SHADOWRUN Videoserie | Frohes Jahr des Chaos!

Ein Rückblick zu den Rabenwelten-Highlights 2010 und der dritte Teil zu RAZORDANCE folgen asap. Aber jetzt erstmal eine absolut geniale SHADOWRUN Video Serie, gefolgt von der Übersicht dessen was 2011 bei SHADOWRUN passiert :)

2011 in SHADOWRUN:

DAS JAHR DES CHAOS

Alle Infos aus der Shadowhelix

Das Jahr des Chaos:

  • 13. Januar, Pazifischer Nordwesten, USA: Die Olympic-Halbinsel wird von einem Erdbeben erschüttert. Zu den zerstörten Anlagen gehört ein großes Umerziehungslager der Regierung. Tausende Indianer fliehen in einem Massenausbruch in die umgebenden Berge. Unter Führung des Salish Thunder Tyee beginnen die Stämme der Salish, Makah, Crow und Haida in den folgenden Monaten mit einem Guerilla-Krieg gegen die US-Regierung.[1]
  • Januar: Die mexikanische Regierung löst sich auf. Tausende Flüchtlinge strömen über die Grenze nach Texas. Es kommt zu Rassenunruhen.[2]
  • Im Verlauf des Jahres 2011 werden „mutierte“ Kinder geboren. Das Phänomen wird von Wissenschaftlern als Ungeklärte genetische Expression (UGE) bezeichnet. Die UGE-Babies werden aufgrund ihres Phänotyps von den Medien bald als Elfen und Zwerge bezeichnet.[2]
  • In Irland ist der Anteil an Elfengeburten besonders hoch.[4]
  • 7. Februar: Französisch wird die einzige legale Geschäftssprache in Québec.[7]
  • 9. Februar: Orkanböen ziehen über die Nordsee, die Schwarze Flut bricht über Nordeuropa herein.
    • Deutschland: Die Flut treibt das Wasser der Nordsee ins Innenland als entlang der Küste die Deiche brechen. Ostfriesland, Hamburg und Bremen werden überflutet. Die Küstenlinie der Nordsee ist für immer verändert, da wo sich das Wasser zurückzieht bleibt verseuchtes Land.[8]
    • Große Teile von Dänemark werden durch die Flut unbewohnbar. Viele norwegische Ölbohrplattformen sind zerstört.[9]
    • Großbritannien: Die Region Ostanglien wird von der Flut völlig zerstört und wird von nun an als East Anglia Stinkfens bezeichnet.[6]
    • Die Schwarze Flut überflutet die Niederlande, nachdem sich die Wasser wieder zurückziehen, bleibt verseuchter Schlick zurück, der große Teile des Landes unbewohnbar macht.
  • Dounreay, Schottland, Großbritannien: Der Dounreay-Reaktor und die Wiederaufbereitungsanlage explodieren. Die gesamte Region, von nun als Scottish Irradiated Zone bezeichnet, wird verstrahlt.[6]
  • März: Magische Phänomene manifestieren sich an der chinesisch-tibetischen Grenze und erschweren Operationen des chinesischen Militärs. Die tibetische Bevölkerung verstärkt ihre Proteste.[10]
  • Irland: Die Ostküste des Landes ist von Überflutung, seismischen Schocks und Stürmen betroffen.[4]
  • 14. April: Die IRA zerstört eine britische SAS-Basis in Belfast mit magischer Unterstützung.[4]
  • 3. Mai: In Québec City brennen Randalierer das Quartier Latin in der Altstadt nieder.[7]
  • Juli: Die acht Mann starke Besatzung von Operation Discovery erreicht den Mars, landet und beginnt mit der Erforschung des Planeten. Auf mehreren Exkursionen werden Proben der 2001 entdeckten Pyramiden und des Skeletts gesammelt.[5]
  • Spanien: In Asturien und Kantabrien beginnen die Wälder und andere Vegetation mit einer beschleunigten Rate zu wachsen. Kleinere Dörfer sind bald überwuchtet, die Menschen fliehen in die Städte.[11]
  • Irland: Fomorian werden in Connaught gesichtet. Plötzliche Bodenveränderungen, schnelles Wachstum der westlichen Wälder und Erscheinen der Slighe-Pfade sind Auswirkungen des Erwachens in Irland.[4]
