Shadowrun | Onur

Das Bild ist nicht von mir (Quelle mir nicht bekannt, aber scheint aus GTA IV zu sein)

Die Nummer zwei des organisierten Verbrechens in Berlin hinter den Vory (der Russenmafia) sind die Grauen Wölfe der türkischen Maffiya, die in Form mehrerer Banden in Berlin operieren. Eine jener Banden wird von Onur angeführt, der an sich zwar nur ein kleines Licht sein mag, aber umgekehrt noch viel vorhat und seine sehr übersichtliche Operation in den letzten paar Jahren kräftig ausgebaut hat. Im Gegensatz zu typischen „Gangs“ unterhalten seine Wölfe kein geschlossenes Gang-Gebiet, sondern die Wölfe kontrollieren mehrere Nachbarschaften im Kreuzberger „Milljöh“, so z.B. den Kiez Zossener Straße, den Hermannplatz und das Fränkelufer – nicht gerade direkt benachbarte Gebiete. Angefangen hat die Bande mit Diebstahl und Raub, inzwischen verlegt sich die Gruppe aber verstärkt auf Schutzgelder und die Übernahme des Geschäftes unabhängiger Drogen- und Zigarettendealer – womit sie den Geschäften anderer Syndikate gefährlich nahe kommen. Bisher zumindest gehen Onurs Wölfe ihren Geschäften aber unbehelligt nach – wozu gewiss auch beiträgt, dass Onur auf jede Form von Unkooperativität mit überzogener Gewalt reagiert. Diese „Kampagne“ aus z.T. blutigen Exempeln hat ihre Wirkung nicht verfehlt, so dass Onur zwar in jedem seiner Kieze verhasst, aber eben auch zu Tode gefürchtet ist…

Daedalus

Hangout: Shisha-Café Göz (Zossener), Discothek köşk (Hermannplatz, in der Kaufhausruine)

Profession: Schieber/Schläger

Kontakt: Jesse, Paris

Werte:
Attribute – K 4 | G 3 | R 4 | S 4 | C 1 | I 2 | L 2 | W 2 | ESS 5 | INI 6 | ID 1
Fertigkeiten – Athletik 2, Ausweichen 3, Gebräuche 1 (Unterwelt +2, Straße +2), Gewehre 3, Pistolen 2, Knüppel 3, Einschüchtern 4, Wahrnehmung 2, Waffenloser Kampf 1
Cyber/Bioware – Zahnbehälter, Schutzgläser, Cyberohr-2 (Audioverbesserung-4, Balanceverstärker (+1 Würfel auf Klettern, Balancieren etc.), Audioverbindung), Adrenalinpumpe-1, verwendet Kampfdrogen (Cram)
Bewaffnung: Remington Schrotflinte (Angriff 6, Schaden 9K(f), PB +2, Modus HM, Rückstoß (1), Muni 8(m)), verchromter Ruger Super Warhawk Revolver (Angriff 5, Schaden 6K, PB -2, Modus EM, Rückstoß –, Muni 6(tr), Sprenggranate (10K, PB -2, -2/m)
Rüstung – Panzerjacke (8/6)
Sonstige Ausrüstung – Erika Elite Kommlink mit Renraku Ichi und Sim-Modul (BTL-fähig) sowie Subvokales Mikro, Brille mit Blitzkompensator und Sichtverbesserung-2
Spieltipps – gefährlich, aggressiv, am Gefährlichsten wenn ganz ruhig, einschüchternd, unberechenbar, jährzornig.
Zustandsmonitor – ❏❏❏|❏❏❏|❏❏❏|❏

Shadowrun | Jesse (SC)

Das Bild ist nicht von mir (Quelle mir nicht bekannt)

Der Typ ist ne Nullnummer ohne glückliche Hand für irgendwas. Hält sich für Wunder den Pokerzocker – steht aber so hoch in der Kreide, dasses mit sein Skillz nicht weit her sein kann. Wenn du auf der Suche nach Talent bist, dann halt dich man lieber an Leutz die was drauf haben. Nicht an son Judenbengel der wo bei sein Mutti wohnt.
Onur

Die wenigsten Leute rallen es wirklich, aber es gab und gibt in Berlin nicht nur jüdische Gemeinden, sondern sogar’n Kibbuz. Vielleicht gibt’s auch mehrere davon, keine Ahnung – Jesse ist jedenfalls aus’m Adama Kibbuz. Richtig tief gläubig ist er wohl nicht, aber zwischen Großem Dschihad, Nazipack und Rassenhass – und jetzt halt den Konzernen – hat die Gemeinde eng zusammenrücken müssen, um nicht unterzugehen. Im Adama Kibbuz hier ist der Gedanke der Diaspora XL lebendig, denn der ist von israelischen Flüchtlingen nach dem Giftangriff Anfang des Jahrhunderts gegründet worden. Vielleicht haste mal von Salomon gehört – der ist Rabbiner vom Kibbuz. Anyway: Was Jesse echt drauf hat, ist mit Leuten zu quatschen. Weil er sich echt für die interessiert, und voll durchschaut. Ich mein: Ich bin weiß Gott nicht immer seiner Ansicht, und er hat ne ziemlich fiese Meinung von den meisten „Survivors“ hier – was mich wohl einschließt – aber er hat mich echt ertappt bein paar Sachen, und da hab ich nachgrübeln müssen. Echt heavy. Na anyway Süßer: Wennde das hier liest, ich denk an dich! Und denk dran: Frieden ist, wenn keiner mehr am leben ist der auf dich ballern kann. Stay safe!
Reza

