessen Frau durch Wölfe zerrissen wurde und er ihre Tochter – Luri – in sein Haus nahm, gab es in der Tat einige harte Jahre.

Dennoch: Der Hafen von Rabon, die Pforte zu den Mittleren Provinzen, spülte in hübscher Regelmäßigkeit ernsthaft romantisierte „Helden“ hinein, die bereit waren, sich bei der Schatzsuche zu verdingen, und als das Schicksal ihm den Schätzer und Assessor Gierknecht ins Haus brachte, stellte sich endlich Erfolg ein.

Lamprekt und seine Gemahlin nebst Tochter Nadessa zogen um nach Avendam, wo sie ein großes Haus zum Hauptsitz der Compagnie ausbauten. Nur seine Nichte Luri blieb in Kadelon zurück, wild entschlossen, zum Haus ihrer toten Eltern zu reisen und dort das Jagdhandwerk fortzuführen – so, wie ihr Vater es gewollt hätte.

Im Laufe der Jahre kam zur Kurtisane kam ein zweites Schiff, die Nertius, hinzu. Die Compagnie wuchs, gründete Niederlassungen in Gyldhaven, Ouden, Tessin, sogar in der rebellischen Reichskolonie Finisterre. Über allem wurde Lamprekt ein alter Mann, der zunehmend in Sorge gerät um die Nachfolge des Handelshauses. Nadessa kommt eben ins rechte Alter, drängt aber darauf, das Heldenjahr zu nehmen – ein nicht akzeptables Risiko in seinen Augen.

Über Nadessas Rolle bei der Expedition ins Maarengebirge im Auftrage eines Maarener Edelmannes entzweiten sich Lamprekt und Nadessa. Noch einmal hat er sie in Avendam festhalten können, hat stattdessen Luri als Ortskundige in Rabon anwerben lassen und Gierknecht die Leitung des „Abenteuers“, denn so muss es wohl betrachtet werden, übertragen.

Nun harrt er aus und wartet auf Kunde aus dem Norden.

D&D | BLUT+EISEN: Gierknecht

gierknecht.jpgDer Zwerg mit Namen Gierknecht ist ein weitgehend typischer Vertreter seiner Art: Arrogant, herablassend, geizig bis auf die Knochen und in höchstem Maße unsympathisch. Als Schatzmeister der Handelscompagnie für Curiosa und Memorabilia H.C.C.M. ist es wie es scheint seine vordringliche Aufgabe, das Geld beisammen zu halten und mit den Teilnehmern der Rabon-Expedition zähe Verhandlungen um „angemessene“ Unterkünfte und die diversen Sperenzchen zu führen, welche die selbsterklärten „Helden“ als unabdingbare Ausrüstungsgüter zur Erfüllung ihrer Aufgabe betrachten.

Vermutlich – niemand ist gänzlich schlecht, sagt man – hat Gierknecht auch eine andere Seite. Aber so genau will das gar keiner wissen. Speziell der unglückliche (Ex-)Offizier Calvi nicht, der längst zum hauptsächlichen Quell von Gierknechts Ungemach geworden ist.

Doch egal: Es wird mehr als ein paar gewöhnliche Humaine brauchen, um einen des Zwergenvolkes zu erweichen. Sagt man nicht, die Zwerge hätten einen roten Stein an Stelle ihres Herzens?