  • In Indien erwachen viele heilige Stätten. Ganges, Indus und Jamuna werden gereinigt und verwandeln sich in machtvolle Manalinien. Jyotirlingas im ganzen Land leuchten auf.[13]
  • Korea: Berichte über ein Geisterdorf in Jeju-do tauchen auf.[14]
  • Der Ring of Fire zeigt starke Aktivität.
    • Indonesien: 10 Prozent der von VITAS 2010 bereits stark dezimierten Bevölkerung sterben bei massiven Vulkanausbrüchen. Mehrere kleine Inseln versinken, einige entstehen neu.[15]
    • Bali: Der Gunung Agung bricht aus, Hunderte sterben, der Vulkan bleibt wochenlang aktiv.[16]
    • Philippinen: Ausbruch von Hibok-hibok, Taal und Pinatubo brechen aus. Zehntausende Philippinos sterben, Millionen werden obdachlos und müssen evakuiert werden. Erdbeben und Tsunamis fordern weitere Menschenleben. Vor der Küste erhebt sich die Insel Lagu-Lagu – das spätere Yomi – aus dem Meer. [17]
  • Die Dschungel von Borneo erwachen und verschlingen menschliche Siedlungen in ihrem magisch beschleunigten Wachstum.[15]
  • Indonesien: Animistische Stammeskulturen erheben auf den erwachten Sunda-Inseln wieder Anspruch auf ihr Heimatland.[15]
  • Bali: In der Zeit nach dem Vulkanausbruch erscheinen die Pandavas im Besakih-Tempel während der Pratima-Zeremonien. Als sich Gerüchte von diesen Erscheinungen verbreiten, wird Bali zum Wallfahrtsort für viele Hindus.[16]
  • September: Die magischen Manifestationen in Tibet intensivieren sich. Eine Videobotschaft des 14. Dalai Lamas wird verbreitet, in der er die Erscheinungen als nicht aggressiv beschreibt, aber vor der unerlaubten Einreise nach Tibet warnt.[10]
  • Oktober: Als Antwort auf die Videobotschaft des Dalai Lama mobilisiert China das Militär. Chinesische Einheiten aus Yunnan versuchen nach Tibet einzudringen. Die magischen Manifestationen im Grenzbereich leuchten um die Soldaten auf, während sich die Mayawolke formt und sowohl die Militäreinheiten als auch Tibet selbst von der Außenwelt abschneidet.[10]
  • Die Qinghai-Tibet Eisenbahnlinie wird geschlossen.[19]
  • 21. Dezember, Großbritannien: Steinkreise und Monolithen brechen plötzlich aus der Erde hervor, während die Ley-Linien im ganzen Land aktiv werden.[6]
  • 24. Dezember: Hunderte Japaner, die in einem Hochgeschwindigkeitszug den Fuji passieren, werden Augenzeuge, als der Große Drache Ryumyo über dem Berg erscheint.[2]
  • 24. Dezember, Texas, USA: Zum exakt gleichen Zeitpunkt der Sichtung von Ryumyo in Japan, führt der indianische Schamane Daniel Coleman seine Mitinsassen aus dem Abilene Re-Education Center in die Freiheit. Versuche der Wachen die Gefangenen zu stoppen, scheitern an einem magischen Schutz, den Coleman einsetzt.[2]
  • 24. Dezember: Die Hauptkabine des primären Marsmoduls von Operation Discovery erleidet einen massiven Systemausfall. Das Raumschiff stürzt auf die Planetenoberfläche, fünf der acht Astronauten kommen dabei ums Leben. Die überlebenden drei Crewmitglieder kehren in der Kommandokapsel zur Erde zurück. Die meisten Proben konnten gerettet werden.[5]
  • 24. Dezember, Australien: Der erste Manasturm fegt durch den Outback in New South Wales. Feuerstürme zerstören Gebäude, ganze Schafsherden werden verstümmelt und auf unerklärliche Weise transformiert. Hunderte Menschen berichten von merkwürdigen Emotionen, Sinnesüberflutung und anderen Phänomenen. Eine Woche später folgt der nächste Manasturm.[21]