Der Anteil, den der Adama Kibbuz an Jesses Wesen hat, scheint für seine Freunde (und jene, die das Prinzip jenes Kibbuz kennen) auf der Hand zu liegen: Jesse ist einer der nettesten Menschen, den sie kennen. Er besitzt scheinbar keinerlei Vorurteile gegen unideologische Andersartigkeit. Egal welche Hautfarbe, geschlechtliche Ausrichtung oder ob es sich um Metamenschen oder Norms handelt, es ist ihm schlicht fremd, dies positiv oder negativ zu konotieren. Dennoch ist Jesse kein alles liebender Gutmensch, welche so selbstgerecht mitleidig auftreten und selber grundsaetzlich der „Norm“ angehören.

Jesse ist sich der Vorteile seiner Hautfarbe, seines Mannseins, seiner Heteroidentität, seiner Bildung und seines Menschseins durchaus bewusst und geht damit sehr kritisch um. Ein Wesenszug, der ihn in den Augen jener, die weniger begünstigt vom Leben sind, zu einer sympatischen und seriösen Persönlichkeit unbedingten Veretrauens machen. Jesse ist dabei kein Freund von Gleichmacherei oder ein Anhänger des Wegdiskutierens von Andersartigkeiten – er verwendet vielmehr schlicht die Selbstdefinitionen der Marginalisierten, um eine Verbindung zu ihrer Denk- und Erwartungshaltung aufzubauen.

Tatsächlich kommt Jesse überraschend schnell mit den meisten Leuten gut aus, und es gelingt ihm ebenso schnell, Vertrauen zu erwecken, vorallem dann, wenn er es wirklich darauf anlegt. Natürlich helfen ihm dabei auch die Kommunikations-Skills, die er sich angeeignet hat und die von Counceling über Meta Kommunikation bis hin zu GFK und Back&Forth reichen. Hier kann er sich behaupten – zumindest solange, wie es etwas zu bereden gibt.

Ein entscheidender Nachteil, der sich daraus ergibt, ist dass man ihn gemeinhin als ungefährlichen Softie betrachtet, was zwar an sich nicht fatal ist, in einer gewalttätigen Welt aber oft die halbe Miete bei der Bewältigung von Problemen ist. Zwar kann Jesse bei Bedarf in die Rollen eingeübter dominater Personas schlüpfen – aber ein Ersatz für körperliche Abschreckung ist auch dies nicht immer.

Auch hat er Schwierigkeiten, mit Situationen oder Personen umzugehen, bei denen jede Kommunikation hinfällig ist. Hier weiß er auch selbst, dass er mit seinem Latein schnell am Ende ist. Kampfsituationen, speziell überraschend auftretende, machen ihn panisch. Er hat eine gesunde, will sagen: massive Angst vor Verletzung und Schmerzen, die um so größer wird, desto isolierter er in Kampfsituationen ist. Dabei ist es durchaus nicht so, dass er Auseinandersetzungen generell scheut – nur wenn diese jeder Kontrolle zu entgleiten drohen (seiner ebenso wie derjenigen auf seiner Seite – melden sich sehr deutlich seine atavistischen Fluchtinstinkte. Er kann sich vornehmen zu kämpfen und sich darauf einstellen – aber wenn er das Gefühl hat, dass die Rahmenbedingungen zu ungünstig sind, kann er sehr gut darauf verzichten, sich aus fehlgeleitetem Machisme heraus ein paar Kugeln fangen zu gehen.

Name: Jesse Edelman / Straßenname: Jesse / Rasse: Norm / Profession: Chamäleon

Gespielt von: Ascaso

Shadowrun | Lotte (SC)

Das Bild ist nicht von mir (Quelle mir nicht bekannt)

MEMLOAD ::: 03-04-2059 [„die Augen schließ zu, Kindchen, schlaf ein…“singt die dünne Stimme, „wenn der Morgen kommt sind sie alle dein, all die hübschen kleinen Pferdchen, all die hü…“ ein weiterer Hustenkrampf schüttelt ihren dürren Körper. „Träume von Gold und Edelstein, die Sonne lacht und sie sind all dein, all die hübschen klei…“] ::: END

MEMLOAD ::: 23-11-2060 […das Blut unter ihren Fingern ist noch nicht geronnen. Er kann noch nicht lange Tod sein. Das Mädchen greift nach dem Messer und setzt es am Arm des Mannes an. Ihr Blick streift das Gesicht des Toten, doch die breiige Masse beeindruckt sie schon längst nicht mehr. Sie schneidet. Haut und Muskeln klaffen auseinander, geben etwas metallisches frei. Jetzt muß sie aufpassen, Janni hat sich mal einen Finger abgeschnitten, als er die Klinge aus dem Arm einer Frau geholt hat. Aber das Mädchen weiß wie es geht. Noch ein Schnitt und sie hält die blutigen Messer in der Hand…] ::: END

