Die folgende Drohne stammt nicht aus meiner Feder, sondern wurde mir bereits im Juli vom Blogleser Max Grüntgens zugeschickt zur Veröffentlichung in den Rabenwelten. Ich habe sie lediglich editiert/lektoriert. Danke für die Einsendung!
Die Myrmidon wurde von Saeder Krupp im Sommer 2071 als Audio-Aufnahme-Drohne für Konzerte, Festivals und Großveranstaltung auf den Markt gebracht und fand dank der Kletterbeine mit Adhäsionsbeschichtung, welche es einem etwas geübten Rigger erlauben mit der Drohne waagerechte und sogar kopfüber stehende Flächen, wie Konzertaufbauten oder Hallendecken, zu erreichen, sowie der Aufnahmeausrüstung und dem neuartigen Massenkallibrierungssystem, welches bei größerer Drohnenanzahl und ausreichender Kallibrierungszeit für eine laut Herstellerangaben „unübertroffene Klangqualität der Aufnahmen“ sorgt.
Den Entwicklern bei SK war es wichtig auch bei längeren Konzertmitschnitten für eine gleichbleibende Aufnahmequalität und möglichst seltene Wechsel der aktiven Drohnen zu Sorgen. Ein Versprechen, dass die Techniker durch Stand-By- und Tiefschlaf-Modi sowie den geringen Energieverbrauch der aktiven Drohne einlösen konnten. Ein weiterer Wunsch vieler Tontechniker an SK war ein visueller Input der Drohne, welcher nicht durch Pyrotechnik oder Scheinwerfer beeinträchtigt wird. Hier setzten die Entwickler auf Ultraschall-Sensoren im Kopf der Drohne, welche für eine 360-Grad-Raumerfassung sorgen. Diese ermöglicht es dem Tonrigger im Normalbetrieb//
… oder dem Shadowrigger im Kriminalbetrieb …
Russenrigger
//den Standort der Drohne anhand verfügbarer und erfasster Querstreben der Bühnenaufbauten feinzujustieren.
Die von der Musikindustrie hochgelobten Fähigkeiten der Myrmidon blieben natürlich nicht lange unbemerkt. Nach kurzer Zeit wurden erste Einheiten der Konzern- und Peripheriesicherheit mit Myrmidonen ausgestattet und auch der ein oder andere finanzstärkeren Snoop oder Schattenrigger freute sich über ein neues State of the Art Überwachungs- und Abhörspielzeug.
Wenn ihr einen halbwegs versierten Techniker kennt oder selbst hobbymäßig den Hydroschraubenschlüssel schwingt könnt ihr das Baby ganz schnell in ’ne Krabbelbombe verwandeln. Einfach die Abdeckung abschrauben, den ganzen Audioscheiß raus – einfach mit beiden Händen rein und dann wie beim Nudelsalat alles raus was geht! C4 mit Zünder rein, wieder halbwegs zudübeln und ab geht die Post!
Gigi
Die kleinen Krabbler sind genial, wenn man weiß wie man sie einsetzen muss! Einen Exec während eines Wanderausflugs im konzerneigenen Spaßpark belauschen? Mit ein paar von den Drohnen ’ne Massenkallibrierung durchführen und ihr braucht euch keine Sorgen mehr über störende Nebengeräusche, schlechte Aufnahmestandorte oder so zu machen!
Mr.Fixit
…natürlich sollte man dann auch mehr als 5 Minuten vor Aufnahmestart am Ort sein. Ansonsten wird das nix mit Kallibrierung und co.
Strike
Seid ihr Scheiße? Eine Einzeldrohne kommt auf 4.000 Euro! Was soll das denn für ein Abhörjob sein, dass ich am besten noch MEHRERE der Dinger einsetze und somit aufs Spiel setze, zudem ich die nur über den Bodenweg an den Einsatzort bringen und per Wegkrabbeln in Sicherheit bringen kann?!?! Dito was den Sprengeinsatz angeht: 4.000 Euro in die Luft jagen? Man, schreib mal wieder und hau ne Briefmarke drauf!
Ph0n3phreak
Die Meinung über die Myrmidon gehen auseinander (um es harmlos auszudrücken). Die einen halten sie aufgrund von Einsatzdauer und Kosten für eine Fehlkonstruktion, die anderen ergehen sich in Lobpreis über ihre Klangqualität, die es gestattet noch minimalste Hintergrundgeräusche zu isolieren und zum Beispiel die Beeps einer Keypadeingabe abzuhören (und wir reden hier nicht von Kontrollbeeps, sondern den gehäuseinternen Bestätigungsgeräuschen der Schaltkontakte!). Unglücklicher Weise hatte ich noch keine 4.000 EUR, die ich mal eben für sowas raushauen würde. Ich bin da eher der „buy em, waste em“ Typ.
Helgoländer_EsKannNurKeinenGeben
Saeder-Krupp Myrmidon Abhördrohne – Handling +1 | 2/10 | 10 | Pilot 3 | Rumpf 0 | Panz. 0 | Sensor 3 | 4E | 4.000,–
Handflächengroße Mikrodrohne mit Ultraschallsensorik (keine Kamera), Mikrophonphalanx mit Richtungsdetektor (+2 Mod.) und selektivem Geräuschfilter (1), Kletterbeine mit Adhäsionsbeschichtung (langsames Laufen an senkrechten Flächen und Decken), Energievorrat 6 Stunden bei durchgehender Nutzung, Stand-By Modus 12 Stunden (kann so konfiguriert werden, dass die Drohne bei Aufnahme eines bestimmten Reizes in den Aktiven Modus wechselt), Tiefschlafmodus 72 Stunden (die Drohne ist komplett inaktiv geschaltet, kann aber vom Nutzer über ein externes Signal reaktiviert werden), Interner Datenspeicherung für Audiodateien (12 Stunden), Feinkallibrierungssoft (wenn es der Drohne möglich ist, vor der Abhörtätigkeit durch Pfeiftöne (ähnlich denen von Ratten) für etwa 10-15 Minuten eine Kallibrierung der Aufnahmesensoren durchzuführen, entfallen negative Modifikatoren auf die Abhörprob, die durch einen schlechten Abhörstandort oder störende Geräusche vor Ort entstehen). Beim Einsatz mehrerer Drohnen besteht die Möglichkeit diese eine Massenkallibrierung durchführen zu lassen. Dafür muss jede Drohne in Sensorreichweite von zwei weiteren Drohnen des selben Typs sein (Triangulation). Die Kallibrierungsdauer erhöht sich um 10 Minuten pro weiterem Triangulationsrahmen (3 Drohnen +10 Minuten [1 Rahmen]; 3 Drohnen +20 Minuten [2 Rahmen] etc.). Ist die Kallibrierung erfolgreich erhält der Rigger die oben genannten Boni für den gesamten von den Triangulationsrahmen abgedeckten Raum und nicht nur für die nähere Umgebung der Drohne(n).
Autosoft: Abhören (3), Steuerung (Kletterbeine) (1)