Rabenauge :> AUGMENTED

Neue Kategorie (Videos), zunächst nur für die Pause während ich die Rabenwelten umräume.

Das Vid ist leider sehr kurz, aber wat ne schöne AR-Reboot Sequenz :)

Shadowrun | Vergessene Hotspots | Teil 1

Das Folgende sind quasi Schnippsel vom Arbeitstisch – Dinge, die es nicht ins Berlinbuch geschafft haben, sei es weil ich selbst diese Ideen nie eingereicht habe oder sie in einer der Brainstormingphasen abgeschossen wurden. Enjoy!

Hallo zusammen! Bei meinen Wanderungen und Amokfahrten durch Berlin fallen mir gelegentlich Orte auf, die bisher irgendwie von anderen Guides und Files übersehen wurden und daher ein ziemliches Schattendasein (ha, ha) führen. Hier kommen ein paar von ihnen, kompakt und straight aus der Memofunktion meines Links.

– Tolstoi

Kirche zum Dornbusch
Oranienburg (Birkenwerder) – Hauptstraße 52

Der Dornbusch ist eine ehemalige evangelische Kirche, die von irgendeinem Schüler von wem auch immer 1849 gebaut wurde. In der glorreich freien Zeit des Status F fiel ihre Nutzung brach, bis sich irgendwann eine Glaubensgemeinde der pormoryanischen Tradition hier einnistete. Nach wie vor profitiert der Konvent hier davon, in einem Niemandsland zu leben, denn bis zum Stadtteil Birkenwerder ist die Kontrolle der Oranienburger Bezirksleitung noch nicht vorgedrungen (das neuverlegte Energie- und Kommunikationsnetz übrigens auch nicht). Man achtet hier sehr darauf, auch keine Clashs mit Bezirk, BERVAG oder der Sondereinheit zu provozieren: Man ist eine kleine, unauffällige Gemeinde, deren Mitglieder im engeren Umfeld des Kirchenbaus leben.

Dornbusch. Der Name ist Programm. Sag ich jetzt mal so für die Insider.
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Le Voltaire
Reinickendorf (Waidmannslust) – Avenue Charles De Gaulle 12

Der Club „Le Voltaire“ liegt in einem niedergegangenen, großen Geschäftskomplex der so genannten „Cité Foch„, einer im letzten Jahrhundert für französische Offiziere gebauten Wohnanlage, in die nach deren Abzug hätten Bonner Beamte ziehen sollen, was diese aber nicht taten (wohl wegen der abseitigen Lage), wodurch das ganze Ensemble schon vor dem Status F zur Hölle ging. Heute ist das Cité Zentrum (ähnlich der ganzen Cité) mitten im erneuerten Wohnpark Waidmannslust ein gtraffittiüberdeckter Klotz, ein „Schandfleck“, eine schwärende Wunde, im deren Innerem sich aber tatsächlich ein dekadenter „In Club“ nur für Eingeweihte mit geradezu römischer Dekadenz befindet. Die umgebende Citè Foch ist Ganggebiet der Front Liberté, einer höchst aggressiven Krawallgang, und nur wer ein RFID Schmuckamulett des Clubs trägt wird auf dem Weg zum Club (und nur dort) unbehelligt gelassen.

Schwarzer Hahn
Spandau (Staaken) – Hahnebergweg

Das Fort Hahneberg ist der letzte der preußischen Festungsbauten und befindet sich abseits am früheren Westrand von Berlin, der nun durch Eingemeindung Falkensees weiter nach Berlin reingerutscht ist, als den Betreibern lieb sein kann. In der Festung nämlich hat sich ein Ring von Schmugglern, Schiebern und anderen zwielichtigen Connections niedergelassen, die hier – unter dem Status F als quasi-legales „Syndikat Schwarzer Hahn“ – eine Art „Service Center für Shadowrunner“ betreiben (und seither darauf hoffen, dass man sie auch weiterhin übersieht). Als solches ist der Hahn auch weiterhin der ideale Treff-, Munitionier-, Aufrüstungs- und Rückzugspunkt für Runner, Autonome Zellen und Sprawlguerilleros im Berliner Westen.

Der Hahn ist zum größten Teil unterirdisch gelegen, eine von außen kaum zu erkennende, zwischen verwilderten Hügeln verborgene Anlage geheimer Kammern, betrieben von einer revolutionären Befreiungszelle, die auch Räume für Meetings oder als Lager vermieten (prima zum Unterstellen von Fahrzeugen). Auch Unterkünfte gibt es – in den Baracken des Forts. Die Umgebung des Forts ist auch nach Ende des Status F nach wie vor vermint, neu hingegen ist eine in der „Kehlkaserne“ gelegene Destille, die sich zu einem der wichtigsten Shadowrunner Treffpunkte in Spandau entwickelt hat.
Russenrigger

Club Lynar44
Spandau (Zentrum) – Lynarstraße 44

Und wir bleiben in Spandau. Die Lynarstraße ist eine üble Ecke, der Lynar44 ist aber Legende, und das bereits seit den glorreichen Tagen des Radio Radikal (der F-Zeit). L44 ist die Heimbühne des Berliner Trog Hop Stars Alaksi, der 2067 von einer feindlichen Kurdengang erschossen wurde (man erinnere sich an die 14 Tage „Spandauer Bürgerkrieg“ damals). Heute ist der L44 ein Clash Club für Gang Battles und alle Boyz der Hood, eine Bühne für Slams und Rhyme Battles, auch für Messerstecherein und Schlimmeres.