MEMLOAD ::: 01-05-2063 […“Lotte“ sagt das Kind. Ihr Kinn ist trotig vorgereckt, die Augen funkeln. Stark sein. Die Schwachen sterben. Ich bin stark. „Ich bin von der Wilden13, sagt der Junge. Er hält ihr die Hand hin. Das Mädchen ist mißtrauisch. Aber dann lächelt der Junge und sie hat keine Angst mehr. „Ich hab etwas zu essen. Bist du hungrig, Lotte?…] ::: END

MEMLOAD ::: 23-03-2067 […das Mädchen rennt in den Eingang eines Hauses, wird hineingestoßen von dem großen schlanken Mann hinter ihr, der mit einer großkalibrigen Pistole auf das gegenüberliegende Hausdach zielt. Hinter ihr kommen noch drei Kinder. Sie sind mitgekommen um Lotte zu beschützen. Sowohl vor den fremden Verfolgern als auch vor den Männern, die gekommen sind um zu helfen, wie sie gesagt haben… Schon wieder Schüsse, überall Schüsse. Der kleine Junge wird förmlich auseinandergerissen. Er ist tot bevor er auf dem Boden aufschlägt. das Mädchen lebt…] ::: END

MEMLOAD ::: 2068 […der große schlanke Mann kümmert sich jetzt um das Mädchen. Lotte vertraut Alex, er trinkt mit ihr Schokolade und zeigt ihr wie man schießt. Er hat ihr eine Pistole und Granaten für ihre Zwille geschenkt…] ::: END

MEMLOAD ::: 03-04-2071 […das Mädchen steht in der Leere der Ruine und Glas knirscht unter ihren Springerstiefeln. Die Fenster blicken leer nach draußen. Irgendwo knattert ein Rotor. Die Tische im Computerraum sind noch da. Aber die Rechner und die Kinder sind weg. Auch sie. Fast erwachsen. Siebzehn. In der AR steht ein Kuchen mit Kerzen vor ihr. Aber man kann die AR nicht essen. Also pustet das Mädchen nur die Kerzen aus. Nimmt einen Schluck aus der Flasche und lässt ihr Glas auf dem kalten rissigen Betonboden zerplatzen…] ::: END

Name: KEIN EINTRAG / Straßenname: Lotte / Rasse: Norm / Profession: Allrounder

Shadowrun | Glinski

Das Bild ist nicht von mir, sondern von Keun-Chul von Deviantart.com

MEMLOAD::: „Det wär dann die hier“ brummelt der massige Ork in seinen nichtvorhandenen Bart, während er die mit Metallplatten verstärkte Altbautür aufschließt.

November hatte die Idee gehabt, einen Teil der Einkünfte des letzten Laufs zu poolen und in eine Art Meeting Point Schrägstrich Versteck Schrägstrich Unterschlupf zu investieren. Alex war dann mit offenen Augen durch die Weddinger Kieze gegangen, und ein paar Wohnungsbesichtigungen später stehen beide nun im funzelig beleuchteten Treppenhaus der Judenstraße 14.

Es ist der 14. Februar 2071, und durch die zersplitterte Scheibe im Treppenaufgang pfeift leise der Wind. Der Hauswart heißt Glinski und wohnt im Erdgeschoss links. Wie die meisten Hauswarte im Wedding ist er ebenso sehr Schlosser wie Elektriker, Sanitätsinstallateur wie Sonnenkollektorenbastler, Komhubwartungsdienst wie Mieteintreiber – und Torwächter, denn die Vordertür zur Straße ist mit soliden Platten verkleidet und nur von innen durch Entsperren eines massiven Stahlriegels zu öffnen.

Glinski schnieft und gähnt zugleich. Ein unheimliches und ziemlich widerliches Geräusch, das dadurch noch abstoßender wird, dass es in ein feuchtes Husten übergeht. Er wischt sich mit dem Ärmel die fleischigen Lippen ab und gestikuliert unbestimmt nach drinnen, wo Dunkelheit herrscht.

Die Wohnung öffnet sich in einen schmalen Flur, von dessen Wänden der Putz bröckelt. Tapetenreste liegen auf den Bodendielen. Kabel und ein paar Rohre sind Überputz verlegt, tauchen planlos aus dem Boden auf und verschwinden in der Decke, unsauber montiert, die Zwischenräume mit Lumpen abgedichtet. Es riecht nach Leere. Das Geräusch der eintretenden Stiefel und gemuffelte Geräusche benachbarten Lebens, dazu fahles Licht, das durch Ritzen in den Fensterverkleidungen fällt.

Glinski wurschtelt eine Taschenlampe hervor, schlurft den Besuchern hintendrein, als sehe er selbst die Wohnung gerade zum ersten Mal. Nach links ist ein kleines Bad mit Wanne und Klo, daneben die Küche. Nach hinten endet der Flur in einem toten Eck, wo jemand eine ganze Menge Gerümpel und Müll hinterlassen hat. Nach rechts führen zwei Türen, die vordere durch ein schmales Zimmer mit Balkontür und einen reichlich nutzloses, fast quadratischen Zwischenzimmerchen von der gefühlten Weitläufigkeit einer Telefonzelle in ein Zimmer mit Fenster, die hintere in den größten der Räume, 2 Fenster zur Straße hin, Altbaudecke mit Stuckresten und einem feuchten Fleck sowie einem Deckenhaken für eine Petroleumlampe.

„Gibt’s hier Strom“, will November wissen. Glinski schnaubt etwas, das ebenso gut ein Ja wie ein Nein gewesen sein kann, also zieht November einen Stromprüfer und nimmt den Sicherungskasten sowie die Steckleisten in Augenschein.

Alex unterdessen steht im Zimmer hinter den beiden Durchgangsräumen und ist ergriffen, obwohl er nicht sagen könnte von was. Etwas in dem Raum fesselt seine Sinne, wie ein fernes Echo, just außerhalb des Hörbereiches.

„Wer hat hier vorher gewohnt?“, ruft er über die Schulter. Glinski schlurft zu ihm, schweigt. Betrachtet die im Vergleich zum Rest der Wohnung noch halbwegs frisch tapezierten Wände und sagt: „Ne Weile her, dass hier jemand wohnte. Steigende Mieten. Gerüchte von Konzernräumungen. All sowat. Zuletzt warn hier ne Familie, aba nur kurz. Dafoa warn det zweeje so wie ihr, zwielischtsche Gestaltn.“ Er gähnt. Hustet. Schluckt. „Nen Gossengirl undn Zwiebelring, janz wer Vornehmes, wie er imma jetan hat.“ Schulterzucken. „Ham fast fünf Jahre hier gehaust, dann Zoff miteinander jekrischt, sie dann ab, er hier alleene, bis er sisch die Bude nisch meah leisten konnte, und dann isser wech, Mietschulden hatta aba da gelassen, wie nett, wa?“ Er streichelt die Wand. „Riesensauerei, das. Escht ma. Die Zwiebis sin die Schlümmpstn, tun imma wer weiß wie, unn hinnerdran verwohnse ihr Nest ärger als wien Schwazwälla.“

November kommt hinzu. Nickt. Strom ist da, der Generator des Hauses läuft auf Par, die Tür ist von früheren Bewohnern ordentlich verstärkt worden, die Nachbarschaft ist für Weddinger Verhältnisse safe, gegenüber liegt ein Krankenhaus, und in den Wohnblocks links und rechts wohnen die Mediziner die jene versorgen die sich die Klinik nicht leisten können. Die Wohnung liegt im Zweiten – hoch genug, dass man nicht einfach rein-, im Notfall aber gut raushopsen kann – es gibt ein Fenster zum Innenhof als Fluchtweg, der Hauszugang ist überwacht, so was wie eine Blocksicherheit gibt es auch, nur ein Kellerabteil gibt es nicht, weil der Keller komplett an „lichtscheues Gesindel“ vermietet wird.

Sieht aus, als würde die Wohnung den Ansprüchen der Runner genügen. Für’s Erste … :::END

Hangout: Judenstraße 14 im Wedding, Kneipe „Zur Assel“

Profession: Hauswart

Kontakt: Alex, Paris, Jill, November

Werte:
Attribute – K 4 | G 3 | R 3 | S 2 | C 2 | I 4 | L 2 | W 3 | ESS 6 | INI 4
Fertigkeiten – Diverse Berufsfertigkeiten (Reparaturen) 3, Gebräuche 1 (Straße +2), Pistolen 3, Wahrnehmung 3, Bewaffneter Kampf 2
Cyber/Bioware – Keine
Bewaffnung: Cavalier Deputy Pistole (Angriff 6, Schaden 5K, PB –1, Modus SM, Rückstoß –, Muni 7(t))
Rüstung – Abgetragene Sicherheitsjacke mit Kevlarflicken (5/3)
Sonstige Ausrüstung – Nach Anlass
Spieltipps – gelangweilt, desinteressiert, tolerant, konzernfeindlich, misstrauisch
Zustandsmonitor – ❏❏❏|❏❏❏|❏❏❏|❏

Shadowrun | Sigorsky

Das Bild ist nicht von mir, sondern von Katea von Deviantart.com

MEMLOAD::: Zu Hause fiel die Tür mit einem sanften magnetischen Seufzer ins Schloss. Vor ihm erwachte das Konzerncondo zum Leben, während hinter ihm das leise Trommeln zuschnappender Bolzen durch den Vorraum rieselten.

Aus dem Badezimmer schwoll das Geräusch einlaufenden Wassers. Irgendwo begann ein perfekt frisiertes Trideogesicht, die Nachrichten anzusagen. Sein Komlink rutschte geräuschlos über den Couchtisch, den er ohne dem Trid einen Blick zu schenken passierte. Vor ihm öffnete sich der Altar der Hausbar, spreizte die Türschenkel wie eine Geliebte. Weißes Licht, Nebel von Eis, klirren von Würfeln im Glas, schwappen kristallenen Alkohols.