Ah, der Lynar44. If you can make it there, you’re dead.
Seismoskop

Vergesst die Lynar! In Staaken geht es richtig ab!.
Staaken Schnaake Topkilla 666

Shadowrun | KNARREN! Ceska Assault MP

Willkommen bei der aktuellen Ausgabe von Knarren! – dem Schattenmagazin für Knarren-Enthusiasten und solche, die sie verhaften wollen. Falls du die vorherigen Teile verpasst hast: Hier findest du KNARREN! Teil 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 und 12 und noch viele, viele KNARREN! mehr. Das Bild oben ist nicht von mir, und ich habe leider auch keine Ahnung von wem es ist. Für Hinweise bin ich dankbar.

Ceska mag verschrien sein als das Waffenlabel des kleinen Mannes, aber nicht umsonst hat die Ostblock-Marke treue Fans nicht nur unter Gangmitgliedern, sondern auch unter Söldnern und Schattenläufern. Das heute vorgestellte Ceska Assault MP ist keine Neuentwicklung und hat insofern eigentlich in unserem Waffenmagazin nichts verloren – bei einem jüngst erfolgten Berlin-Besuch unseres Reporters Stonewall jedoch fiel ihm dieser Klassiker zunächst ins Auge und dann in die Hände, weswegen wir uns ihm in einer Retrospektive widmen.

Stonewall mal wieder. Verdamte fuck Retrospektiven. Wer rennt denn noch heute mit solchem Ostblockschrott rum?
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Zum Beispiel halb Berlin? Ohne Scheiß: In keiner Stadt wirst Du mehr Ostblock-Militärwaffen finden als da, und eine ganze Reihe Ceska-Waffen gammeln da seit dem Krieg rum. Die Dinger werden zerlegt, repariert, aufgebohrt, liebevoll instand gesetzt, gepflegt, abgesägt, verlängert, mit Sensoren aufgerüstet, glattgefeilt, gefinished, verchromt, mit Bajonetten ausgerüstet, in Koffer eingebaut, an Motorräder angeschraubt … praktisch alles außer zu Fritten serviert.
Silod Sneka

Und warum auch nicht? Ne Wumme ist ne Wumme ist ne Wumme. Ceska Waffen sind No Fuzz und waren es schon immer. Die Dinger sind wie eine Harley zum Ballern: Mit nem Schraubenzieher und etwas Verstand von jedem selbst zu reinigen und zu reparieren, widerstandsfähig, dreckresistent. Halt ne Waffe wie sie sein soll und wie sie Dir auch im Krieg was nutzt, fernab des Lagers, wenn Du Dich tagelang durch den Matsch der Pripjetsümpfe kämpfst (oder halt durch Oberschweineöde nach Sundown).
Bes_Moses

Ist ja schon gut ihr alten Säcke. Dann fightet doch mit euren Museumsstücken. Blas ich euch halt den Arsch weg. Mir doch egal.
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Die Ceska Assault MP ist eine robuste und gut verarbeitete Maschinenpistole, die in verschiedenen Varianten seit 2008 auf dem Markt ist. Damit gehört die Reihe zu den am Längsten produzierten Waffenserien, praktisch nur noch übertroffen von den Waffen der AK-Reihe, die ebenfalls aus dem Osten kommt. Im Design straightforward und ohne Schnörkel gebaut, wirkt die Assault MP auf den ersten Blick reichlich groß, ist aber dabei sehr handlich und hat ein angenehm geringes Gewicht. Schraubt man sie auf, entdeckt man sofort den Vorteil fehlender Miniaturisierung: Alle beweglichen Teile der rein mechanischen Waffe sind gut erreichbar und leicht zu zerlegen, was die Waffe zu dem Äquivalent einer Do-it-yourself MP für Bastler macht. In der Performance hat die Waffe schon ob ihres Alters natürlich leichte Nachteile gegenüber modernen und elektronisch aufgerüsteten Waffen – dafür aber ist die Ceska weltweit für geringes Geld verfügbar und tatsächlich so verbreitet, dass sie als fast schon anonyme Waffe gelten muss.

Ceska Assault MP Automatikpistole – 4K | PB – | SM/AM | RK 0 (1 mit Schulterstütze) | 36(s) | 7E (in Berlin 5) | 320,–

Die Waffe verfügt serienmäßig über einen Unterlauf-Granatwerfer für Minigranaten. Würfe zum Reparieren oder Modifizieren dieser Waffe sind um 1 erleichtert, sofern die Modifikation mechanischer Natur ist (z.B. Laufverlängerung, Blockade entfernen, Austausch der Griffschalen etc.). Elektronische Modifikationen (z.B. Anbau eines Smart Systems) sind um 1 erschwert.

Shadowrun | Runner’s Dirty Tricks: Fooling Big Brother

Hoi und willkommen zu RDT, dem Open Source Shadowzine für eure Überlebenstricks. “Warum der Konkurrenz beim Überleben helfen?” fragt man sich. “Warum überhaupt Blogs?” frag ich dagegen. Ich porne hier einfach mal ab. Meine Trix kommen direkt von der Straße. 100% Lowlife-Tested, Mann.

Mit Gesichtsbemalung gegen Big Brother

Der Trick ist uralt und beweist, dass nicht jeder Trick neu sein muss, um zu funktionieren: Unregelmäßige, zufällig wirkende Gesichtsbemalungen foolen auch heute noch den größten Teil der erkennungsdienstlichen Kamera Software im öffentlichen Straßenraum, auf dem Konzerncampus und erst recht in gesperrten Bereichen.

Warum „erst Recht“? Nun, Erkennungs-Software dient nur einem einzigen Zweck: Aus einer großen Auswahl von Gesichtern ein bestimmtes herauszusuchen. Kameras in gesperrten Bereichen aber bekommen gar nicht übermäßig viele Gesichter zu sehen – im Gegenteil sitzt bei ihnen entweder ein lebender Operator an den Sensoren, oder sie haben umgekehrt eine umgekehrt gepolte Erkennungssoftware (eine, die IMMER Alarm auslöst, wenn jemand zusehen ist – ES SEI DENN derjenige wird per ID-Erkennung als autorisierte Person erkannt).

Der Natur der Sache nach gibt es zwei Faktoren, die sich positiv auf die Qualität einer ID Soft auswirken:

  1. Die Menge der zu sehenden Personen an einer einzelnen Kameraposition
  2. Die Menge des zur Verfügung stehenden Geldes für 1 Kameraposition

Wenn es so etwas wie eine Faustregel im Sicherheitsbereich gibt, dann die, dass nur bei gleichzeitigem Peak BEIDER Faktoren ein solch teures ID System im Einsatz ist, dass auch Gesichtsbemalung keinen Effekt mehr hat. Dieser Umstand ist mit anderen Worten etwa in Konzern Malls oder in Konzern Wohnanlagen gegeben – dort also, wo es schon wieder egal ist, weil man mit einer asymmetrischen Gesichtsbemalung ohnehin auffallen würde.

HomunCOOLus :: Was? Wieso das denn? Es gibt Modetrends in so gut wie jeder Subkultur, zu denen Face Apps gehören, die als Tarnung taugen.

Silod Sneka :: Stimmt schon. Aber weil die Konzerne wissen, dass man ihre ID Soft mit dieser Bemalung austricksen kann „empfehlen“ sie ihren Drohnen aus allerlei vorgeschobenen Gründe, auf Gesichtsbemalung jeder Art zu verzichten. Ich hab schon gefakete Berichte über angebliche Hautkrebs auslösende Gesichtsschminke gelesen, Meldungen über Studien wonach böse böse Jugendgangs um so-und-so viel Prozent bevorzugt Leute mit Gesichtsbemalung angreifen und Studien, die sozialwissenschaftlich belegen, warum das so ist (Auftraggeber: rate wer).

Früher kam noch die Zahl der Kamerapositionen, die abgedeckt werden müssen, als schwächender Faktor hinzu. Seit aber die ID Erkennung nicht mehr via Hardware in der Kamera geschieht, sondern als Einmal-Lizenz für den ganzen Betreiber bezogen wird, ist dieser Faktor egal geworden (jede Kamera von der Stange ist heutzutage präzise genug, um den technischen Anforderungen jeder ID Erkennungs Software gerecht zu werden – die Frage der Erkennung ist eine reine Software-Frage geworden).

Regel-Umsetzung: Zum erfolgreichen Einsatz von Gesichtsschminke ist eine vergleichende Probe auf Verkleiden + Intuition gegen die Stufe des Systems erforderlich. Der Charakter erhält einen Würfelpoolmodifikator von +1, wenn das System versucht, ihn aus einer Menschenmenge herauszufiltern. Damit ist dieser Trick zwar weniger wirksam als Gesichtsprothesen und Chirurgie, dafür aber auch fast kostenlos und jederzeit schnell einsetzbar.