Als er den ersten Wodka unten hatte, fand er seinen Blick in der verspiegelten Rückseite der Bar. Und er sah Scheiße aus. Obwohl, letztlich, alles glatt gelaufen war. Trotzdem: Es war ein hoher Preis gewesen. 62K, die er nicht hatte. Das heißt: 25K hatte er schon, Rücklagen. Für harte Zeiten. Und die Zeiten waren hart.

Klirren von Eis. Der zweite Drink. Glas in zwei Fingern, zwei weitere greifen die Flasche. So ging er zum Sofa und ließ sich fallen.

Ja, es war nochmal gut gegangen. Und trotzdem konnte er sich nicht wirklich freuen. Auf dem Rücken liegend, kramte er in seiner Hosentasche. Fand das scheckkartengroße Fotodisplay, aktivierte es. Zappte durch die Bilder des Tatortes. Hoskowitz tote Augen. Wie er das Betttuch verkrampft festhält. Blut im Gang. Der grübelnde Blick der Hotelmagierin. Zersplittertes Glas. Der Polizeikomissar. Dann: Das Bild, das er gesucht hat.

Das Mädchen war ebenso hübsch, wie es vermutlich tot war. Hoskowitz Tochter. Über sie waren die Erpresser an Hoskowitz herangekommen. Hatten ihn erst dazu gebracht, den Launch des iFive zu verschleppen, dann: ihn zu sabotieren. Schließlich: den Prototypen stehlen zu lassen, direkt unter der Nase von Sigorsky hinweg, dank der Insider-Infos von Hoskowitz.

Hätte er die Beweise von Hoskowitz‘ Verrrat auch dann haben wollenn, wenn er im voraus gewusst hätte, dass dafür dessen Tochter sterben würde? Aber: Niemand hatte es gewusst. Hatte es wissen können. Dass Hoskowitz der Insider gewesen war, der den Bruch möglich gemacht hatte, war ihm, Sigorsky, von vorneherein klar gewesen. Aber es hatte den UCAS-Amerikaner einfach für einen dieser profitgierigen Lurche gehalten, wie sie heute auf jeder Konzernebene sitzen – erst recht bei den überseeischen Besitzungen von SK, seinem Wodkageber.

Er studierte das Foto näher. Es war irgendwo aufgenommen, wo die Sonne schien. Ein Campus, irgendwo. Das Mädchen wirkt sorglos. Nicht wie eines der Opfer auf den Snuff-Videos, welche die Erpresser Hoskowitz täglich auf dessen Komlink geschickt hatten, „damit er wisse, was Leuten so passieren kann, wenn man nicht aufpasst“. Er schob das Foto rüber auf das Trideo-System, ließ das bessere holografische Displaysystem die Szene großziehen.

Da war er: Links im Hintergrund, über der Schulter des Mädchens. Der Ork. Lächelnd. In die Kamera blickend. Den Kopf leicht geneigt, wie zum Gruß – und in der Hand ein langes, dürres Filetiermesser. Derselbe Ork, der vor wenigen Stunden das euleXia Hotel verwüstet hat. Der Hoskowitz getötet hat. Und fast die Schattenläufer, die ihm, Sigorky, die entscheidenden Beweise geliefert hatten.

Jetzt war es aus seiner Hand. Irgendeine SK Abteilung würde irgendwelche Nachforschungen aufnehmen. Aber wohin nachforschen? Hoskowitz – tot. Sein Körper verdreht, die Hand in der blutigen Bettdecke, das Zimmer um ihn zerhämmert von Einschüssen. Das Mädchen – tot. Vermutlich. Der Ork – entkommen. Über Autodächer. Nachdem er aus dem Hotel in der Uhlandstraße auf die benachbarte Westtangente gesprungen war. Die Schattenläufer, die den iFive Prototypen aus dem Flughafen-Ladeterminal gestohlen hatten, aus jenem Trakt, wohin er „versehentlich“ geliefert worden war – tot. In Fetzen geschossen und gesprengt von Russen in Sonderpolizei-Uniformen. Der Partner des Orks, vom Decker (oder wie nennt man sie heute) eine Weile im Fahrstuhl des Hotels festgehalten – weg. Spurlos.

Klirren von Eiswürfeln. Der sechste. Endlich: etwas Ruhe hinter seinen Augen. Keine Spuren. Und kein Geld, sie zu verfolgen.