Das wahre Leben trifft Shadowrun: Catalyst in Schieflage

Aus aktuellem Anlass kommt der Artikel der Woche heute schon … äh … heute (statt Samstag).

Wie einige oder alle gehört haben mögen oder nicht, ist etwas faul bei Catalyst. Oder eher: Catalyst musste entdecken, dass die große Shadowrun-Tradition fortgesetzt wurde, nach der irgendjemand im Shadowrun Verlag einen beherzten Griff in die Kasse tut und sich damit in vollem Einklang mit der Megakonzernmentalität innerhalb der Spiellinie bewegt.

Was man ja durchaus für einen schlüssigen Beweis der „ich spiele es, also verhalte ich mich auch im realen Leben danach“ Theorie der auch im TV nicht immer wahrheitsgemäß geführten Killerspiele-Kritik (zu denen lt. BILD auch Final Fantasy VII zählt) halten könnte.

Für alle die unter einem Stein leben, sich nicht die Bohne für Shadowrun interessieren oder dem System sogar die Pest an den Hals wünschen, da bei einem Niedergang von SR endlich mehr Aufmerksamkeit auf ihr eigenes mickriges Fanboy-System fallen könnte, hier die Fakten (oder das, was aktuell feststeht):

Wie auch im deutschen Raum bereits bei SirDoom gemeldet (er war wider mal der Erste, Damn you! :) ) erschien im Dumpshock-Forum (DEM internationalen Shadowrun-Board schlechthin) eine Meldung (das ist tatsächlich ein privater Post) von Frank Trollmann, in dem im wesentlichen das baldige Ende von Shadowrun bei Catalyst (nämlich: das Ende von Catalyst) vorhergesagt wird (den Originalpost samt deutschsprachigen Reaktionen darauf findet ihr hier im deutschen Shadowrun Forum bei Pegasus und hier nochmal in den Foren des Technoschamanen).

Die wichtigsten Statements von Frank Trollmann:

  • Catalyst Game Labs steckt in finanziellen Schwierigkeiten
  • Einer der Inhaber und Gründer hat 850.000 Dollar unterschlagen.
  • Das sind 40% des Gesamtumsatzes im letzten Jahr.
  • Durch diesen Fehlbetrag fehlt Catalyst das Geld, neue Bücher in Druck zu geben, da der ja vorfinanziert werden muss. Als Beispiel rechnet Frank vor, dass eine Auflage von 50.000 Stück wie bei Runner Havens im Vorfeld Kosten von 150.000 bis 250.000 Dollar verursacht, um die Bücher zu drucken und zu den Händlern zu bringen (tatsächlich darf aber bezweifelt werden, dass Catalyst Auflagen von 50.000 Stück bei Ergänzungsbüchern raushaut).
  • Außerdem halten mehrere Freelancer (die ja den Löwenanteil von Text und Artwork der Bücher liefern) ihre Veröffentlichungsfreigaben zurück, da sie zu Recht befürchten, nicht bezahlt zu werden.
  • Es wird eine Anklage wegen Unterschlagung erhoben werden, aber das nützt Catalyst nichts. Catalyst gehören nicht die Shadowrun Rechte, diese gehört Topps. Wenn in einigen Monaten das Geld für die Lizenz an Topps bezahlt werden muss, kann Catalyst diese Zahlung nicht leisten, also verliert Catalyst die Lizenz.
  • Was Catalyst an Restgeld verbleibt, wird für Nachdrucke in kleiner Auflage verwendet (er gibt als Beispiel 3.000 weitere Exemplare des Runner Companion an); neue Produkte wie der der lang erwartete Almanach oder der Corporate Guide können hingegen nicht hergestellt werden, obwohl sie fertig sind (und gerade im Corporate Guide sind 7 meist ganzseitige Bilder und der Shiawase-Artikel von mir drin *schnief*).
  • Unter diesem Eindruck haben bereits mehrere Shadowrun Autoren gekündigt, einige weitere werden folgen.
  • Natürlich sind hiervon auch Battletech und Eclipse Phase betroffen.
  • Für Shadowrun zeichnet Frank das Szenario, dass die Lizenz von jemand anderem übernommen werden wird, möglicher Weise einer neu gegründeten Firma. Immerhin hat man von Shadowrun satte 850.000 Dollar klauen können, es steckt also eindeutig Geld in der Marke und Linie.
  • Außerdem erinnert Frank nochmal an den Fall FASA und FanPro, wo die Dinge ähnlich lagen (betreffs Geld das verschwindet oder umhergeschoben wird und Firmen die wegen wirtschaftlichem Missmanagement und Betrug zusammenbrechen).