Das Komlink surrte seine SK-gesponsorte Konzernmelodie. Knotenerkennung. Abheben. „Ja?“. Seine Frage war tonlos. Er erfuhr, was er erwartet hatte. Das mit dem Geld würde klappen. Die Drachin würde dafür sorgen … :::END

Hangout: Café Freder (siehe Metropolis), Saeder-Krupp Konzernzone Tempelhof

Profession: Konzernmann (Leiter SK Sicherheit Flughafen Tempelhof), Schmidt

Kontakt: Alex, Paris, Jill, November

Werte:
Attribute – K 4 | G 3 | R 3 | S 2 | C 4 | I 6 | L 3 | W 2 | ESS 6 | INI 8 | ID 2
Fertigkeiten – Diverse Berufsfertigkeiten 3, Ausweichen 3, Gebräuche 2 (Konzern +2), Maschinenpistolen 4, Wahrnehmung 5, Bewaffneter Kampf 3, Waffenloser Kampf 3
Cyber/Bioware – Keine
Bewaffnung: Mauser Nu8 Maschinenpistole (Angriff 7, Schaden 4K, PB –1, Modus SM, Rückstoß –, Muni 20(s))
Rüstung – Sicherheitsweste (6/4)
Sonstige Ausrüstung – Nach Anlass
Spieltipps – geschäftig, väterlich, besonnen, hasst es im Zugzwang zu sein, tut was nötig ist aber hält Aufwand so gering wie möglich, exzellenter Menschenkenner, lebte in Jugend auf der Straße und kennt das „Old School“ Shadowbiz
Zustandsmonitor – ❏❏❏|❏❏❏|❏❏❏|❏

Shadowrun | Nadjeska

Das Bild ist nicht von mir, sondern von Geistig von Deviantart.com

Nadjeska wird auch die Drachin genannt und ist einer, wenn nicht sogar der Berliner Chefs der Russenmafia – in jedem Fall ist sie der Chef im Norden, hat fest die Russen an West- und Nordhafen unter Kontrolle. Ihr charmanter Kosename kommt vom seit Jahren kursierenden Gerücht, die Russenmafia würde durch nen großen schwarzen Drachen aus dem Hintergrund heraus geleitet.

Ob da was dran ist weiß ich nicht – in jedem Fall aber nutzt Nadjeska den Furcht einflößenden Effekt dieses Gerüchtes to the Max aus und feilt fleißig weiter an diesem Ruf. Hab unter anderem gehört die Russen hätten so ne Art Killertruppe für die ganz harten Fälle gebildet, die sich die Drachen oder Drakovs oder Drakarim oder was-weiß-ich nennen.

Was Nadjeska selbst angeht, die trägt nen recht auffälligen Splittermantel von so nem russischen Luxuslabel, der von oben bis unten mit Tribals verziert ist, die wiederum ebenfalls an Drachen-, Klauen- und Schwingenmotive angelehnt sind. Die Drachin ist ziemlich so, wie du dir ne Chef-Schieberin der Russenmafia vorstellt: Slawische Züge, eiskaltes Herz, keine Hemmung, für ihre Interessen über Leichen zu gehen – auch wenn das bedeutet, jemanden innerhalb der Organisation wegzurotzen, der ihr im Weg ist.

Daedalus

Hangout: Café Moskau, Discothek Ruzalka, Russenlager am Nordhafen, Russische Manufaktur in den Osram Höfen

Profession: Schieberin

Kontakt: niemand aus der Grupppe

Werte:
Attribute – K 3 | G 5 | R 4 | S 3 | C 5 | I 4 | L 3 | W 5 | ESS 5 | INI 7 | ID 2
Fertigkeiten – Athletik 1, Ausweichen 5, Gebräuche 3 (Konzern +2, Unterwelt +2, Straße +2), Pistolen 4(5), Automatikgewehre 3, Wahrnehmung 4, Waffenloser Kampf 4, Verhandeln 3
Cyber/Bioware – Mnemoverstärker-3, Reflexrekorder (Pistolen), Schadenskompensator-4 (4 Kästchen Schaden ohne Verletzungseffekte)
Bewaffnung: Logov-7 Pistole smart (Angriff 11, Schaden 5K, PB –1, Modus HM, Rückstoß –, Muni 6(s)), AN 88 Strigoj Sturmgewehr smart (Angriff 9, Schaden 6K, PB -1, Modus HM/SM/AM, Rückstoß –, Muni 38(s), mit Unterlauf-Granatwerfer (EM, RK –, Muni4(s)) geladen mit Sprenggranaten (10K, PB -2, -2/m)
Rüstung – Draganov Splittermantel (10/8)
Sonstige Ausrüstung – Kommlink, Brille mit Blitzkompensator und Sichtverbesserung-2
Spieltipps – professionell+ruhig, bis etwas nicht klappt, dann rasend werden vor Zorn. Gefährlich, hinterhältig.
Zustandsmonitor – ❏❏❏|❏❏❏|❏❏❏|❏

Shadowrun | Jill (SC)

Das Bild ist nicht von mir (Quelle mir nicht bekannt)

Jill? Ja, die kenn ich. Hat die fiese Angewohnheit, einen zu heidnischer Stunde aus den Federn zu klingeln. So wie neulich: Ich lieg fest am Pennen, es ist keine Ahnung – kurz vor 6 in der Frühe? – da bimmelt es: Ja, hallo, hier Jill, mir ist grad eingefallen du hast da doch nen Handflächenscanner, kann ich den Mal eben ausborgen, ich bring ein paar Kumpels mit. Nen paar Minuten später steht ne Menascherieh von Fremden in meiner Teeküche – mit Krossongs, immerhin – packen ihre Patschefoten auf den Scanner den wo ich beim Trödel gekauft hab, dankesehr, bitteschön, und wech sind se wieder. Ich mein: Nix zu meckern. Jill istn Schatzi und ein guter Kunde. Aber dass diese Rabenviecher sich nicht an ornlische Öffnungszeiten halten können tun, echma!