Nach Franks Posting meldet sich Catalyst mit einer Pressemeldung zu Wort, die seitdem über verschiedene Wege (inkl. Facebook) verbreitet wird.

Die wichtigsten Inhalte der Catalyst Pressemeldung auf deutsch:

  • Catalyst hat vor Kurzem eine Finanzprüfung des Unternehmns durchgeführt.
  • Dabei kam heraus, dass die Firma im Laufe der letzten Jahre enorm gewachsen ist, nämlich von einer kleinen Gruppe Hobbygamer zu einem echten Wirtschaftsunternehmen.
  • Allerdings kam auch heraus, dass im Zuge dieses Wachstumsprozesses organisatorisch und buchhalterisch nicht alles reibungslos abging, genauer gesagt: Dass Geld fehlt. Offenbar hätten sich bestimmte Laxheiten im Umgang mit Geld (soll unter Rollenspielern und Hobbygamern ja vorkommen) über die Jahre gehalten, so dass der dafür verantwortliche Eigentümer dem Unternehmen nun eine satte Stange Geld schuldet.
  • Dabei hebt Catalyst hervor, dass besagter Eigner voll bei der Prüfung und Ermittlung kooperiert habe.
  • Die gegenwärtigen Eigentümer von Catalyst erfuhren hiervon am Montag (15.3.2010), und es wurden sofortige weitere Prüfungen und eine Umstrukturierung der Verwaltung beschlossen, um das Problem zu beheben. Mit Partnern und den unbezahlten Freelancern befindet man sich bereits im Gespräch.
  • Catalyst ist beschämt, dass es zu einer solchen Situation kommen konnte, hofft aber dass ihre Bemühungen, die Sache zu klären, die Fans dazu bringen werden, dem Unternehmen die Treue zu halten.
  • Und Catalyst wird alle Spiellinien, allen voran Shadowrun, weiterhin herstellen.

Die Situation selbst – dass es eine Unterschlagung gab, vermutlich auch die Höhe – ist also unstrittig. Nur die Konsequenz daraus ist es. Während Frank nahelegt, Catalyst Game Labs sei am Ende und werde die Lizenz definitiv verlieren, weil Catalyst weder die Reserven zur Publikation neuer Bücher noch zur Erfüllung des Lizenzvertrages bei Topps habe, sagt Catalyst, dass die Sache zwar tragisch sei, man aber kooperativ zusammenarbeite – auch mit dem Schuldigen – und die Sache irgendwie hinkriegen wird.

Dass so ein konzernerisches Kudelmuddel natürlich ausgerechnet SHADOWRUN betrifft, hat schon einiges an Komik – tatsächlich wurde in den Dumpshock Foren schnell gewitzelt, das Ganze sei eine geile Vorlage für einen Run und das hysterische Gefasele und Verschwörungsgeunke auf Dumpshock nähere sich gefährlich Jackpoint-Niveau. Was wiederum einen Dumpshock Nutzer dazu brachte, der Diskussion kurz den SR Look zu verpassen:

Im Dumpshock Forum kommuniziert (Stand heute 11:00 Uhr) vor allem der Line Developer von Shadowrun, Jason Hardy, mit.

Von Jason Hardy war bisher als Antwort auf Fan-Fragen zu hören:

  • Morgen (18.3.2010) trifft er sich mit der Geschäftsführung und den Eignern zu dem Thema, darunter auch und vor allem der Frage der Freelancer-Bezahlung. Er verspricht alles, was er erfährt, an die Fans weiterzugeben.
  • Fans empfiehlt er, die Ruhe zu bewahren. Panik hilft keinem. Und Angebote, kostenlos für Catalyst zu arbeiten, um der Firma und Shadowrun zu helfen, seien zwar löblich, aber wer etwas leiste müsse dafür auch bezahlt werden.
  • Alle Untergangsszenarien gehen von dem scheinbaren Fakt aus, Catalyst habe kein Geld für die Produktion weiterer Bücher. Davon hat er als Line Developer hingegen noch nichts gehört.
  • Auf den PDF-Vertrieb hat die gegenwärtige Situation in jedem Fall keinerlei Einfluss.
  • Die Shadowrun Lizenz läuft in einigen Monaten ab. Jason hat das Management ersucht, hierzu ein öffentliches Statement abzugeben.
  • Fans, die Sorgen haben, ihre vorbestellte Limited Edition von SR4 werde nicht geliefert und ihr Geld sei verloren sagt er, dass diese sich gegenwärtig an Bord eines Frachters auf dem Weg in die USA befindet und sofort weiterversendet wird. Auf die Abläufe und Liefertermine hat die gegenwärtige Situation keinerlei Einfluss.