Whoopie

Name: KEIN EINTRAG / Straßenname: Jill / Rasse: Norm / Profession: Straßenhexe

Gespielt von: Sue

Shadowrun | Alex (SC)

Das Bild ist nicht von mir (Quelle mir nicht bekannt)

Alexander? Wer solln das sein? Ach, der. Ja, mal gehört. Alex. Irgendso’n Straßentyp ausm Wedding. Gehörte die letzten Jahre quasi zum Kiezbild. Oft in Parks unterwegs. Schweigsam. Mehrn Penner als wer den wode kennen müsstest. Dann Blammo – heuert der Batsche ihn an. Zusammen mit ner Kiezhexe, nem Drohnencowboy und nem Hack der wo ausschaut als wärer grade ausm Konzkatalog gepurzelt. Weirde Sache das. Alex. Kamma sich merkn den Nam. Hab ich inner Pisse, Mann.

Bronco

Name: KEIN EINTRAG / Straßenname: Alex / Rasse: Elf / Profession: Mietwumme

Gespielt von: Jamal

Shadowrun | Paris (SC)

Das Bild ist nicht von mir, sondern von i-doru von Deviantart.com

MEMLOAD::: „Einen frisch gepressten Orangensaft für mich. Am besten in so ner Maxi-Ausgabe. Und äh…“ Der Ork blätterte in der Karte, „.. zweimal das große Frühstück.“ Er blickte sich zufrieden zu Verbena um „Du?“ „Ein Müsli.“ war die ergebene Antwort. Paris sah erst die beiden & dann Alex zu, wie sie ihre Bestellung aufgaben.

Der Kaffee war schal und schmeckte nach gar nichts. Seit gestern Abend war sein Kopf wie ausgeleert, als hätte jemand sein System gehackt und seitdem nur Nulloperationen ausführen lassen. Dann kam ab und zu wieder eine Erinnerung hoch: ND gibt ihm einen Handschlag, sie hat sich diese Hauer für das Projekt einbauen lasen. Für sein Projekt. Streng geheim. Außeneinsatz, seine Eltern wären bestimmt stolz auf ihn. Gleichzeitig wird die Erinnerung von einer anderen überlagert, die den gleichen Zeitraum einnimmt: er sitzt in seiner Wohnung in der Arco, vor sich die Akte aus Dr. Heinrichs Datenarchiv, fühlt sich verraten. Sie wollen ihn umpolen, Gehirnwäsche, das wird er nicht mitmachen. Ein Plan sitzt da drin fest:

Abhauen.

Egal wie, nur raus aus der Arco, weg von den Eltern, die einen hirnlosen Klon haben wollen, nicht ihn. „… ist hier vielleicht nicht der richtige Ort dafür, was?“ Alle schüttelten die Köpfe. Paris bemerkte, daß er Susanne die ganze Zeit über angestarrt hatte, und senkte den Blick auf seine Tasse.

Nulloperation.

Auf dem Weg zu Verbenas Hideout. Paris sah durch die Scheiben von Susannes Auto auf den morgendlichen Verkehr, Kreuzberg. Nicht viel los, ein Bezirk für Nachtschwärmer.

Ab uns zu sah ihn Susanne von der Seite an, setzte zu einem Wort an, ließ es dann aber doch stecken. Klaus streicht ihm mitfühlend über das Haar „willst du das wirklich? Ist ne harte Welt da draußen“. Gabriel nickt. Die beste Chance, sich zu beweisen, seine Fehler wieder auszubügeln. Sonst wird er aus dem Programm geworfen; aber das hier ist sein Baby, sein Plan. Ein bißchen hat er schon Angst, aber es wird ja nicht für ewig sein.

ND kommt rein, begrüßt ihn mit einem Handschlag. – Als sie in das Gebäude traten, ging Paris den Schildern Richtung Toiletten nach und hatte gerade noch Zeit, in eine der Kabinen zu stürzen, bevor er den restlichen Mageninhalt in die nächste Kloschüssel übergab. Immer und immer wieder, bis nur noch Galle übrig war und er sich schließlich den Mund mit seinem verschwitzten T-Shirt abwischte.

Seine Beine wollten nicht so richtig; am Waschbecken stützte er sich mit beiden Armen am Beckenrand ab und sah in seine strähnigen Haare vor dem Abfluss hängen. Wasser an, und kalt in Gesicht. Er strich sich die Strähnen zurück und sah im Spiegel sein Gesicht: tiefe Augenringe, eingefallene Wangen. In den Augen: nichts. Zoom auf die linke Iris, bis er im Grau die fein eingearbeiteten Schriftzeichen des Zeiss-Ikon Logos entdecken konnte. Standbild. Dann umschalten auf normale Sicht, keine Änderung am Bild.