Was sonst noch war:

Wem gehört eigentlich Shadowrun?

Ein gutes Thema für diesen Anlass. Und ein echt Shadowrun-mäßiges. Denn die Verschachtelungen sind schon im Hobby-Bereich genial komplex. Da kommt einem die verschwurbselte Verschachtelung von Besitzverhältnissen bei Shadowrun schon gar nicht mehr so Sci-Fi vor:

  • Als FASA Interactive (eine Tochter von FASA Corp) durch Microsoft gekauft wurde, gingen die Shadowrun Computerspielrechte an FASA Studios und blieben bei Microsoft. Die Firma Smith & Tinker haben 2007 die Lizenz von Microsoft erhalten, Shadowrun Computerspiele zu entwickeln.
  • Als FASA Corp (die Rollenspiel Firma) die Türen schloss, gingen alle Shadowrun Rechte außer die für Computerspiele an WizKids.
  • Als WizKids durch Topps gekauft wurde, gingen diese Shadowrun Rechte an Topps.
  • Als NECA WizKids von Topps kaufte, behielt Topps die Shadowrun Rechte (außer, wie gesagt, die Computerspielrechte). Topps, im übrigen, macht sein Vermögen mit Baseball-Sammelkarten, und die einhellige Meinung ist dass Shadowrun innerhalb deren Portfolios einen Winzling darstellt.
  • FanPro produzierte Shadowrun unter Lizenz von WizKids. Als FanPro die Shadowrun Produktion einstellte, übernahm Catalyst Game Labs, ein Unternehmen von InMediaRes, die Lizenz zunächst von Wizkids und später direkt von Topps.
  • Laut einer Pressemitteilung von 2008, steht eine Lizenzverlängerung in diesem Jahr an. Oder eben auch nicht.

(Quelle)

Im übrigen spekuliert Schwarzeis im Pegasus-Forum, dass Pegasus seine Lizenz nicht von Catalyst, sondern direkt von Topps habe:

„Wenn ich die alte Pegasus Pressemitteilung (http://www.pegasus.de/137+M5b65a9fcced.html) zur deutschen Lizenz richtig verstehe, ist Pegasus nicht Lizenznehmer von CGL, sonder von Topps direkt („Wir sind überglücklich, unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit Topps nun auch mit Catalyst Game Labs / In Media Res (ebenfalls Lizenznehmer von Topps) auf dem nächsten Level weiterführen zu können.“). Demnach müsste Pegasus auch bei einem eventuellen zukünftigen Auslaufen der SR-Lizenz von Topps an CGL weitermachen können. Vielleicht nicht mit neuen Übersetzungen der CGL-Bände (hängt vom Inhalt der entsprechenden Verträge zwischen CGL und Pegasus ab), wohl aber mit eigenen Veröffentlichungen. Zudem könnte man die Lücke mit einer Intensivierung der europäischen Zusammenarbeit füllen und z.B. weitere französische Produkte übersetzen.“

Soweit der aktuelle Stand.

Nachtrag 17.3.2010 18:30 Uhr: Dieser Artikel von Infernal Teddy beschäftigt sich intensiver mit den Marken/Spielen von Catalyst und analysiert deren Verlustrisiko und Chancen auf weiteres Bestehen im „Worst Case“. Sehr lesenswert!

Nachtrag 18.3.2010 8:30 Uhr: Es wurde in einigen Foren debattiert, ob die von Frank angegebene Auflagenhöhe in der Beispielrechnung (50.000 Stck) stimmt oder nicht. Sie stimmt nicht: Catalyst produziert seit einigen Jahren Kleinauflagen von 3.000 bis 5.000 Stück, wie viele andere Rollenspielverlage übrigens auch. (Quelle: Franks Post im Gaming Den). Im gleichen Thread sagt Frank, dass die Lizenzverlängerung bei Topps, die bisher immer mit „in einigen Monaten“ angegeben wurde, im Juni stattfindet (ob das stimmt oder nicht, keine Ahnung). Außerdem wird dort und anderswo derjenige Eigner, der Geld unterschlagen hat, namentlich benannt (was ich nicht wiederholen möchte, da das IMO bei einem nicht gerichtlich geklärten Fall als Verleumdung betrachtet werden kann, völlig egal wie „unstrittig“ die Sache in Foren bezeichnet und diskutiert wird).