Er versucht, den anderen darin zu sehen, den 23jährigen Konzerner, der sich entschließt, für die Vorgesetzten sein Gehirn umpolen zu lassen, sich eine andere Ethik einzuimpfen, um besser funktionieren zu können. Er kann sich genau an dessen Gefühle und Ziele erinnern – genauso gut auch an die implantierten Motivationen.

Naiv, so scheißnaiv. Alle beide. Nicht überlebensfähig.

Da steht etwas anderes vor ihm, etwas, das aus dieser schizophrenen Mischung entstanden und erst 14 stunden alt ist.

Er glaubt nicht an den Quatsch, den Verbena, ihm erzählt hat, von wegen dass er der wäre, der er sein wolle. Den Scheiß hätte Paris V.1.0 geglaubt. Der hier ist genauso ein Arschloch wie Gabriel, nur arbeitet er nur noch für eine Person: sich selbst.

Er nimmt eine Pille aus der Flasche, die ihm Finnrichs gegeben hat, und schluckt sie trocken. Sieht darin das Medikament, das Gabriel abtötet, und Paris 1.0. Ab jetzt wird er die beiden unter Kontrolle haben, sie für seine Zwecke gebrauchen, sie gegen ihre Erschaffer benutzen.

Die Schweine. :::END

Name: Gabriel Rilke / Straßenname: Paris / Rasse: Elf / Profession: Hacker

Gespielt von: Eva

Shadowrun | Batsche-Schmidt

Das Bild ist nicht von mir, sondern von Katea von Deviantart.com

Batsche-Schmidt ist praktisch der Schieber im Wedding. Und das seit weiß der Geier wie lange. Der Mann geht stramm auf die 70 zu und ist seit mindestens 3 Jahrzehnten im Biz. Er dealt nicht in Drogen, nicht in Waffen und eigentlich in keiner Art von Ware: Sein Geschäft ist es, Leute zu kennen und Leute einander vorzustellen.

Im Wedding kennt er natürlich jeden. Zumindest jeden, der es wert ist, gekannt zu werden. Deshalb ist es in der Weddinger Szene eine gewisse Art von Auszeichnung, wenn Batsche-Schmidt einen kennt.

Batsche ist Inhaber der gleichnamigen Kneipe am Nauener Platz. Ob er den Namen der Kneipe hat oder die Kneipe den Namen von ihm hat, weiß längst keiner mehr. Hinter der Theke steht er praktisch nie. Sein Wirkungsbereich ist das direkt über den Kneipenräumen gelegene Büro, das sehr im Gegensatz zum desolaten Zustand des Kiezes und der eher ärmlichen Erscheinung des Batsche-Altbaus überaus modern und durchgestylt ist.

Auch persönlich legt Batsche-Schmidt viel Wert auf Pflege, Stil und Auftreten. Seine bevorzugte Farbe ist grau (Armani-grau hätte man früher gesagt). Grau sind auch seine schulterlangen Haare und seine Augen, die immer etwas listig zu blitzen scheinen.

Was immer Batsche-Schmidt privat treibt, bleibt der Öffentlichkeit verborgen. Von Frauengeschichten oder Drogenexzessen hätte man jedenfalls nie etwas gehört. Einige halten Batsche für andersrum, aber das stimmt vermutlich nicht.

Als einer der wenigen Schieber im Wedding hat Batsche Kontakte bis hinauf zu AA- und AAA-Konzernen. Privatkontakte, wie man hört. Und tatsächlich soll Batsche öfters in den Konzernbezirken unterwegs sein. Am „Networken“, wie man etwas antiquiert sagt.

Geschäftlich betrachtet, ist Batsche-Schmidt zwiespältig zu sehen. Er weiß um seinen guten Ruf und seine hervorgehobene Stellung – und er weiß, dass er eine wichtige Referenz darstellt für Leute, die auf dem Weg nach oben sind (oder es gerne wären). Daher laufen viele von Batsches kleinen Boten- und Nebenaufträgen, die er in Aushängen seiner Destille anbietet, auf Gering- oder sogar Null-Lohn-Basis ab: Der Ausweis, für ihn gut genug gewesen zu sein, ist vielen auch Lohn genug.

Andererseits hat Batsche auch ein Gespür für „Talentsuche“ und – wichtiger – die Geduld, Talente auch zu fördern und heranzubilden. Wer es einmal in Batsches „Pool“ von „festen Unabhängigen“ gebracht hat, muss sich in aller Regel um einen Nachschub an Jobangeboten wenig Sorgen machen. Dafür lässt sich Batsche umgekehrt von Leuten, die es durch ihn nach weiter oben geschafft haben, bezahlen, meist in Form einer Vermittlungsgebühr bzw. einer Gewinnbeteiligung, die bei Batsche völlig strikt und undiskutierbar bei 20% liegt.

Daedalus

Hangout: Destille „Batsche“, Nauener Platz, Wedding

Profession: Schieber + Kontaktmann

Kontakt: Alex, Paris, Jill, November

Werte: unbekannt